Polizei setzt Wasserwerfer ein: FCM-Fans feiern nicht nur friedlich
Nachdem tausende Fans den Aufstieg des 1. FC Magdeburg am Sonntagnachmittag friedlich gefeiert hatten, artete es im Verlauf des Abends aus, sodass die Polizei einen Wasserwerfer einsetzen musste und gegen zahlreiche Personen Ermittlungen einleitete. Kritik gibt es von der Fanhilfe.
Polizei räumt Hasselbachplatz
Sie war grenzenlos, die Freude bei den Fans des 1. FC Magdeburg über die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Unmittelbar nach Abpfiff der Partie gegen den FSV Zwickau feierten die Fans zusammen mit der Mannschaft zunächst auf dem Rasen und den Tribünen, ehe es anschließend hinter das Stadion ging, wo der Verein eine Bühne aufgebaut hatte. Im Verlauf des frühen Abends zogen die Fans dann weiter in die Innenstadt. Aus dem Hasselbachplatz versammelten sich nach Angaben der Polizei "500 teils stark alkoholisierte" Fans und feierte dort zunächst friedlich, ehe es vermehrt zu "Sachbeschädigungen, Nötigungshandlungen gegen unbeteiligte Verkehrsteilnehmer sowie einer Vielzahl von Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz" gekommen sei.
Daher begann die Polizei ab 20:45 Uhr damit, gegen die Personengruppen Platzverweise auszusprechen. Weil die Fans den Aufforderungen der Einsatzkräfte aber nicht nachgekommen seien, setzte die Polizei unter anderem Wasserwerfer ein. "Hierbei kam es vereinzelt zu Angriffen auf Polizeikräfte durch Flaschen- und Steinwürfe, Zünden von Pyrotechnik und körperliche Gewalt", heißt es. 27 Personen wurden in diesem Zusammenhang identifiziert.
Mindestens eine Polizeibeamtin verletzt
Auch um Bereich der Großen Diesdorfer Straße / Arndtstraße "kam es in den späten Abendstunden ebenfalls zu Störungen", teilte die Polizei mit. Eine Gruppe von etwa 90 Personen habe mehrfach den Fahrzeugverkehr in der Diesdorfer Str. blockiert und Pyrotechnik gezündet. Auch dieser Bereich wurde polizeilich geräumt, 50 Personen konnten identifiziert werden.
Die Polizei leitete diverse Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Verdachts des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, des Verdachts des Landfriedensbruchs, des Verdachts der Sachbeschädigung sowie des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ein. Mindestens eine Polizeibeamtin wurde verletzt.
Fanhilfe kritisiert Einsatz
Die "Fanhilfe Magdeburg" übt derweil Kritik am Vorgehen der Einsatzkräfte: "Während die Polizei am Stadion auf Zurückhaltung und Deeskalation gesetzt hat, wurden Fans an verschiedenen Orten im Stadtgebiet mit einem martialischen Polizeiaufgebot drangsaliert." Statt auch dort mit bürgernahen, zurückhaltenden Polizeikräften zu agieren, habe die Polizei der Aufstiegsfeier einen "bitteren Beigeschmack verliehen“.
Bereits beim letzten FCM-Aufstieg im Frühjahr 2018 war es nach einer zunächst friedlichen Feier zu Ausschreitungen gekommen. 30 Polizisten waren verletzt worden. Im Vergleich dazu lief die Aufstiegsfeier nun deutlich friedlicher ab.