Paderborn furios – Jena triumphiert spät – Pleite für SVWW

Spieltag12c

Am 12. Spieltag eroberte der SC Paderborn nicht nur die Tabellenführung zurück, sondern kratzte mit dem 7:1 über die Bremer Reserve zugleich an einem Drittligarekord. Zudem siegte der Karlsruher SC im Duell der enttäuschenden Zweitliga-Absteiger gegen die Würzburger Kickers mit 2:0. Im Duell der ehemaligen DDR-Oberliga-Rivalen sorgte der FC Carl Zeiss Jena in der Schlussphase gegen Hansa Rostock für das Tor des Tages. Zudem spielten Wiesbaden-Meppen (0:1), Unterhaching-Münster (1:0), Chemnitz-Lotte (3:1) und Aalen-Zwickau (2:2).

Paderborn 7:1 Bremen: SCP zerlegt Werder

Paderborn untermauerte seinen Favoritenstatus gleich mit dem ersten Torschuss. Dennis Srbeny erzielte mit seinem sechsten Saisontreffer das 1:0 (10.). Nachdem Marlon Ritter nur fünf Minuten später mit einem Freistoß aus 15 Metern den Ausbau der Führung verpasste, so zielte er in der 16. Minute etwas genauer und ließ Werder-Keeper Oelschlägel beim 2:0 keine Chance. Wiederum nur wenige Augenblicke später musste man sich um die Werderaner langsam ernsthafte Sorgen machen. Nach einem desolaten Abwehrverhalten ließ Sven Michel auch noch den letzten Defensivspieler stehen und netzte zum 3:0 ein (20.) Das fröhliche Scheibenschießen setzte sich weiter fort, als Sebastian Schonlau nach einer Ecke zum 4:0 einköpfen konnte (24.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Bremer nicht einmal gefährlich vor den SCP-Kasten gekommen. Den ersten halbwegs gefährlichen Abschluss konnten die Gäste nach 32 Minuten verzeichnen, als ein Kopfball von Jacobsen aber deutlich das Ziel verfehlte. Auf der Gegenseite ließ Michel nicht locker und überlupfte den leidgeprüften Oelschlägel zum 5:0 (33.) SCP-Keeper Zingerle musste kurz vor der Pause zweimal eingreifen, als er einen Distanzschuss von Niklas Schmidt sowie den frei durchgebrochenen Manneh stoppte.

Das halbe Dutzend war 45 Sekunden nach dem Wiederanpfiff voll: Zolinski schickte Michel, der mit seinem dritten Treffer zum 6:0 einschoss (46.) Nach einem Handspiel von Schonlau im Strafraum konnte Bremens Ole Käuper zumindest den Ehrentreffer erzielen. Auf der Gegenseite wollte sich auch der SCP nach zwanzig Minuten Torabstinenz nicht lumpen lassen und der eingewechselte Wassey erzielte nach einem Foul an Zolinski im Strafraum das 7:1 im Nachschuss. In der Schlussphase fieberten die über 6.500 Fans in der Benteler-Arena noch dem achten Treffer entgegen, welchem dem SCP zum höchsten Drittligasieg aller Zeiten verholfen hätte. Bis auf einen Distanzschuss vom eingewechselten Aykut Soyak sowie einen Ritter-Freistoß passierte jedoch nicht mehr viel. Der SC Paderborn setzte sich damit nicht nur zurück an die Tabellenspitze, sondern untermauerte seinen Status in der diesjährigen 3. Liga auf mehr als eindrucksvolle Art und Weise.

Karlsruhe 2:0 Würzburg: KSC gewinnt Krisenduell

Das Duell der beiden Zweitliga-Absteiger Karlsruhe und Würzburg war über weite Strecken der ersten Halbzeit kein wahrer Leckerbissen. Die erste halbe Stunde verlief insgesamt sehr zerfahren und ereignisarm. Es fehlte beiden Mannschaften an Tempo, Druck, Präzision und Spielidee. Offensive Aktionen waren auf beiden Seiten Mangelware. Dennoch hatte der KSC leichte Feldvorteile. Nach einer Ecke von Wanitzek brachte Çamoğlu den Ball zu Schleusener, der die Kugel zum Führungstreffer versenkte (34.) Würzburgs Interimscoach Michael Schiele konnte mit dem behäbigen Spiel seiner Elf nicht zufrieden sein.

Auch nach Wiederanpfiff boten sowohl der Karlsruher SC als auch die Würzburger Kickers den Zuschauern im Wildparkstadion Fußballmagerkost. Wie in der ersten Hälfte zeigte sich das Spiel zerfahren und ohne Linie. Trotz des Rückstandes schienen sich die Würzburger nicht gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Bei einer der seltenen Offensivaktion der Würzburger landete der Ball von Ademi aus zwölf Metern nur am Außennetz (71.). In der Schlussviertelstunde wurde das Duell ruppiger, die Fouls nahmen zu. Mit seinem zweiten Treffer sorgte Schleusener schließlich für die Entscheidung. Einem hohem Befreiungsschlag von Wanitzek ging der KSC-Spieler energisch nach, überlief die Abwehr und umkurvte Gästekeeper Hesl. Das 2:0 (89.) war zudem der Endstand, der die Würzburger letztendlich noch tiefer in die Krise stürzte und dem KSC etwas Luft verschaffte.

Jena 1:0 Rostock: Brügmann hat das letzte Wort

Das mit Spannung erwartete Duell der beiden ehemaligen DDR-Oberligisten wurde wegen des hohen Zuschauerandrangs mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen. Auch die Mannschaften kamen erst mit einiger Verzögerung ins Spiel. Den ganz großen Unterhaltungsfaktor besaß die Partie in den Anfangsminuten nicht. Während Jena die Hansa-Kogge früh störte und zu einigen Torannäherungen kam, taten sich die Gäste schwer. Selten konnte die Dotchev-Elf die Kugel über mehrere Stationen in den eigenen Reihen halten. Da die Defensivreihen beider Teams im weiteren Spielverlauf an Stabilität gewannen, ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

Zum Start in Halbzeit zwei versuchte sich Hansa durch Distanzschüsse von Benyamina und Hilßner, dem Jenaer Tor anzunähern. In der Folge verirrten sich beide Teams aber kaum noch vor das gegnerische Tor. Lediglich Jenas Starke kam aus 14 Metern halbrechts im Hansa-Strafraum zum Abschluss und zielte nur knapp am langen Pfosten vorbei. Als alle Zuschauer in der mäßigen Drittligapartie schon mit einem torlosen Remis rechneten, sorgte Jenas Brügmann für ein Tollhaus im Ernst-Abbe-Sportfeld. Ein zweiter Ball landete auf dem Fuß von Brügmann, der die Kugel mit dem linken Fuß aus halbrechter Position aus 17 Metern ins rechte untere Toreck schweißte. Die Schlussminuten überstand der Gastgeber unbeschadet, aber mit einem Mann weniger. Jan Löhmannsröben sah nach einem Handspiel die Gelb-Rote Karte (89.), konnte sich aber wenige Augenblicke später mit seinen Mannschaftskollegen über einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt freuen.

Frahn-Show gegen Lotte

Nach dem Sieg in Halle hat der Chemnitzer FC seinen zweiten Sieg in Serie eingefahren. Beim 3:1 gegen Lotte sorgte CFC-Stürmer Daniel Frahn fast im Alleingang für den Sieg. Nach einer zwanzigminütigen Abtastphase in der ersten Halbzeit bugsierte Frahn den Ball aus dem Gewühl im Lotter Strafraum zum 1:0-Führungstreffer in die Maschen (26.) Doch der Jubel war beim Anhang gerade erst verklungen, da setzte Lottes Rechtsaußen Alexander Langlitz zum Sturmlauf an. Erst schüttelte er zwei Gegenspieler ab, dann netzte er gegen CFC-Torhüter Kunz zum Ausgleich ein. Mit dem Remis gingen beide Mannschaften in die Kabine

Nach dem Pausenpfiff ging es turbulent weiter. Daniel Frahn setzte dort an, wo er in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. In der 50. Minute köpfte er nach einem Grote-Freistoß zum erneuten Führungstreffer ein. Dann pfiff Schiedsrichter Eric Müller einen zumindest umstrittenen Elfmeter, als Hansch im Laufduell mit Langlitz zu Fall kam. Frahn ließ sich die Chance zum Dreierpack nicht entgehen (53.) In der Folgezeit schien den Gästen der Zahn gezogen. Zwar spielten sie weiter munter mit, doch mussten die CFC-Konterchancen bis zum Schlusspfiff fürchten. Chemnitz zog durch den Sieg an den Sportfreunden vorbei.

Aalens Spätstarter retten Remis gegen Zwickau

Der FSV Zwickau hat es auf der Ostalb verpasst, sich für einen zu großen Teilen couragierten Auswärtsauftritt mit drei Punkten zu belohnen. Beim VfR Aalen führten die Westsachsen bis zur 87. Minute mit 2:0, mussten sich am Ende aber mit einem Remis begnügen. Die Zwickauer fanden zu Spielbeginn durch Öztürk und Könnecke besser ins Spiel, fanden ihren Meister allerdings in VfR-Keeper Bernhardt. Nachdem auch Aalens Vasiliadis und Trianni ihre ersten Chancen nicht nutzen konnte, köpfte Zwickaus Ronny König eine Miatke-Flanke zum Führungstreffer ein (44.)

Nach der Pause legte Miatke erneut auf, diesmal für Öztürk, der mit seinem ersten Saisontreffer auf 2:0 schraubte. Da der FSV-Stürmer wenige Minuten später nicht den Deckel auf die Partie setzte, ließ der FSV die Gastgeber wieder ins Spiel kommen. Zunächst schlenzte Vasiliadis den Ball zum Anschlusstreffer in die Maschen (87.). Nach einem Foul von Wachsmuth an Schnellbacher im Strafraum, pfiff Schiedsrichter Bokop zum Elfer, den Kader zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich verwandelte (90+2.).

Girth beendet Wehens Serie

Nach zuvor vier Ligasiegen in Folge hat der SV Wehen-Wiesbaden gegen den SV Meppen wieder eine Niederlage kassiert. Die Hessen verpassten es dabei, dem Führungstrio in der 3. Liga auf den Fersen zu bleiben. Für den goldenen Treffer sorgte Meppens Goalgetter Benjamin Girth. Die Anfangsphase war vor allem durch Fouls und viele Nickligkeiten geprägt. Chancen waren Mangelware. Nach einer halben Stunde prüften Schäffler und Breitkreutz die Reflexe von Meppen-Torhüter Domaschke. Kurz vor dem Pausentee drückte Girth ein Granatowski-Zuspiel zur überraschenden Pausenführung über die Linie (42.)

In der zweiten Halbzeit konnten sich die Emsländer mehrfach bei ihrem Keeper Domaschke bedanken, der die Gäste gegen Schäffler und Mockenhaupt vor dem Ausgleich bewahrte. Da auch Wagner und Kremers die Konter für den SV Meppen nicht nutzen konnten, blieb es nach 90 Minuten beim glücklichen 1:0-Auswärtserfolg, der den SVM auf den sechsten Tabellenplatz katapultierte.

Nur Bigalke trifft bei Hachinger Dominanz

Die erste Halbzeit in der Münchner Vorstadt ist schnell erzählt. Die Bayern waren gegen harmlose Preußen das dominantere Team, konnten diese Überlegenheit allerdings weder zu Toren noch zu Chancen ummünzen. Das gleiche Bild zeigte sich im zweiten Durchgang. Unterhaching drängte auf den Führungstreffer, Münster war lediglich auf Torverhinderung aus. Mit ein wenig Glück und dem feinen Fuß von Bigalke gelang es den Hachingern schließlich doch, den ersehnten Führungstreffer zu erzielen. Preußen-Torhüter Nils Körber verschätzte sich bei einem langen Ball von Winkler und faustete die Kugel vor die Füße von Bigalke, der per Heber zum 1:0-Endstand einschob (66.). Da die Gäste in der Folgezeit auch weiterhin keinen Esprit versprühten, fuhr die Spielvereinigung den Sieg ungefährdet nach Hause.

   

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