Preußen Münster: Metzelder verteidigt Abbruch-Votum

Am Montag sprach sich eine knappe Mehrheit der Drittligisten für eine Fortsetzung des Spielbetriebs aus, sofern die Politik das "Go" von ganz oben gibt. Lediglich sieben Vereine forderten einen sofortigen Saisonabbruch, unter diesen auch der SC Preußen Münster. Sportchef Malte Metzelder verteidigte nun den strikten Abbruch-Kurs der Adlerträger und äußerte weiterführende Bedenken.

Finanzieller Ruin und ungeklärte Arbeitsverhältnisse

"Eine Rest-Saison ohne Zuschauer und Einnahmen wird einige Klubs in den Ruin treiben", prophezeit Malte Metzelder, seines Zeichens Geschäftsführer des SC Preußen Münster, im Nachgang an die Video-Konferenz der Drittligisten vom Montag gegenüber der "Bild" und nimmt damit Bezug auf die strengen Hygiene-Vorschriften, die bei einer Fortsetzung des Spielbetriebs mit Geisterspielen in der 3. Liga eingehalten werden müssen, gleichzeitig jedoch auch mit einem erhöhten finanziellen Aufwand einhergehen. Mehr als die Hälfte aller Drittligisten sei aus geldtechnischer sowie infrastruktureller Sichtweise gar nicht erst im Stande, die strikten Auflagen überhaupt zu bewerkstelligen.

Hinzu komme die Problematik der zum 30.06.2020 auslaufenden Spielerverträge. Zwar gibt es in beiden Bundesligen bereits Überlegungen, einzelne Kontrakte bis an das außerordentliche Ende der Corona-geprägten Saison auszudehnen. Ob dieser Mechanismus jedoch auch Anklang in der dritthöchsten Spielklasse finden könnte, ist ungewiss. Alleine bei den Adlerträgern sind insgesamt neun Akteure rund um Jan Löhmannsröben, Simon Scherder oder auch Kevin Rodrigues Pires nur mit einem Arbeitspapier bis Ende Juni ausgestattet – und noch ist völlig offen, ob diese Spieler auch über den Juni 2020 hinaus ihre Schuhe für die Preußen schnüren dürfen oder gegebenenfalls sogar schon bei einem neuen Arbeitgeber auf der Gehaltsliste stehen könnten.

"DFB ist gefordert, eine Lösung zu finden"

"Arbeitsrecht steht hierzulande über Verbandsrecht", betont Metzelder die juristische Denkweise in Deutschland und gibt gegenüber der Zeitung zu Bedenken: "Gerade auch vor diesem Hintergrund ist der DFB ist gefordert, eine Lösung zu finden, die einen sportlichen Wettbewerb mit gleichen Chancen für alle sichert." Ohnehin seien vor allem die Spieler derzeit die "Leidtragenden", deren persönliche Zukunft in vielen Fällen ungewisser denn je ist. "Je länger diese Ungewissheit dauert, umso schwieriger wird die Rückkehr in normale Abläufe", weiß auch Metzelder um die Schwierigkeit und Explosivität der aktuellen Lage. Vielleicht bringen zumindest die Entscheidungen von Bund und Ländern am Donnerstag etwas Licht ins Dunkel. 

   

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