Ponomarev sicher: "Wenn wir so spielen, steigen wir auf"
Der KFC Uerdingen taumelt weiter durch die Liga: Auch gegen den SC Preußen Münster konnten die Krefelder keinen Sieg einfahren, es ist mittlerweile die sechste Partie in Folge ohne einen Dreier für den ambitionierten Aufsteiger. Strittige Elfmetersituation und der Fan-Protest gegen Montagsspiele taten ihr Übriges, zudem ließ Präsident Mikhail Ponomarev aufhorchen.
Ponomarev in der Kabine
Es war wieder eines dieser Montagabendspiele, die bei den Fans auf wenig Gegenliebe traf. Glücklicherweise sollten die 3.636 Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie mit vielen Torchancen sehen, vor und während des Spiels gab es den obligatorischen Protest – dieses Mal mit Trillerpfeifen. Damit fühlte sich KFC-Coach Norbert Meier "an die WM in Südafrika erinnert. Meine Güte, die lassen sich halt etwas einfallen." Der Trainer äußerte sich gegenüber "Radio BlauRot" neutral zu den Protesten, solange sie zu keiner köperlichen Gewalt führen, hätte er aus seiner Position heraus nichts zu kritisieren.
Anders verhielt es sich mit der Spielweise seiner Mannschaft. "Die erste Viertelstunde haben wir etwas Probleme gehabt, aber durch eine taktische Umstellung haben wir dann viel besser ins Spiel gefunden", erklärte der Fußballlehrer und behielt damit auch Recht. Uerdingen und Münster lieferten sich eine ansehnliche Partie, einen Sieger gab es am Ende jedoch nicht: "Wir haben uns nicht belohnt", ärgerte sich Norbert Meier im Nachgang des Spiels.
Zwei knifflige Elfmeter-Entscheidungen
Auch KFC-Präsident Mikhail Ponomarev war von der Partie angetan: "Das war gut, wenn wir so weiter spielen, steigen wir auf", soll der russische Investor laut der "Rheinische Post" nach dem Spiel in der Kabine der Uerdinger gesagt, und jeden Spieler umarmt haben. "Der Präsident will sehen, dass die Mannschaft kämpft, und das hat sie heute getan", so Meier. Spieltechnisch war es gegen den SCP tatsächlich eine Leistungssteigerung, dennoch blieben die Krefelder mit dem Unentschieden auch im sechsten Spiel in Folge sieglos. Sechs Punkte trennen den KFC vom zweiten Platz, immerhin nur drei Punkte vom dritten Rang. Es kann alles noch sehr schnell gehen – wenngleich die Uerdinger gegen Münster auch das Glück auf ihrer Seite hatten.
In der 41. Spielminute stand Assani Lukimya im Fokus des Schiedsrichters, der Innenverteidiger spielte den Ball im eigenen Strafraum deutlich mit der Hand. Wolfgang Haslberger pfiff keinen Elfmeter für Münster – nur fünf Minuten vorher hatte er bei einem vermeintlichen Handspiel von Münsters Heidemann ebenfalls gegen einen Strafstoß entschieden. "Ich bin ja eigentlich für den Video-Beweis, heute war ich froh, dass er nicht da war", erklärte Norbert Meier ehrlich.
Meier bleibt optimistisch
"Wichtig ist, in so einen Spiel auch die Null zu halten. Es wäre fatal gewesen, wenn wir für den Aufwand heute noch bestraft worden wären mit einem späten Gegentor", führte der KFC-Coach die Analyse des Spiel weiter aus. Das Fehlen seines Offensivspielers Oguzhan Kefkir machte Meier derweil nicht an einer schlechten Trainingsleistung fest, sondern erklärte: "Wir wollen das nicht so halten, dass die Jungs hier nur dabei sind, weil sie in den U23-Bereich fallen." Und somit setzte der 60-Jährige unter anderem auf Patrick Pflücke und Maurice Litka.
"Grundsätzlich muss man den Spielern auch sagen, was sie gut gemacht haben", schloss Meier den Kreis seiner Erklärungen zu dem 0:0-Unentschieden. "Das ist mein Grundkonstrukt. Dass wir läuferisch und kämpferisch alles an den Tag legen müssen. Das wird in jedem Spiel so sein, aber wenn wir dazu auch in der Lage sind, bin ich weiterhin optimistisch", sprach sich der Fußballlehrer weiterhin positiv für die Ambitionen zum Durchmarsch für den Aufsteiger aus. Daran würde im Umfeld des KFC auch niemand etwas einzuwenden haben.