Osnabrücks Lauf hält an: "Geil und bombastisch"
Ein fußballerischer Leckerbissen war das Topspiel zwischen dem Halleschen FC und dem VfL Osnabrück sicherlich nicht, mit der Punkteteilung waren beide Trainer insgesamt zufrieden. Trotzdem herrscht bei den Niedersachsen weiterhin die gute Laune vor: Sechs Spieltage um und immer noch keine Niederlage.
Freistöße mit Tor-Garantie
Als der Ball in der 57. Minute im Netz des Halleschen FC zappelte, war die Führung des VfL Osnabrück nur zur Hälfte überraschend. Angesichts des Spielverlaufs wäre ein Treffer der Hausherren vom HFC eher erwartbar gewesen. Doch wenn Marcos Alvarez sich den Ball zum Freistoß hinlegt, werden Tore so langsam zur Gewissheit: Wieder versenkte der Freistoßkünstler einen ruhenden Ball im Tor, es war der vierte Freistoßtreffer in fünf Spielen.
"Ich freue mich darüber. Am Anfang der Saison hat der Trainer mich dafür ein bisschen kritisiert, dann wurde es ein bisschen mehr fokussiert. Wir haben etwas Geschwindigkeit rausgenommen, dafür etwas mehr Genauigkeit", erklärte der Torschütze nach dem Spiel gegenüber VfL-TV. "Wenn man einen Flow hat als Offensivspieler, dann läuft das fast von alleine." Umso größer war die Sorge, als es für Alvarez nicht mehr weiterging: Ein Foul durch Jan Washausen hinterließ eine etwas dickere Blessur, der Stürmer musste vorzeitig das Feld verlassen. Am Sonntag gab es erst einmal Entwarnung, am Montag soll die genauere Untersuchung erfolgen.
Kader-Veränderung zahlt sich aus
"Marcos macht es im Moment richtig gut, dass er den ruhenden Ball ins Tor schießt, sodass der Gegner eher An- als Abstoß hat", lobte Trainer Daniel Thioune nach dem Spiel, der sich über die Leistung seiner Mannschaft insgesamt freute: "Wir haben alles rausgehauen. Wir wissen, wie schwer es aktuell ist, in Halle zu bestehen. Deswegen kann ich mit diesem Punkt sehr gut leben. Wir bleiben weiterhin ungeschlagen, das ist sehr positiv. Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause."
Dass der Saisonstart derart reibungslos verlaufen würde, hatte kaum jemand kommen sehen. Entscheidend sei die Kaderplanung gewesen, so Thioune: "Unser Sportdirektor ist so die Saison angegangen, dass wir ein paar Jungs finden, die funktionieren, die eine Mentalität auf den Platz bringen, die sich über Leidenschaft definieren. Wir haben eine Kader-Veränderung vorgenommen, die allen gut getan hat.“ Verbesserungspotenzial gebe es natürlich immer noch: "Ich würde mir wünschen, dass wir fußballerisch noch eine Schippe drauf legen, das war heute nämlich nicht so viel."
Doch nun steht erst einmal Freude über den aktuellen Lauf im Vordergrund: "Nach der letzten Saison fühlt sich das natürlich geil an, bombastisch, keine Ahnung was es da noch für Wörter für gibt", freute sich Marcos Alvarez: "Keiner hat da oben vor der Saison mit uns gerechnet. Es ist der sechste Spieltag, damit hat das schon was zu heißen." Ob die Serie auch gegen den Karslruher SC hält?