Ponomarev kündigt an: "Niemand wird uns stoppen"
Herbe Pleite, Trainer-Rauswurf, Suspendierungen: Hinter dem KFC Uerdingen liegen turbulente Tage. Die Unruhe im Umfeld des ambitionierten Aufsteigers veranlasste Präsident und Investor Mikhail Ponomarev am Donnerstag dazu, auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Meppen Stellung zu den aktuellen Geschehnissen zu beziehen.
Klare Ansage
Es muss etwas Außergewöhnliches passiert sein, wenn der sonst eher öffentlichkeitsscheue Ponomarev auf einer Pressekonferenz spricht – zumal der Verein im Vorfeld darum gebeten hatte, von außersportlichen Fragen abzusehen. Doch die Diskussionen rund um den KFC Uerdingen wollte der Investor, der in den vergangenen Tagen selbst im Zentrum der Kritik stand, nicht auf sich sitzen lassen. "Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe", wird der Russe in der "Westdeutschen Zeitung" zitiert.
Für ihn steht fest: "Ich werde meinen Weg weiter verfolgen und wir werden erfolgreich sein. Wir haben viel Unterstützung durch die Fans. Niemand wird uns stoppen." Was er damit meinte, zeigten am Donnerstag nicht zuletzt die Transfers der ehemaligen Bundesliga-Spieler Adam Matuszczyk und Assani Lukimya, mit denen der KFC seine Aufstiegsambitionen nochmals deutlich unterstrich.
Krämer-Rauswurf: "Wir mussten reagieren"
Auch zum für viele überraschenden Rauswurf von Trainer Stefan Krämer bezog Ponomarev mit deutlichen Worten Stellung: "Wir haben unser Ziel und mussten reagieren, das war adäquat." Demnach seien die zuletzt gezeigten Leistungen mit zwei Niederlagen in Unterhaching und gegen Würzburg bei 0:7 Toren "inakzeptabel" gewesen. "Die Entwicklung war eindeutig. Und wie lange hätten wir warten sollen, wann handeln sollen?", betonte Ponomarev. Die Trainer-Entlassung nach dem ersten Spiel im neuen Jahr schien für den KFC-Investor alternativlos gewesen zu sein, um den anvisierten Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht aus den Augen zu verlieren. Dennoch sei Stefan Krämer "ein super Trainer, wir sind ihm sehr dankbar", stellte Ponomarev klar.
Wer die Nachfolge des 53-Jährigen antreten wird und den KFC in die 2. Liga führen soll, blieb am Donnerstag zunächst unbeantwortet. Klar ist nur: Stefan Effenberg, Felix Magath oder Pep Guardiola, den Ponomarev wohl aus einer Laune heraus nannte, werden es nicht. "Glauben Sie ernsthaft, dass wir Stefan Effenberg als Trainerkandidaten auf die Tribüne einladen, wenn Stefan Krämer unten an der Seitenlinie steht?", fand der KFC-Mäzen klare Worte zu den Spekulationen der letzten Tage.
Eine Antwort auf die Trainer-Frage wollen die Krefelder in der kommenden Woche liefern. Erwartet wird, dass Ponomarev einen Kandidaten wählt, der bereits Erfahrung mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga gemacht hat. Außerdem soll der Krämer-Nachfolger für "offensiven und attraktiven Fußball" stehen.
Gründe für Suspendierungen bleiben offen
Die Hintergründe der Suspendierungen von Christopher Schorch und Tanju Öztürk, der am Donnerstag bei Hansa Rostock unterschrieben hat, blieben derweil offen. "Sie haben sich nicht professionell verhalten. Mehr sagen wir dazu nicht", so Ponomarev. Gerüchte, wonach die Freistellungen etwas mit der Trennung von Trainer Stefan Krämer zu tun hätten, wies der Präsident derweil klar zurück: "Dass die Fans mit solch einer Vermutung gegen uns aufgebracht werden, ist schade, sehr schade."