Preußen Münster bleibt im Rennen: "Puls noch bei 250"
Der SC Preußen Münster erhält die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben und holte sich beim 1:0 gegen Hansa Rostock zum ersten Mal in dieser Saison den zweiten Sieg in Folge. Das Team von Sascha Hildmann ist zudem seit drei Partien ohne Gegentor – und trotzdem ist der Abstand zum rettenden Ufer immer noch derselbe.
"Es ist mir so scheißegal"
Gewaltige Dampfschwaden stiegen von den Akteuren des SC Preußen Münster nach Abpfiff auf, als sich die Spieler zum Mannschaftskreis versammelten und den euphorisierten Worten von Trainer Sascha Hildmann lauschten – weil sie sich bis zum Schlusspfiff in alles reinwarfen, was sich auf dem Platz in Ballnähe bewegte. Mit Glück und Geschick erkämpften sich die Adlerträger zuvor den wichtigen 1:0-Sieg gegen Hansa Rostock, der den SCP nun ins erste Abstiegs-Endspiel gegen Viktoria Köln führt.
Dass der goldene Treffer durch ein Eigentor von Rostocks Nils Butzen begünstigt wurde, spielte für Hildmann keine Rolle, wie der Cheftrainer am Mikrofon von "Magenta Sport" verdeutlichte: "Es ist mir so scheißegal, wie der Ball da reingeht. War es ein Eigentor? Das ist natürlich Pech, sehr unglücklich für Rostock." Der Puls des Übungsleiters war "noch bei 250", denn das Spiel war bis zum Abpfiff nicht entschieden: "Wenn du die Konterchancen liegen lässt und es nochmal so spannend wird, dann kriegst du schonmal so einen Puls."
"Mussten unbedingt mehr investieren"
Wie wichtig der dreifache Punktgewinn für die Adlerträger war, braucht man in Münster niemandem erklären – mit dem Sieg gegen Rostock konnten die Münsteraner "gerade mal" den Abstand zum rettenden Ufer halten. Seit Hildmann übernahm, beträgt der Rückstand fünf Punkte, dabei bleibt es auch nach dem Erfolg am Montagabend. "Das ist eben die 3. Liga. Trotzdem sind wir auf einem sehr guten Weg, da ist es auch egal, wie die anderen spielen", sah Hildmann seine Mannschaft in der richtigen Spur, um den Abstand in den nächsten Wochen in den direkten Duellen verkürzen zu können.
Dabei sah es in der Anfangsphase nicht gut für die Münsteraner aus: "In den ersten 20 Minuten haben wir ganz schön gebraucht, um in das Spiel zu kommen. Rostock war stärker als wir. Mit dem Pfostenschuss hatten wir einen Hallo-Wach-Effekt und dann habe ich gesagt, in der zweiten Hälfte müssen wir unbedingt mehr investieren." Und das zahlte sich letztlich aus, wenngleich Stürmer Marco Königs schon früher für klare Verhältnisse hätte sorgen können. Bei einem Angriff lief er alleine auf Hansas Keeper zu, dessen Fähigkeiten ihm noch aus der Hinserie bekannt waren – da spielte Königs bekanntermaßen noch für Rostock: "Kolke, die alte Krake. Ich weiß, was er für ein Torwart ist, aber den muss ich machen." Mit dem zweiten Sieg in Folge hält sich Münster im Rennen. Schon am Samstag sind die Adlerträger dann beim FC Viktoria Köln zu Gast – und dann wäre ein Treffer von Königs wieder enorm wichtig, um den Rückstand zum rettenden Ufer zu verkürzen und den Puls des Cheftrainers zu beruhigen.