Landespokal: Würzburg besiegt Haching und steht im Finale

Im Halbfinale des Bayerischen Pokals standen sich am Dienstagabend zwei Drittligisten gegenüber: Die SpVgg Unterhaching empfing die Würzburger Kickers. Arg von Verletzungen gebeutelte Gastgeber hofften dem Gegner über kämpferische Tugenden Paroli bieten zu können, dieser hingegen wollten seiner Favoritenrolle gerecht werden und den nächsten Schritt in Richtung DFB-Pokal machen. Tatsächlich spielten die Kickers äußerst souverän auf, siegten letztlich verdient mit 3:0. 

Skarladitis erlöst überlegene Kickers

Für die Hausherren war der Pokal die Chance auf eine Trendwende: So wartete die Schromm-Elf bereits seit sieben Liga-Partien auf einen Torerfolg, haderte zuletzt außerdem mit einem enormen Verletzungspech. Doch die SpVgg hatte durchaus Hoffnung – immerhin gelang der letzte Sieg in der Liga gegen keinen geringeren als den Pokalgegner aus Würzburg. Dieser zeichnete sich in den letzten Partien vor allem durch wechselhafte Ergebnisse aus. Von acht Partien wurden drei gewonnen und drei verloren, zwei weitere endeten Remis.

Dennoch sprach der Trend klar für die Mannschaft von Übungsleiter Michael Schiele. Und diese zeigte von Beginn an, in welche Richtung es gehen sollte. Keine drei Minuten waren gespielt, da versuchte es Göbel erstmals mit einem Schlenzer, verfehlte das Hachinger Gehäuse jedoch knapp. Die Gäste ließen der SpVgg in dieser Phase keinerlei Räume und pressten früh. Beinahe wurde der forsche Auftritt mit der frühen Führung belohnt: Zunächst landete ein Kurzweg-Abschluss über Umwege an der Querlatte (8.), dann köpfe Baumann im Anschluss an einen Eckball knapp neben das Tor (10.).

Erst in der Folge versuchten sich auch die Gastgeber in der Offensive, die Bemühungen waren allerdings zaghaft: Müller verfehlte mit einem Flachschuss das Tor der Kickers (26.). Es blieb bei einer Momentaufnahme, da Würzburg die Spielkontrolle umgehend wieder an sich riss. Im Abschluss fehlte jedoch weiterhin das Glück: In der 38. Spielminute setzte erst Skarlatidis das Leder an den Pfosten, der zweite Versuch von Sontheimer landete auf dem Tordach. Die mittlerweile wieder deutlich unterlegenen Hausherren hofften bereits, das Unentschieden mit in die Pause nehmen zu können, als die Kickers doch noch zuschlugen: Skarlatidis versenkte einen Freistoß aus knapp 20 Metern Torentfernung sehenswert (40.).

Haching kann nicht antworten

Unterhachings Trainer Claus Schromm schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Seine Mannschaft kam deutlich verbessert aus der Kabine, zeigte sich gerade in den Zweikämpfen griffig. Auch in der Offensive wirkte die SpVgg nun mutiger – und das zahlte sich fast aus. In der 52. Spielminute war Angreifer Schimmer plötzlich völlig frei durch, scheiterte jedoch am stark reagierenden Kickers-Schlussmann Bätge. Die Rot-Blauen schnupperten am Ausgleich, auch das Publikum schöpfte Hoffnung.

Doch es scheint derzeit fast, als habe sich die komplette Fußballwelt gegen die Mannen aus dem Münchener Süden verschworen. Bezeichnenderweise fiel in eben jene gute Phase das 2:0 durch Würzburgs Angreifer Ademi. Der Schweizer setzte sich nach einem Pass von Göbel im Zweikampf durch und schob frei vor Schlussmann Mantl ein (59.). Der Treffer wirkte auf die ohnehin verunsicherte Heimelf wie ein Todesstoß. Die Würzburger hingegen blieben dran und belohnten sich nur wenig später mit dem dritten Treffer. Nach einem Sontheimer-Zuspiel scheiterte Kaufmann zunächst noch am Torhüter der SpVgg, im Nachschuss drückte er den Ball jedoch über die Linie (65.).

Auch wenn sich die Gastgeber keinesfalls aufgaben und weiter vereinzelte Angriffe fuhren – die Partie war mit dem 3:0 entschieden. Letztlich hochverdient zogen die Würzburger Kickers in das Finale des Bayerischen Pokals ein. Sollte auch dieses gewonnen werden, hätte die Schiele-Elf zugleich die Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Runde sicher. Für die SpVgg geht es nach der Pleite nur noch um eines: den Klassenerhalt in der 3. Liga. Zwar beträgt der Vorsprung auf Rang 17 noch fünf Zähler, angesichts der derzeitigen Misere ist dies allerdings keinesfalls ein Ruhekissen.

   

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