Paderborn gegen Bayern: Videobeweis mit Sonderfall
Mit dem FC Bayern München hat der SC Paderborn bei der Auslosung der Viertelfinals im DFB-Pokal ungewollt das ganz große Los gezogen. Das sorgt nicht nur bei Fans und Spielern für Aufregung, sondern auch bei den Offiziellen. Auf die wartet eine Menge Arbeit.
Anfrage übersteigt das Kontingent
Obwohl der Vorverkauf in Paderborn, bei dem Mitglieder und Dauerkarten-Besitzer Vorrang haben werden, erst in einigen Tagen startet, ist schon jetzt klar, dass viele Ticketwünsche unerfüllt bleiben werden. Den Bayern liegen schon jetzt 17.000 Ticketbestellungen vor, doch nur ein Bruchteil von ihnen wird der Rekordmeister erfüllen können. Die Benteler Arena in Paderborn fasst 15.000 Zuschauer, 10 Prozent der Plätze stehen dem Gast aus München zu, da ist Frust vorprogrammiert.
Umzug ausgeschlossen
Doch Paderborn wird nicht in ein größeres Stadion ausweichen, das hatte Sportdirektor Markus Krösche unmittelbar nach der Auslosung gesagt. Man geht davon aus, dass die Chance, die Bayern zu schlagen, nirgendwo anders so groß ist, wie im heimischen Stadion. Und nimmt dafür kleinere Unannehmlichkeiten in Kauf: Weil Anwohner-Klagen beim Bau des Stadions dazu geführt haben, dass nach 22 Uhr keine Veranstaltungen in der Benteler-Arena stattfinden dürfen, kann die Partie eigentlich nur um 18.30 Uhr angepfiffen werden. Ein Live-Spiel in der ARD dürfte somit ausgeschlossen sein.
Neue Variante des Videobeweises
Und weil der Videobeweis in der Dritten Liga bislang keine Rolle spielte, steht in Paderborn nicht die dafür nötige Infrastruktur (Glasfaserkabel) zur Verfügung. Der ab dem Viertelfinale vorgeschriebene Video-Assistent wird in unmittelbarer Nähe des Stadions in einem Übertragungswagen postiert, "Van-Lösung“ nennt das der DFB. Die Benteler-Arena ist damit das erste Stadion außerhalb der Bundesliga, bei dem der Video-Assistent eingesetzt wird. Auf die Torlinientechnik muss der Schiedsrichter dagegen verzichten. Sie kommt im DFB-Pokal nur in Stadien der Bundesliga zum Einsatz.