Nur nur zweieinhalb Monaten: MSV trennt sich von Gino Lettieri
Der MSV Duisburg hat zum zweiten Mal in dieser Saison die Reißleine gezogen und sich nach nur zweieinhalb Monaten von Cheftrainer Gino Lettieri getrennt – das bestätigte der Klub am Mittwochnachmittag. Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. Vorerst übernimmt NLZ-Leiter Oliver Schubert
"Ernst der Lage sehr bewusst"
Zwölf Spiele, nur zwei Siege und lediglich zehn Punkte: Die Bilanz von Gino Lettieri seit seiner Rückkehr im November liest sich alles andere als gut. Beim 1:3 in Zwickau setzte es am Dienstagabend die dritte Pleite in Folge – bei 3:7 Toren. Entsprechend groß war der Frust der Fans, der sich am Dienstagabend in den sozialen Netzwerken entladen hatte – für Mittwochnachmittag riefen sie zu einer Protestaktion vor dem Stadion auf. In der Tabelle rangiert der MSV auf dem vorletzten Platz und hat bereits drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen ist für Lettieri nun Schluss.
"Uns ist der Ernst der Lage sehr bewusst. Wir haben in den zurückliegenden Tagen auch dank der Unterstützung von Partnern unserem Investor mit drei Neuverpflichtungen gezeigt, dass wir bereit sind, alles für den sportlichen Turnaround zu geben", erklärt Vorstandsvorsitzender Ingo Wald. Dass nun auch der Schritt des Trainerwechsels vollzogen werde, "zeigt, dass wir noch lange nicht aufgegeben haben und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen werden, um den Worst Case zu vermeiden", so Wald. Für den gebürtigen Schweizer endet damit auch die zweite Amtszeit beim MSV vorzeitig, nachdem er bereits zwischen Sommer 2014 und November 2015 an der Seitenlinie gestanden hatte.
Nachfolger noch offen
Lettieri hatte den MSV im November von Torsten Lieberknecht übernommen, holte im Schnitt aber nur 0,83 Zähler pro Partie – und damit weniger als sein Vorgänger (1,0). Wer die Zebras nun vor dem Abstieg in die Regionalliga retten soll – gesucht wird der dritte Trainer der laufenden Saison -, steht noch nicht fest. Der MSV ließ aber wissen, bereits mit potenziellen Nachfolgern "in Gesprächen" zu stehen. Bis ein neuer Coach gefunden ist, wird NLZ-Leiter Uwe Schubert das Training übernehmen. "Uwe Schubert verkörpert und lebt den MSV höchst intensiv und er ist in Meiderich fachlich und menschlich eine feste Größe", begründet Wald die Entscheidung. "Deshalb haben wir ihn angesprochen und wir sind sehr froh und dankbar, dass er sich in dieser schweren Situation in den Dienst des Clubs stellt. Wir brauchen 110% MSV in der Kabine und auf dem Platz. Uwe kann das vermitteln."
Klar ist aber: Um die für den Klassenerhalt wohl nötige Marke von 45 Zählern zu erreichen, benötigt Duisburg aus den verbleibenden 17 Spielen mindestens 27 Zähler – im Schnitt also 1,58 pro Partie. Am Sonntag steht das richtungsweisende Kellerduell gegen Schlusslicht Lübeck an, das am Mittwochabend am MSV vorbeiziehen könnte.