"Oh Gott, das ist schlimm": Waldhof schimpft über verwehrtes Siegtor

Und wieder wurde es nichts mit dem ersten Saisonsieg für den SV Waldhof Mannheim. Dabei lagen die Kurpfälzer in Verl lange vorne, kassierten aber zehn Minuten vor dem Ende den Ausgleich, während ihnen auf der anderen Seite kurz danach der Siegtreffer verwehrt wurde. Der Ärger darüber war groß.

"Das ist ein klares Tor"

Trainer Marco Antwerpen hatte es nach Schlusspfiff eilig. Direkt nach Spielende suchte er das Gespräch mit Schiedsrichter Felix Wagner, der erstmals ein Drittliga-Spiel leitete. "Ich habe ihm zu einer sehr guten Leistung gratuliert", sagte der Waldhof-Coach anschließend bei "MagentaSport". Von der unüberhörbaren Ironie in seiner Aussage wollte der 52-Jährige, der in der 89. Minute mit Gelb verwarnt worden war, nichts wissen, attestierte dem erst 23-jährigen Referee, "gut gepfiffen" zu haben und sprach von einem "sehr netten Austausch" mit dem Vierten Offiziellen. Dass Antwerpen das nicht wirklich ernst meinte, zeigte sich aber danach, als er auf das verwehrte Tor in Minute 87 zu sprechen kam.

Was war passiert? Im Anschluss an eine Ecke drückte Boyd den Ball über die Linie, Wagner jedoch entschied auf Stürmerfoul von Hoffmann an Verl-Keeper Schulze – sehr zum Unverständnis des Mannheimer Trainers. "Da gibt es nichts zu diskutieren, das ist ein klares Tor", schimpfte der 52-Jährige – und konnte es bei Ansicht der TV-Bilder gar nicht fassen: "Oh Gott, um Gottes Willen, das ist schon schlimm, ehrlich. Schlimm", musste Antwerpen ungläubig lachen. "Der Torwart läuft in Hoffmann rein. Er (Hoffmann, d. Red.) sieht ihn gar nicht und macht auch nichts. Normalerweise gewinnen wir das Spiel. Das ist kein Foulspiel. Ich war wirklich überrascht, dass das abgepfiffen wurde. Keine Ahnung, warum."

Verls Coach Alexander Ende argumentierte damit, dass Hoffmann seinen Gegenspieler Stöcker weggedrückt und ihm den Arm weggehalten habe. "In diesen Arm läuft Schulze dann rein." Gleichwohl sprach Ende von "Glück", dass der Treffer nicht gegeben wurde, führte aber auch an, dass es kurz danach (88.) einen "hundertprozentigen Elfmeter" für seine Mannschaft hätte geben müssen, nachdem der eingewechselte Stark gefoult worden war.

"Müssen das akzeptieren"

Ob ein VAR in beiden Szenen anders entschieden hätte? Zuletzt hatten sich die Vereine gegen eine Einführung eines Videobeweises in der 3. Liga ausgesprochen. "Das hat etwas mit den Kosten zu tun, daher kann ich verstehen, dass das nicht gemacht wird", sagte Antwerpen und gab zu bedenken: "Wir sehen Woche für Woche in den Bundesligen, dass der Videobeweis nicht richtig funktioniert. Die Schiedsrichter machen Fehler, das müssen wir akzeptieren." Auch, wenn Mannheim dadurch womöglich um den Sieg gebracht wurde.

Und drei Punkte wären für die Kurpfälzer in Verl nach der frühen Führung durch Lohkemper (15.) durchaus möglich gewesen. "Wir waren gut im Spiel, die Jungs haben sich dagegengestemmt", lobte Mannheims Coach. "Wir standen in der zweiten Halbzeit total kompakt, kassieren dann aus dem Nichts das 1:1. Da gehen wir nicht richtig hin", haderte Antwerpen zum wiederholten Male in dieser Saison mit mangelhaftem Abwehrverhalten seiner Mannschaft (80.).

Auch Lohkemper sprach von einem "blöden Gegentor" und bezeichnete den verpassten Sieg als "ärgerlich", nachdem in den letzten zwei Wochen hart gearbeitet worden sei. "Wir sind schon sehr enttäuscht." Den ersten Punkt haben die Buwe zwar eingefahren, sind allerdings auf den vorletzten Rang abgerutscht. "Wir hatten nicht vor, nach drei Spielen mit nur einem Punkt dazustehen", versicherte Lohkemper, sprach aber davon, dass ein "kleiner Anfang" gemacht worden sei. "Im Derby wollen wir jetzt die ersten drei Zähler einfahren", blickte der Angreifer dem Duell mit dem 1. FC Saarbrücken am kommenden Samstag voraus. Ob der Knoten gegen die Saarländer platzt?

   

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