Polizist an Hansa-Krawallen bei Spiel in Aachen beteiligt?

Zweieinhalb Wochen ist es nun her, dass Fans von Hansa Rostock beim Auswärtsspiel in Aachen am 16. März über 600 Sitzschalen demoliert und für Schäden in den Sanitäranlagen gesorgt hatten. Unter den beteiligten Anhängern war offenbar auch ein Polizist.
Innenminister Christian Pegel "schockiert"
Wie das Polizeipräsidium Rostock gegenüber der "Ostsee-Zeitung" mitteilte, bestehe gegen einen Beamten ein Tatverdacht. "Gegen den Betroffenen wird derzeit ein Disziplinarverfahren eingeleitet, was dem Beamten bereits angekündigt worden ist", heißt es. Innenminister Christian Pegel zeigt sich gegenüber der Zeitung "schockiert" und betont: "Sollten sich die Verdachtsmomente erhärten, werden wir mit allen notwendigen disziplinarrechtlichen und strafrechtlichen Maßnahmen dafür sorgen, dass ein solches Verhalten nicht geduldet wird."
Ein solcher Vorfall wäre "völlig inakzeptabel" und würde nicht nur das Ansehen der Polizei, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Sicherheitskräfte "erheblich beschädigen", sagt der SPD-Politiker. Bei den Ermittlungen erhält die Polizei in Rostock auch Unterstützung von den Kollegen aus Aachen. Der Vorfall werde "mit höchster Priorität und Konsequenz" aufgeklärt, so Pegel. Man werde "dafür sorgen, dass die Integrität und das Ansehen unserer Polizei gewahrt bleiben".
Ermittlungen gegen Vorsänger laufen
Bereits zuletzt war bekanntgeworden, dass gegen einen Vorsänger der Hansa-Fanszene wegen "Anstiftung zur Sachbeschädigung" ermittelt wird. Darüber hinaus laufen Ermittlungen gegen vier weitere Fans. Auch die Anhänger, die in der Nacht vor der Partie in das Stadion eingebrochen waren, werden Post von der Polizei erhalten. Bei einem der beiden Männer soll es sich Berichten zufolge um einen früheren Kandidaten für den Aufsichtsrat der Kogge handeln. Am Tag danach soll er trotz Hausverbots im Stadion gewesen sein.
Bei den Randalen im Stadion war ein Schaden von insgesamt 50.000 Euro entstanden. Die Rechnung dafür will die Alemannia an den F.C. Hansa weiterleiten, der wiederum die Verursacher – sofern diese ermittelt werden – in Regress nehmen will. Die Geldstrafe des DFB steht indes noch aus.