Preußen Münster stimmt am Sonntag über Ausgliederung ab

Eine richtungsweisende Entscheidung steht dem SC Preußen Münster am Sonntag ins Haus. Knapp 1.500 Mitglieder sind aufgerufen, über die Ausgliederung der Profiabteilung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft abzustimmen. Preußen-Präsident Christoph Strässer warb im Vorfeld noch einmal leidenschaftlich um große Beteiligung und Ja-Stimmen.

Zwei Wahlgänge: Satzungsänderung und Ausgliederung

Gleich zweimal müssen die Preußen-Anhänger am Sonntag in der Münsteraner Mensa am Ring abstimmen. Beim ersten Wahlvorgang stimmen die Mitglieder über jene Änderung der Vereinssatzung ab, die eine formale Grundlage für die spätere Ausgliederung schaffen soll. Eine 2/3-Mehrheit der stimmberechtigen Mitglieder ist dafür vonnöten. Sollten also alle volljährigen Vereinsmitglieder bei der Versammlung erscheinen, die bereits über eine mindestens einjährige Mitgliedschaft verfügen, so ist ein Ja-Votum von etwa 1.000 der knapp 1.500 aufgerufenen Mitglieder notwendig.

Der zweite Schritt entscheidet über die eigentliche Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Verein in eine GmbH & Co. KG auf Aktien. Die vorgelegten Ausgliederungspläne konnten alle Mitglieder der Preußen auf der Geschäftsstelle im Vorfeld öffentlich begutachten. Der zweite Wahlvorgang erfordert eine 3/4-Mehrheit, um der geplanten Ausgliederung stattzugeben. Wenn alle 1.500 Mitglieder erscheinen, müssten sich also 1.125 ausgliederungswillige Wähler finden.

Wie viele Ultras und kritische Anhänger votieren gegen die Ausgliederung?

Während der Vereinswunsch nach einer Ausgliederung bereits schon im ersten Wahlgang scheitern kann, lässt sich aus dem Ergebnis der ersten Abstimmung bereits eine Tendenz für das zweite Votum ableiten. Sollten also bereits 3/4 aller Mitglieder bereits im ersten Wahlgang für eine Satzungsänderung stimmen, so erscheint es arg unwahrscheinlich, dass diese 75-Prozent-Mehrheit nicht auch im zweiten Votum erreicht wird. Entscheidend wird sein, wie viele der traditionsgemäß einer Ausgliederung kritisch gegenüberstehenden Ultras bei der Versammlung erscheinen und dort mit anderen Anhängern auch tatsächlich gegen die Einführung einer GmbH votieren werden.

Preußen-Präsident Christoph Strässer appellierte im Vorfeld der Wahl am Sonntag noch einmal an alle Mitglieder, sich der Bedeutung der Abstimmung bewusst zu werden. "Was so sperrig daher kommt, ist in Wahrheit vielmehr: Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die wirtschaftliche Existenz und die sportliche Zukunft unseres Vereins. Ich werbe mit allen Mitgliedern des Präsidiums und des Aufsichtsrats sowie vielen Vereinsmitgliedern für diesen Schritt", warb der Vereinsboss um die Zustimmung zu den Ausgliederungsplänen.

   

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