Plötzlich Führungsspieler: Hesl überzeugt in Lautern

Als Wolfgang Hesl im Sommer zum 1. FC Kaiserslautern kam, war er eigentlich als zweites Backup eingeplant. Nun steht der Keeper schon seit vier Spielen im Kasten der Roten Teufel und liefert wenig Gründe, den Platz wieder frei machen zu müssen.
"Natürlich etwas Glück dabei"
Als klar wurde, dass Jan-Ole Sievers vom 8. Spieltag an mit einer Armverletzung ausfallen würde, rückte Routinier Wolfgang Hesl plötzlich ins Rampenlicht – und überzeugte bisher. Die Beziehung zwischen den Schlussmännern belastet das nicht: "Wir pushen uns gegenseitig im Training", so Hesl gegenüber dem "Kicker": "Neid gibt es bei uns keinen."
Noch mindestens bis Ende des Jahres wird Sievers ausfallen, doch mit Hesl hat der FCK einen sicheren Rückhalt im Tor. Der ehemalige Bundesligaspieler hilft der jungen und noch immer zueinanderfindenden Mannschaft der Roten Teufel mit seiner Erfahrung. Dass er plötzlich Stammspieler sein würde, hatte Hesl allerdings auch nicht erwartet: "Für mich war natürlich etwas Glück dabei", gab der 32-Jährige zu: "Ich habe aber vom ersten Tag an alles gegeben, sodass ich jederzeit hätte spielen können.“ Hesl war vor allem wegen der Tradition des Vereins an den Betzenberg gewechselt. Und wegen einer ganz bestimmten Personalie: "Auch die Chance mit Torwarttrainer Gerry Ehrmann zusammenzuarbeiten, hat den Ausschlag gegeben."
Leader und Ruhepol
Das zahlt sich nun aus – für Hesl, aber auch für seine Mannschaft: "Es war die Idee hinter meiner Verpflichtung, dass ich mit den anderen erfahrenen Spielern die Mannschaft auch außerhalb des Platzes führen soll." Auch auf dem Platz agiert Hesl als Leader, der zuletzt sogar die Kapitänsbinde trug.
Ein steiler Aufstieg für den Torhüter, der seinen persönlichen Erfolg auch auf die Mannschaft übertragen will. Es soll weiter nach oben gehen: "Wir müssen vorne effektiver werden und die Defensive weiter verstärken, stabiler stehen. Es heißt nicht umsonst: Die Abwehr gewinnt Meisterschaften."