Oldenburg weiter sieglos: "Haben 'Clever' nur auf Trikots stehen"

Trotz der historischen Scheinwerfer ist dem VfB Oldenburg kein Licht aufgegangen. Im ersten Flutlichtspiel in der Geschichte des über 70 Jahre alten Marschwegstadion mussten die weiter sieglosen Norddeutschen beim 2:3 (0:1) im Aufsteigerduell mit der SV Elversberg trotz einer Führung bis sechs Minuten vor Spielschluss erneut geschlagen vom Platz gehen.

Fossi vermisst Kaltschnäuzigkeit

Trainer Dario Fossi war die Verärgerung über die verspielte Ausbeute deutlich anzumerken. "Wir haben nur auf unseren Trikot 'Clever' stehen“, schimpfte der 41-Jährige im "MagentaSport"-Interview mit einer sarkastischen Anspielung auf den Schriftzug von Oldenburgs Hauptsponsor, "aber wir haben nicht clever gespielt. Wir hatten wirklich alles im Griff und spielen es dann nicht mehr clever.“ Tatsächlich deutete für die Gastgeber nach dem Seitenwechsel trotz des Pausenrückstand durch die vorübergehende Wende dank der Treffer von Robert Zietarski (49.) und Kebba Badjie (68.) bis schon weit in die Schlussphase viel auf den ersten Liga-Erfolg hin. Danach aber schenkte der VfB den Sieg fahrlässig noch her.

"Wir laden Elversberg sechs Minuten vor Schluss wiederholt zum Kontern ein – das hat nichts damit zu tun, dass wir Neuling sind, denn das müssen wir besser ausspielen“, beklagte Fossi später in der obligatorischen Medienrunde mangelnde Kaltschnäuzigkeit seiner Spieler: "Wir stehen wieder da mit null Punkten, und das ist sehr unbefriedigend für mich und meine Mannschaft." In seinem Team herrschte entsprechender Frust. "Die Niederlage", meinte etwa Mittelfeldspieler Marten Schmidt gegenüber der "NWZ", "ist sehr ärgerlich. Wir hatten Druck, aber Druck ist doch nicht immer negativ. Wir brauchen zu viele Chancen, um Tore zu machen.“ Sein Kollege Marcel Appiah monierte die Fahrlässigkeit in entscheidenden Situationen kurz vor dem Abpfiff: "Wir wurden für unsere Fehler bitter bestraft.“

Zuversicht durch "unser Gesicht" nach der Pause

Trotz der zweiten Niederlage in Folge nach dem 5:0 im Landespokal beim Ligarivalen SV Meppen wollte Fossi den Coup unmittelbar im Anschluss an ein achtbares Auftaktremis ebenfalls gegen die Emsländer nicht als Fluch werten. Vielmehr baute der Italiener vor dem Gastspiel am Freitag beim Halleschen FC seine Mannen durch Betonung positiver Aspekte moralisch schon wieder auf. "Wir waren zwar in den ersten 30 Minuten nicht auf der Höhe, aber wie wir aus der Pause rausgekommen sind: Das ist unser Gesicht", sagte der gebürtige Hesse: "Wir können Fußball spielen und sind kämpferisch da – ich mache mir keine Sorgen."

   

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