Osnabrück vor Übergangsjahr: Die Neuzugänge im Check

Wie bereits im letzten Jahr durchlebt der VfL Osnabrück in der Sommerpause einen großen Umbruch. In diesem Jahr sind die Vorzeichen aber anders als vor der letzten Saison: Wollten die Lila-Weißen unter Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz vor einem Jahr noch einen Kader zusammenstellen, der den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen kann, stehen Neu-Coach Maik Walpurgis in diesem Jahr aufgrund des Konsolidierungskurses des Clubs  nur sehr geringe Mittel zur Verfügung. Der VfL steht vor einem Übergangsjahr, was bereits an den bisherigen Neuzugängen zu erkennen ist.

Tor: Heuer-Fernandes

Noch vor dem Abgang von Stammtorwart Manuel Riemann zum SV Sandhausen verpflichtete der VfL Osnabrück mit Daniel Heuer-Fernandes einen neuen Mann für die Position zwischen den beiden Pfosten. Der 20 Jahre alte portugiesische U21-Nationalspieler war in der abgelaufenen Spielzeit Stammtorwart in der zweiten Mannschaft des VfL Bochum. In 34 Spielen kassierte der Keeper lediglich 32 Gegentreffer und spielte zehn Mal zu Null. Im Kampf um den Platz im Tor des VfL hat Heuer-Fernandes gegen Nils Zumbeel noch die Nase vorn, Trainer Maik Walpurgis wird wohl mit dem Neuzugang im Kasten in die neue Saison gehen.

Abwehr: Hohnstedt, Stadel, Thomik

Mit Michael Hohnstedt folgte ein Linksverteidiger dem Trainer Walpurgis von den Sportfreunden Lotte zum VfL. Mit dem 25-Jährigen, der von Bielefeld über Lübeck nach Lotte kam und dort in zwei Jahren 77 Regionalliga-Spiele absolvierte, haben die Lila-Weißen einen Linksverteidiger verpflichtet, der in der Regionalliga zu den besten seiner Sorte zählte. Hohnstedt tritt auf der linken Außenbahn auch offensiv des Öfteren in Erscheinung. Mit Marcel Stadel haben sich die Lila-Weißen einen drittliga-erfahrenen Innenverteidiger geangelt. Der 26-Jährige kommt von den in die Regionalliga abgerutschten Kickers Offenbach und bestritt dort im letzten Jahr 34 Spiele. Insgesamt spielte der 1,88 Meter große Stadel drei Jahre in Offenbach. Im nächsten Jahr soll er die Verteidigung der Osnabrücker zusammenhalten. Eine weitere wichtige Personalie ist Paul Thomik. Im letzten Jahr war der Kapitän noch an den VfL ausgeliehen, nun unterschrieb der Rechtsverteidiger einen Zwei-Jahres-Vertrag in Osnabrück. Ein wichtiges Zeichen an die Mannschaft: Der Kapitän bleibt an Bord!

Mittelfeld: Merkens und Feldhahn

Auch im Mittelfeld ist der VfL tätig geworden. Der zentrale Mittelfeldspieler Tom Christian Merkens wechselt vom TSV Havelse zu den Lila-Weißen. Nach seinem Wechsel von Hannover 96 zu Havelse vor einem Jahr wurde der 23-Jährige direkt zum Stammspieler in der Regionalliga-Mannschaft und absolvierte 32 Spiele (4 Tore). Auch in Osnabrück will Merkens eine ähnliche Rolle einnehmen. Mit Nicolas Feldhahn kommt ein weiterer Spieler von den Kickers Offenbach nach Osnabrück. Drei Jahre lang war der defensive Mittelfeldspieler bei den Kickers aktiv und wurde dort zum unumstrittenen Führungsspieler und "Abräumer" vor der Abwehr. Der spielstarke Mittelfeldmann kann mit 40 Zweitliga-Partien bereits höherklassige Erfahrung aufweisen. Im letzten Jahr erzielte der 26-Jährige in 37 Spielen zwei Treffer für die Offenbacher.

Sturm: Prokoph, Iljutcenko, Kunstmann

Im Sturm hat sich der VfL Osnabrück mit "Ballermännern" aus unteren Ligen verstärkt. Roman Prokoph folgt Trainer Maik Walpurgis von Lotte nach Osnabrück. Mit dem Angreifer erhalten die Osnabrücker kein unbeschriebenes Blatt. In 37 Regionalliga-Spielen für die Sportfreunde in der vergangenen Saison erzielte der 27-Jährige acht Treffer. Der Mittelstürmer kann aber bereits Bundesliga-Erfahrung aufweisen: Mit dem VfL Bochum bestritt Prokoph in der Saison 2009/10 insgesamt 15 Partien in Deutschlands höchster Spielklasse. Stanislav Iljutcenko bewies in der vergangenen Saison in der Oberliga Westfalen den richtigen Torriecher. Für den SV Westfalia Rhynern erzielte der 22-Jährige im letzten Jahr 29 Treffer in 31 Spielen. Seine Torgefährlichkeit soll der Angreifer nun in Osnabrück ausleben. Auch Marcel Kunstmann, der dritte Neuzugang für den Sturm, zeigte sich im letzten Jahr sehr torgefährlich. Kunstmann kommt aus der Regionalliga West vom SV Verl zum VfL Osnabrück. Der Stürmer erzielte in der abgelaufenen Spielzeit 16 Treffer in 35 Spielen.

Verstärkungen aus unteren Ligen

Dass der VfL Osnabrück in der bevorstehenden Saison wohl nicht zum Kreis der Aufstiegskandidaten zählen wird, ist an den Transfers unschwer zu erkennen. Neun Spieler hat der VfL nun neu unter Vertrag genommen, viele wichtige Leistungsträger haben den Verein verlassen. Die Zukunft der letztjährigen Führungsspieler Timo Staffeldt und Gaetano Manno, der weiterhin öffentlich seine Wechselabsichten zum Ausdruck bringt, ist weiterhin offen. VfL-Trainer Maik Walpurgis möchte nach eigenen Aussagen noch drei neue Spieler holen – für beide offensiven Außenbahnen sowie für die Rechtsverteidigerposition. Der offensive Mittelfeldspieler Massimo Ornatelli, den der VfL derzeit testet, könnte noch in dieser Woche vom SC Paderborn zu den Lila-Weißen wechseln. Auch die beiden weiteren Planstellen sollen nach Möglichkeit noch in dieser Woche geschlossen werden.

FOTO: Flohre Fotografie

   

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