Pokalstreit: Schweinfurt wehrt sich gegen Türkgücü-Vorwürfe
Nächste Runde im Pokalstreit: Viertligist FC Schweinfurt wehrt sich gegen den Vorwurf von Türkgücü München, man sei wortbrüchig geworden.
"Haben nie eine Klage eingereicht"
In einer Stellungnahme betont Geschäftsführer Markus Wolf: "Anders als von Türkgücü immer wieder und bis heute behauptet, haben wir nie eine Klage eingereicht, weder bei der DFB-Sportgerichtsbarkeit, noch bei einem ordentlichen Gericht und werden es auch ausdrücklich nicht tun." Hintergrund war der Aufstieg von Türkgücü. "Die vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) getroffenen Regelungen zur sportlichen Wertung der wegen der Corona-Pandemie unterbrochenen Saison wurden niemals von unserer Seite, sondern lediglich von Türkgücü München angezweifelt", erklärt der Regionalligist. Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny hatte die Klage gegen Schweinfurts Pokal-Teilnahme zuletzt damit begründet, dass Schweinfurt juristisch gegen die Drittliga-Zulassung von Türkgücü vorgegangen sein soll. Doch das scheint offenbar nicht der Fall gewesen zu sein.
Unabhängig von der sportlichen Wertung sei das Zulassungsverfahren zur Teilnahme an der 3. Liga zu sehen. Diesbezüglich war der Schweinfurt auf den DFB zugegangen, da Türkgücü die Flyeralarm Arena in Würzburg als "uneingeschränkt nutzbare Hauptspielstätte" angegeben hatte. "Da dies unserer Kenntnis nach nicht zutreffend sein konnte, haben wir beim DFB Einsicht in die Unterlagen von Türkgücü beantragt", erklärt Wolf. Der DFB habe dem FC Schweinfurt daraufhin mitgeteilt, dass dies nur unter Hinzuziehung eines Anwalts möglich sei. "Daher haben wir unseren Verwaltungsratsvorsitzenden Jürgen Scholl gebeten, sich der Sache anzunehmen, und letztlich auch Einsicht erhalten. Sich darum zu bemühen, war unsere Verpflichtung."
Verhandlung am 28. September
Von einer Klage sei aber nie die Rede gewesen. "Manchmal ist es besser, falsch dargestellte Sachverhalte nicht mehr weiter zu kommentieren", so Schweinfurts Geschäftsführer. "Wir wollen keinen weiteren Imageschaden für den Fußball, denn dieser ist gerade der Leidtragende." Der Viertligist habe daher den Eindruck gewinnen müssen, "dass die Vereinsführung von Türkgücü München die jetzt auf diese Art erreichte Aufmerksamkeit ganz bewusst in Kauf genommen" habe. Damit sei in einer "ohnehin schwierigen Zeit zweifelsfrei ein Imageschaden aller Beteiligten hervorgerufen" worden, der nur schwerlich reparabel sei. "Das ist absolut bedauerlich und auch nicht in Einklang mit einem im Sport selbstverständlichen, fairen Umgang miteinander zu bringen."
Der 1. FC Schweinfurt wünscht Türkgücü nun viel Erfolg in der 3. Liga, über die DFB-Pokal-Teilnahme müssen nun "gezwungenermaßen Juristen entscheiden". Eine weitere Eskalation will der Klub "im Sinne des Fußballs" aber unbedingt vermeiden, und geht "davon aus, dass dies auch alle anderen Beteiligten nun anstreben". Die mündliche Verhandlung zum Widerspruch des BFV soll nach "Kicker"-Angaben am 28. September um 10.30 Uhr stattfinden.