Philipp Pentke: "Wir sind jetzt in der Realität angekommen"
Philipp Pentke ist ganz gewiss mit anderen Vorstellungen in die Spielzeit gestartet, als nach 18 Spieltagen mit dem Chemnitzer FC zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz zu stehen. Der Torhüter der Sachsen kann zudem auch mit seiner persönlichen Bilanz von 25 Gegentoren in 18 Spielen nicht zufrieden sein. In den kommenden drei Spielen bis zur Winterpause in Stuttgart, Osnabrück und zu Hause gegen Unterhaching sollen nun möglichst viele Punkte gesammelt werden, damit der Anschluss an das gesicherte Mittelfeld hergestellt werden kann. Im Interview mit liga3-online.de spricht der 28-Jährige über die bisher schwache Spielzeit der Chemnitzer, die eigenen Ansprüche und die Rivalität gegenüber RB Leipzig
liga3-online: Zuletzt habt Sie mit dem 2:0-Heimsieg über die SV Elversberg einen Dreier landen können. Bei einer Niederlage wären Sie am Ende des Spieltags auf den Abstiegsplatz gerutscht. Wie wichtig war dieser Sieg?
Philipp Pentke: Da wir ja erst am Sonntag gespielt haben, sind wir schon am Samstag auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Die Situation war natürlich angespannt aber wir waren sehr fokussiert, unbedingt drei Punkte einzufahren!
Vor der Saison wurdet ihr von vielen Experten als Geheimfavorit für den Aufstieg tituliert. Trotz namhafter Neuzugänge steckt ihr jedoch auch noch am Ende der Hinrunde im Abstiegskampf der 3. Liga fest. Was sind die Gründe, warum die bisherige Spielzeit so suboptimal verläuft?
Es ist richtig, dass wir vor der Saison hoch eingeschätzt wurden. Die Qualität ist auch da im Team, nur haben wir es nicht immer geschafft das auf dem Rasen abzurufen zu können. Möge es am Druck liegen etc. Wir sind aber jetzt in der Realität angekommen und setzen uns mit der Situation auseinander und nehmen auch die Tabelle an. Durch den neuen Trainer ist ein andere Zug und andere Abläufe drin, die seine Zeit brauchen. Wir sind auf einem guten Weg und denken derzeit nur von Spiel zu Spiel, um schnell aus der unteren Tabellenregion herauszukommen!
Was macht Sie so sicher, dass Chemnitz den Klassenerhalt schafft?
Weil wir daran glauben und alles dafür tun werden, um es zu schaffen!
Wie schätzten Sie die kommenden Partien bis zur Winterpause ein? Zunächst das Gastspiel beim VfB Stuttgart II, ehe das Heimspiel gegen die Spielvereinigung Unterhaching und das Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück folgen. Was ist möglich?
Wir haben aus den letzten zwei Spielen vier Punkte geholt, diesen kleinen Trend wollen wir fortsetzen und möglichst in Stuttgart ein gutes Ergebnis mitnehmen und Zuhause unseren Fans und uns noch ein schönes Geschenk machen, am besten mit drei Punkten! In Osnabrück ist alles möglich! Das sind Spiele, auf die man sich besonders freut, da in Osnabrück immer eine tolle Atmosphäre herrscht! Aber jetzt steht erst einmal das Spiel gegen den VfB Stuttgart II an.
In Ihren 18 Saisonspielen haben Sie bisher 25 Gegentreffer kassiert. Wie bewerten Sie diese Bilanz? Wie sehen Sie Ihre Leistung?
Wir sind nicht zufrieden mit der Bilanz und natürlich ich persönlich auch nicht. Die Truppe arbeitet im Training sehr gut daran, dass uns solche einfachen Gegentreffer wie in der Vergangenheit nicht mehr passieren. Und die letzten Spiele geben einen guten Trend. Ich persönlich ärgere mich wohl am meisten über jeden Gegentreffer. Und auch ich kann noch zu legen wie der Rest der Truppe.
Nun zu einem traurigen Vorfall mit einigen CFC-Fans. So ist Anfang Oktober Ihr Auto zerkratzt und beschmiert worden. Wie sehr tut so etwas weh, wenn eine gewisse Grenze überschritten worden ist?
Solche Dinge regen natürlich zum Nachdenken an. Aber sie sollten nicht zum Sport gehören. Ich kann dagegen nicht viel machen. Es ist passiert, aber darf mich nicht ablenken vom Fußball.
Woran merken Sie, dass Sie bei einem Traditionsverein spielen?
Chemnitz ist ein sehr emotionaler Verein, jeder Fan gibt alles für diesen Verein, hat schwere aber auch gute Zeiten durchgemacht. Das ist wie eine Familie. Sie lassen es dich spüren wenn du besondere Siege einfährst was für sie mehr bedeutet als für uns nur drei Punkte!
Wie sehen Sie persönlich die Perspektive für den sächsischen Rivalen RB Leipzig?
Dass eine große Stadt wie Leipzig Fußball braucht, steht außer Frage. Schade, dass Vereine wie Lok oder Sachsen Leipzig derzeit nicht höher spielen. Persönlich reizt es mich am meisten gegen RB Leipzig zu gewinnen. Es sind Projekte mit vielen Fragezeichen, und viel Geld was vieles einfacher macht. Aber umso schöner ist es sich mit solchen Vereinen zu duellieren!
Vielen Dank für das Interview!
FOTO: Flohre Fotografie