Plötzlich hat der 1. FC Saarbrücken den Aufstieg in eigener Hand
Was kaum noch jemand für möglich gehalten hatte, ist nun Realität: Weil Dynamo Dresden am Sonntagabend nicht über ein 1:1 bei Freiburg II hinausgekommen ist, hat der 1. FC Saarbrücken den Aufstieg plötzlich in eigener Hand.
70 Punkte am Ende?
Vor vier Wochen schien er bereits abgefahren, der Aufstiegszug für den 1. FC Saarbrücken. Satte zwölf Punkte lagen die Saarländer nach der Niederlage beim MSV Duisburg hinter dem Relegationsplatz und belegten lediglich Rang zehn. Nur drei Spiele später hat sich das Blatt komplett gewendet. Nach der perfekten Englischen Woche mit Siegen gegen Dresden, Unterhaching und Sandhausen fehlen plötzlich nur noch drei Punkte zum dritten Rang – auch dank der Patzer von Dresden (seit vier Spielen sieglos) und Münster (zuletzt zwei Niederlagen in Folge).
Weil der FCS zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat, haben die Blau-Schwarzen den Aufstieg nun in eigener Hand. Denn sollte die Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl die letzten sechs Partien allesamt gewinnen, käme Saarbrücken auf 70 Punkte – genau wie Dresden und Münster bei jeweils fünf Siegen im Endspurt. Weil der FCS aber noch gegen die Adlerträger spielt, kann höchstens einer der beiden Klubs auf die volle Punktzahl kommen. Im Vergleich mit Dynamo würde es am Ende dann auf die Tordifferenz ankommen, bei der Saarbrücken derzeit die Nase vorne hat (+3).
"Träumen ist erlaubt"
Angesichts der aktuellen Formstärke scheint es durchaus realistisch, dass der FCS im Endspurt noch an beiden Klubs vorbeizieht. Denn während die Blau-Schwarzen nach drei Siegen in Serie derzeit nur so vor Selbstvertrauen strotzen und die Partie gegen Sandhausen binnen sechs Minuten drehten, steckt Dynamo immer tiefer in der Krise und hat mit einem großen Kopfproblem zu kämpfen. Auch bei Münster zeigt der Trend nach zwei Niederlagen in Folge derzeit etwas nach unten.
Neben den Preußen warten auf den FCS mit Essen und Regensburg im Endspurt noch zwei weitere direkte Konkurrenten, während die anderen drei Gegner – 1860, Halle, Freiburg II – der unteren Tabellenhälfte entstammen. Kann der zwischenzeitlich eigentlich schon geplatzte Traum von Aufstieg also tatsächlich noch Wirklichkeit werden? "Träumen ist erlaubt, die Mannschaft hat eine Basis gelegt", sagte Ziehl nach dem Sieg gegen den SVS, warnte aber: "Wir wissen, dass noch viele Siege folgen müssen. Da wartet noch ein ordentliches Brett."