Preußen Münster auf der Suche nach der Spielkontrolle

Das ist bitter: Zum ersten Mal seit 2011 verlor der SC Preußen Münster wieder das Derby gegen den Erzrivalen aus Osnabrück. Vor 11.530 Zuschauern an der Hammer Straße besiegten die Niedersachsen den SCP mit 1:0 (1:0).

Überraschungen in der Aufstellung

Schon vor Spielbeginn sorgte Trainer Horst Steffen mit seiner Aufstellung für eine Überraschung. Die neue Nummer eins im Tor heißt Maximilian Schulze Niehues. Der 27-Jährige, der auch schon einmal unter Ralf Loose die erste Wahl und eigentlich schon auf dem Absprung war, hatte das Rennen gegen Neuzugang Patrick Drewes gewonnen. Und auch sonst überraschte Steffen damit, dass er die Routiniers Mehmet Kara und Amaury Bischoff zunächst auf die Bank setzte und dafür die neue Schwaben-Connection um Sandrino Braun, Michele Rizzi, Edisson Jordanov und Tobias Rühhle in die Startelf schob. Lediglich ein Akteur aus der vergangenen Spielzeit, nämlich Lion Schweers, stand von Beginn an auf dem Grün – radikaler kann ein Umbruch nicht sein.

Erste Hälfte: Preußen ohne Spielkontrolle

Druckvoll startete der SCP zunächst in die Partie, danach dominierte viel Hektik im Spielaufbau der Gastgeber das Spiel. Der VfL agierte zunehmend präsenter und stärker, so dass Savran in der 23. Minute die 1:0-Führung erzielen konnte. Die Preußen-Abwehr präsentierte sich beim Gegentreffer äußerst unentschlossen, die Gäste hingegen störten früh und effizient den Spielaufbau des SCP. "Es gab klare Anweisungen, mit denen man sich die Spielkontrolle erarbeiten konnte. Jedoch fehlte uns da die Präsenz und die Genauigkeit“, so Steffen. Seine Spielidee, dass sich das eigene Team über das Laufvermögen Vorteile verschafft, ging nach hinten los. "Das passte heute nicht, da nach dem 0:1 der Stress größer wurde und die Spielkontrolle und die Stabilität verloren gingen“, fand der 47-Jährige.

Foto: Wundrig

Fehlende Durchschlagskraft in zweiter Halbzeit

Mit der Einwechslung von Amaury Bischoff (60.) und Mehmet Kara (71.) fanden die Adlerträger besser ins Spiel. "Es war klar, dass Amaury kommen musste. Er brachte die nötige Ruhe hinein“, kommentierte Steffen die Hereinnahme. Das Tempo wurde nun höher und der SCP startete seine Schlussoffensive, die jedoch von der fehlenden Durchschlagskraft geprägt wurde. Am Ende verloren die Adlerträger dann doch verdient mit 0:1, auch weil an diesem Sonntag der Gegner hochkonzentriert am Ball agierte und sich Chancen erarbeitete – die den Preußen schlichtweg fehlten.

Steffen: Wir müssen uns weiter festigen!

Dass die Vorbereitung und der reguläre Spielbetrieb zwei Paar Stiefel sind, merkte ein Jeder nach diesem verpatzten Saisonstart. "Es war schön, dass es in der Vorbereitung so aussah, als wären die Abläufe da“, kommentierte Steffen die durchaus positive Vorbereitung. "Aber mir war schon bewusst, dass wir uns festigen müssen, wenn es mal nicht so rund läuft.“ Es herrscht Nachbesserungsbedarf an der Hammer Straße, denn schon am Freitag treffen sie im Rostocker Ostseestadion auf die Hansakogge, die ebenso ihren Auftakt vergeigte.

 

   

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