Weiter Wirbel um Gäste-Verbot – FCM-Fans solidarisieren sich
Die Gerüchte um einen möglichen Ausschluss der Gästefans beim Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem F.C. Hansa Rostock gehen in die nächste Runde: Während die Polizei Sachsen-Anhalt den Ausschluss auf Anfrage bereits bestätigt hat, sprach der FCM lediglich von einer Empfehlung seitens der Polizei sowie von noch laufenden Gesprächen. Im Netz laufen beide Fanlager Sturm gegen den möglichen Ausschluss, FCM-Fans kündigten an, Tickets für die Rostocker organisieren zu wollen.
"Ein schwebendes Verfahren"
Über die genauen Hintergründe ist weiterhin nicht viel bekannt, laut der Polizei sei die Entscheidung aber gemeinsam vom 1. FCM, der Stadt Magdeburg und der Polizei getroffen worden. FCM-Sprecher Norman Seidler wollte dies gegenüber unserer Redaktion nicht bestätigen, sondern berichtete stattdessen von einem "schwebenden Verfahren". Zeitgleich kündigte er eine Pressemitteilung an, die wohl Aufschluss über die Hintergründe liefern soll. Klar ist aber, dass die Ausschreitungen beim Hinspiel eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben dürften. Laut dem "MDR" liegt die endgültige Entscheidung über das Gäste-Verbot nun beim DFB.
FCM-Fans wollen Karten für Hansa-Anhänger organisieren
Beide Fanlager kündigten unterdessen an, die Entscheidung nicht akzeptieren zu wollen. Die aktiven FCM-Fans gehen sogar noch einen Schritt weiter und wollen sich mit den Rostockern solidarisieren: Es sei faktisch ausgeschlossen, dass die Nordtribüne mit "Block U" zu jenem Spiel "in gewohnter Form und Mannstärke agieren wird, heißt es auf der Seite der Ultra-Gruppe "Blue Generation". Darüber hinaus wolle man "eine adäquate Anzahl an Karten" für die Heimbereiche der MDCC-Arena organisieren, "um diese anschließend dem F.C. Hansa Rostock zur Verfügung zu stellen." Problematisch ist allerdings, dass das Stadion bis auf den Gästebereich sowie die Pufferzonen bereits ausverkauft ist. Denkbar wäre aber, dass der eigentliche Gästeblock für die FCM-Fans geöffnet wird und so neue Karten in den Vorverkauf kommen. "Macht dieses Beispiel Schule, können wir uns auch für das Heimspiel gegen Dynamo Dresden und darüber hinaus auf diese Vorgehensweise einstellen", schreiben die Ultras. Da auch der 1. FC Magdeburg künftig von Gästeausschlüssen betroffen sein könnte, ruft "Block U" alle Clubfans zu Solidarität mit den Rostockern auf.
"Ungeheuerlicher und inakzeptabler Vorgang"
Der F.C. Hansa will derweil zwar noch "keine offiziellen schriftlichen Informationen zur Kartenvergabe" vorliegen haben, kündigte aber an: "Sollte es tatsächlich der Fall sein, dass uns keine Karten zur Verfügung gestellt werden, wäre dies ein ungeheuerlicher und inakzeptabler Vorgang und spräche nicht für einen professionellen partnerschaftlichen und fairen Umgang unter den Vereinen. Wir werden im Fall der Fälle alle Möglichkeiten ergreifen, uns gegen diese nicht nachvollziehbare Entscheidung zu wehren." Unterstützung erhält Hansa Rostock auch vom Fan-Rat des 1. FCM. Dieser spricht in einer Mitteilung von einer "kurzsichtigen als auch stillose Entscheidung des 1. FC Magdeburgs." Der Verein habe hier eine Grenze überschritten, es "besteht daher massiver Redebedarf. Nicht erst am Ende der Saison, sondern sofort!"