Ostderbys sind etwas Tolles
Wenn am Samstag der FC Hansa Rostock in der heimischen DKB-Arena den FC Carl Zeiss Jena empfängt, gibt es eine Premiere auf Seiten der Gastgeber, denn die Hanseaten werden erstmals in einem Meisterschaftsspiel mit einem Meisterstern auf der Brust auflaufen. Dieser Stern symbolisiert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte, den Titel als letzter Meister der NOFV-Liga, der gleichbedeutend mit der Qualifikation für die 1. Bundesliga war.
Traditionsduell
Auch der Gegner wurde in der DDR-Oberliga Meister, doch während sich die Meisterschaft des FCH am 4.Mai zum 20.Mal jährt, liegt der letzte Meistertitel der Jenaer bereits 41 Jahre zurück. CZ Jena konnte sich in den Jahren 1963, 1968 und eben 1970 den Titel sichern und es sollte klar sein, dass auch das mittlerweile 73. Aufeinandertreffen der beiden Vereine wieder etwas Besonderes ist. Das erste jener Duelle ist auf den 28. September 1958 datiert, wobei erwähnt werden sollte, dass die Partie damals noch SC Empor Rostock gegen SC Motor Jena hieß und der Vorgänger des FCH dieses Spiel mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Aber genug von der Vergangenheit.
"Jetzt kommt der Monat der Wahrheit"
Der FC Hansa kämpft am Samstag um drei wichtige Punkte für den Aufstieg, während die Jenaer gleiche dringend benötigen, um dem Abstieg zu entgehen. Momentan haben letztere sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, aber auch Stürmer und Ex-Hanseat Sebastian Hähnge weiß, dass man noch lange nicht sicher ist: „Wer sich von diesem Polster beruhigen lässt, fährt sicher falsch. Das wäre schon in Anbetracht der noch anstehenden, sehr schweren Aufgaben trügerisch und gefährlich zugleich. Jetzt kommt der Monat der Wahrheit. Es werden die entscheidenden vier Wochen.“
Hansa gewann Hinspiel mti 3:1
Beim den Gastgebern sieht die Situation anders aus. Sie haben zwar auch ein Polster von sogar zwölf Punkten auf den Relegationsplatz, der momentan von den Kickers Offenbach belegt wird und doch zeigt dieser Fakt, was für zwei Welten aufeinandertreffen. Die Rollen sind klar verteilt und in Rostock erinnert man sich noch gerne an das Hinspiel: Rechtsverteidiger und Dauerbrenner Peter Schyrba: „Dort haben wir 3:1 gewonnen und ein sehr gutes Spiel gemacht. Dies wollen wir nun vor eigenem Publikum wiederholen und erneut drei Punkte holen“, erklärt der Blondschopf, der durchaus optimistisch ist, dass die Mannschaft nach zuletzt zwei sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren kann: „Die Fehler, die wir in Braunschweig gemacht haben, wurden angesprochen. Wir gehen sehr gut vorbereitet in das Spiel gegen Jena!“
Bis zu 20.000 Zuschauer erwartet
Das Spiel wird auf jeden Fall vor einer würdigen Kulisse ausgetragen, denn rund 2.000 Fans aus Thüringen werden Anteil daran haben, dass am Samstag die Rekordkulisse von knapp 20.000 Zuschauern erwartet wird. Der 30. Spieltag kann kommen – Samstag 14 Uhr ist es soweit. Die Fans, die leider nicht mit im Stadion sein können, haben wieder die Möglichkeit, an unserem Fanchat teilzunehmen und können sich außerdem mit den Fanradios der beiden Vereine auf dem Laufenden halten. Auf ein schönes spannendes und faires Spiel!
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Hansa Rostock:
Hahnel – Schyrba, Pannewitz, Stoll, Pelzer – R. Müller – Ziegenbein, Lartey, Jänicke – Vujanovic, Schied
Carl Zeiss Jena:
Nulle – Ra. Schmidt, M. Riemer, Voigt, Nikol – A. Öztürk, Truckenbrod, Bopp, Landeka – Smeekes, Ullmann
GRAFIK: Daniel Koch