Ost-Derby zwischen Aue und Dresden: Was für wen spricht
Am Freitag ist es soweit: das mit Spannung erwartete Ost-Derby zwischen Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden steht an. Es ist zudem das Duell Zweiter gegen Erster. Im Vorfeld analysiert liga3-online.de, was für wen spricht.
Heimvorteil: Im heimischen Schacht ist der FC Erzgebirge Aue eine Macht. Lediglich viermal mussten sich die Veilchen in der vergangenen Serie vor eigener Kulisse geschlagen geben und holten dabei insgesamt 41 Punkte – und damit genauso viel wie die beiden Aufsteiger Preußen Münster und SSV Ulm 1846. Einzig die Tordifferenz war um vier Treffer minimal schlechter. Auch die Heimbilanz gegen die SGD spricht knapp für den FCE: Von 42 Partien vor eigener Kulisse konnte Aue 13 Spiele gewinnen, darunter das letzte Aufeinandertreffen im vergangenen Februar. SGD konnte in Aue erst elfmal gewinnen, hinzukommen 18 Remis.
Mika Clausen: Auch wenn erst drei Pflichtspiele absolviert sind, gehört Mika Clausen bereits zu den Shootingstars der laufenden Saison. Im Sommer aus der zweiten Mannschaft des FC St. Pauli verpflichtet, hat sich der 22-Jährige auf Anhieb einen Stammplatz erkämpft und im zweiten Drittliga-Spiel sein erstes Profitor erzielt. Auch im DFB-Pokal war der 22-Jährige am Samstag bei seiner Premiere per Traumtor gegen Mönchengladbach zur Stelle. Legt er gegen die SGD nun nach?
Dotchevs Erfahrung: Während Thomas Stamm bei Dynamo erstmals in seiner Karriere bei einer Profimannschaft an der Seitenlinie steht und damit noch recht unerfahren im Umgang damit ist, sind die Veilchen bereits die neunte Profistation von Trainer Pavel Dotchev. Mit 353 Partien ist der Deutsch-Bulgare zudem der Rekordtrainer der 3. Liga. Damit verfügt Dotchev über einen Erfahrungsschatz, der gerade in Derbys unerlässlich ist. Zumal er mit den Veilchen schon elfmal gegen Dynamo gespielt hat.
Pokal-Rückenwind: Während Aue sein Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach trotz Führung und guter Leistung mit 1:3 verloren hat, geht Dynamo nach dem 2:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf mit jeder Menge Rückenwind in das Derby. Zumal die Sachsen im Duell mit dem Zweitligisten auch spielerisch überzeugen konnten und die Rheinländer gerade in der ersten Halbzeit sogar dominierten. Viele Fans sprachen im Nachgang von der besten Partie der letzten Jahre.
Bilanz: 86 Mal standen sich beide Klubs in der Historie laut "transfermarkt.de" bislang gegenüber, die Gesamtbilanz geht dabei angesichts von 38 Siegen bei nur 24 Niederlagen klar an die SG Dynamo Dresden. Von den vergangenen zehn Partien konnten die Schwarz-Gelben ganze sieben Spiele für sich entscheiden, darunter auch das letzte Aufeinandertreffen im Landespokal. Damals setzte sich Dynamo in der Verlängerung mit 2:0 durch.
Breiter Kader: Es sagt viel über die Qualität einer Mannschaft aus, wenn wie zuletzt im Pokal gegen Fortuna Düsseldorf mit Stefan Kutschke der Kapitän zunächst auf der Bank sitzt. Auch Oliver Batista Meier und Lars Bünning konnte Trainer Thomas Stamm im Laufe des Spiels einwechseln, gegen Energie Cottbus zuvor waren unter anderem Vinko Sapina und Christoph Daferner von der Bank gekommen. Zwar konnte auch Aue im Pokal unter anderem mit Sean Seitz und Omar Sijaric nachlegen, doch der Kader der SGD ist qualitativ definitiv breiter besetzt.