Ohne Abgänge keine Zugänge: Krämer führt offene Gespräche
In seinem sechsten Drittliga-Jahr kämpft der SV Meppen wieder massiv gegen den Abstieg. Eine Horrorserie von 13 Spielen ohne Sieg tragen kaum zur guten Grundstimmung im Emsland bei. Der Kader soll verstärkt werden, aber dazu muss der SVM zunächst Spieler abgeben. Cheftrainer Stefan Krämer spricht offen mit den betroffenen Kandidaten.
Krämers Training ohne schmutzige Methoden
"Es wäre fahrlässig, wenn wir jetzt nichts machen würden", ordnet Sportvorstand Heiner Beckmann wiederholt die prekäre Ausgangslage des SV Meppen in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ein. Die Emsländer stehen nur drei Punkte hinter dem rettenden Ufer, aber sechs Punkte seit August sind zu wenig. Der SVM will sich verstärken, um in der zweiten Saisonhälfte den Klassenerhalt zu schaffen – doch im 28-köpfigen Kader muss zuerst Platz geschaffen werden.
"Es gibt Spieler, denen ich nahelegen würde, sich vielleicht was Anderes zu suchen, weil ich nicht glaube, dass sie für die Situation, in der wir jetzt sind, die richtigen sind", hatte Cheftrainer Stefan Krämer nach der 0:3-Niederlage gegen Osnabrück gesagt. An der Situation hat sich nichts geändert, doch wegekeln will der 55-Jährige niemanden. Eine "Trainingsgruppe 2" wird es im Emsland nicht geben. "Ich bin jemand, der eher versucht, die Spieler zu überzeugen, weil die ja spielen wollen. Was kann es Schlimmeres geben für die Spieler, als ein Jahr nicht auf der Platte zu sein?", so Krämer.
"Brauchen Jungs, die wissen, wie es geht"
Über Namen sprach der Fußballlehrer nicht. Nur so viel war für Krämer klar: "Da bin ich ganz offen und das ist auch in meiner Verantwortung, ehrlich zu sein zu den Jungs. Und das bin ich dann auch." Unter den Spielern sei die Reaktion über die Personalentscheidungen gemischt ausgefallen. Laut dem Fußballlehrer soll es aber nicht an der Qualität der einzelnen Akteure liegen, sondern an der Gesamtsituation im Verein. Spekuliert wird im Bericht, ob Spieler mit geringen Einsatzzeiten wie Erik Domaschke, Marcus Piossek, Will Evseev, Beyhan Ametov oder Yannick Osée betroffen sind.
Allerdings könnten auch Profis gemeint sein, die sich keinen Stammplatz erobern konnten – darunter würden auch Marius Kleinsorge, Mike Feigenspan, Johannes Manske, Lukas Mazagg und Paul Manske fallen. Grundsätzlich wird Krämer mit den Personalien arbeiten, die ihm zur Verfügung stehen. Aber die Anforderung an Neuzugänge ist ebenfalls eindeutig: "Wir müssen die zwei, drei Spieler finden, die der Mannschaft diese Stabilität und Führung mitgeben können. Wir brauchen jetzt Jungs, die wissen, wie es geht. Die sich wehren und helfen können." Dahingehend will Krämer auch die Augen in der 2. Bundesliga offen halten, um möglicherweise Leihen anzustreben.