Pokal-Derby gegen Lautern: Was für und was gegen den FCS spricht
Es ist angerichtet! Am heutigen Dienstagabend kämpft der 1. FC Saarbrücken im Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern um die historische Chance, erstmals in der Vereinsgeschichte in das Finale des DFB-Pokals einzuziehen. Im Vorfeld analysiert liga3-online.de, was für und was gegen den FCS spricht.
Was für den FCS spricht
Erfahrungen mit Sensationen: Wenn einer weiß, wie man höherklassige und zum Teil deutlich favorisierte Mannschaften aus dem Wettbewerb wirft, dann der 1. FC Saarbrücken. Erst setzten sich die Saarländer gegen den Karlsruher SC durch, dann gelang gegen Bayern München, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach jeweils die große Sensation. Auffällig: Sowohl gegen den KSC, als auch gegen die Bayern und Gladbach fiel der Siegtreffer erst in der 90. Minute beziehungsweise der Nachspielzeit. Man könnte von Glück reden – oder von der Qualität, trotz quasi nicht mehr vorhandener Kräfte ganz spät noch zuschlagen zu können. Beeindruckend war zudem, dass die Blau-Schwarzen das Spiel gegen Bayern und Gladbach sogar gedreht haben. Der FCS weiß also wie es geht und hat bereits bewiesen, in solchen Spielen auf den Punkt da zu sein.
Ausgeruht: Während der 1. FC Kaiserslautern am Samstag im Liga-Alltag gegen Fortuna Düsseldorf gefordert war und trotz Führung mit 1:3 unterlag, hatte der FCS spielfrei, nachdem der DFB die für Samstag angesetzte Ligapartie gegen Rot-Weiss Essen vorsichtshalber auf den 24. April verlegt hatte, um den Rasen im Ludwigspark zu schonen. Während mancherorts von einem "Skandal" und "Wettbewerbsverzerrung" die Rede war, kann der FCS nun ausgeruht in die Partie gehen. Zwar betonte Trainer Rüdiger Ziehl bei der Pressekonferenz am Montag, dass er gerne gespielt hätte, um im Rhythmus zu bleiben, letztlich dürfte die Pause den Saarländern aber nicht ungelegen gekommen sein. Schließlich werden die Saarbrücker nun im Vollbesitz ihrer Kräfte sein.
Was gegen den FCS spricht
Derby-Bilanz: 23 Mal standen sich beide Klubs in der Historie bislang gegenüber, die Bilanz spricht dabei klar für den FCK. Mehr als die Hälfte alle Duelle gingen an die Roten Teufel (13 Siege), während der FCS erst viermal gewinnen konnte – zuletzt im September 1992. Fast 32 Jahre ist das mittlerweile her. Die vergangenen drei Partien gegen den FCK hat der 1. FC Saarbrücken gar allesamt verloren. Vor allem die letzte Niederlage vor fast genau zwei Jahren war eine schmerzliche, bedeutete sie doch das Ende der Aufstiegsträume. Im DFB-Pokal trafen beide Klubs bislang erst einmal aufeinander. Im September 1997 setzte sich der FCK als Bundesligist deutlich mit 4:0 gegen den FCS durch, der damals in der drittklassigen Regionalliga spielte.
Platzbedingungen besser: Es ist Pokal und es regnet in Saarbrücken: Dieser Grundsatz galt im Besonderen für die letzten drei Spiele. Dass sich der FCS jeweils durchsetzten konnte, lag nicht zuletzt an den schwierigen Platzbedingungen, die die Blau-Schwarzen zum einen aus dem Liga-Alltag kannten und mit denen sie zum anderen besser umgehen konnten. Denn das typische Kurzpassspiel der Bundesligisten lässt sich auf tiefem Rasen eher nicht aufziehen. Auch vor dem Duell gegen den FCK regnete es zuletzt wieder, am heutigen Dienstag soll es allerdings nur noch leicht regnen. Das heißt einerseits zwar, dass die Partie wie geplant stattfinden kann und der FCS nicht das Heimrecht verliert, anderseits jedoch auch, dass die Saarländer dieses Mal wohl nicht von schlechten Platzbedingungen profitieren können. Der Rasen wird sich wohl in einem deutlich besseren Zustand befinden als noch gegen Gladbach.