Rehm: "Unglaublich, so ein Spiel mit 0:3 zu verlieren"
Auf dem Papier steht am Ende eine klare 0:3-Niederlage gegen den Zweitligisten aus Hamburg. Doch der SV Wehen Wiesbaden verkaufte sich in der 2. Runde des DFB-Pokals am Dienstagabend teuer. Letztlich scheiterte die Elf von Trainer Rüdiger Rehm auf dem Weg ins Achtelfinale vor allem an der mangelnden Chancenverwertung.
Rehm sieht "unglaubliches" Ergebnis
Zu Recht sprach Rüdiger Rehm nach dem Spiel davon, dass es "unglaublich" sei, "so ein Spiel mit 0:3 zu verlieren" und rief dabei sowohl das 0:1 – als Torschütze Pierre Michel Lasogga und der HSV von einem dicken Patzer von Keeper Markus Kolke profitierten konnten – in Erinnerung als auch den SVWW-Chancenwucher im Anschluss. Und so konnte sich der Coach der Hessen auch in keinster Weise am Lob von Gäste-Coach Hannes Wolf erfreuen, der ebenfalls ab der Schlussphase der ersten Hälfte eine Partie sah, die den Klassenunterschied nicht mehr bemerkbar werden ließ. "Nach guter Anfangsphase haben wir heute das Quäntchen Glück gehabt. Wehen hat sehr viel Druck gemacht. Für uns sprach heute die Effektivität."
Mit eben jener Effektivität haderte Rehm an diese Pokalabend in der mit 11.137 Zuschauern ausverkauften Brita-Arena vor allem. Waren die Hessen nach dem 0:1 bei mehreren Großchancen dicht am Ausgleich, mussten sie sechs Minuten nach Wiederbeginn den Rückschlag in Form des 0:2 hinnehmen. An so einem Pokalabend müsse "alles stimmen, auch die Chancenverwertung." Und so sei seiner Mannschaft – abgesehen von der Anfangsphase als man zu passiv agierte – nur diesbezüglich ein Vorwurf zu machen.
Glücklos bei Pfosten und Latten-Treffer
Symbolisch sei für die glücklose Rehm-Elf auch die Phase nach dem 0:2-Rückstand gewesen. Daniel Kofi-Kyereh verpasste in der 64. Minute den Anschluss als er den Ball an die Latte setzte. Und selbst in der Nachspielzeit fehlte es an diesem Abend einfach am Glück im Abschluss. Die Hessen scheiterten bezeichnenderweise am Pfosten, ehe Douglas Santos auf der anderen Seite kurz vor dem Abpfiff noch den dritten HSV-Treffer erzielte.
Entsprechend bedient waren auch die Spieler. Innenverteidiger Niklas Dams wies im Anschluss auf die eklatante Diskrepanz zwischen Spielverlauf und Ergebnis hin. "Am Ende steht es 0:3 und jeder denkt, dass der HSV das Spiel locker heruntergespielt hat und wir ein bisschen vorgeführt wurden. So war es aber nicht. Wenn wir das 1:1 vor der Pause machen, ist das Spiel wieder offen.
"Effektivität" als Wort des Abends – und als Arbeitsauftrag
Und so wurden Erinnerungen wach an das Spiel gegen den FSV Zwickau vom vergangenen Wochenende – als SVWW- Stürmer Manuel Schäffler in der 88. Minute einen Strafstoß und damit den Sieg vergab. "Im Fußball zählen die Tore – und nicht irgendwelche anderen Dinge", so Rüdiger Rehm. Schon am Wochenende gegen Fortuna Köln gilt es nun die "Effektivität" – gewissermaßen das Wort des Pokal-Abends in Wiesbaden – entscheidend zu verbessern.