Preußen Münster: Schwerer Fehlstart in die neue Saison

Zum Ende der Englischen Woche verliert der SC Preußen Münster bei der SG Sonnenhof Großaspach mit 0:2 (0:1). Nach drei Spielen innerhalb von acht Tagen und nur einem Punkt bildet der SCP damit das Schlusslicht in der Tabelle der 3. Liga.

Ein eklatanter Fehlstart

Tabellenkeller! Dass die Tabelle nach nur vier Spieltagen in der neuen Saison nicht aussagekräftig ist, ist klar. Dennoch lassen sich für den SCP einige Erkenntnisse daraus ziehen. Denn wer hätte vor Beginn der neuen Spielzeit auch nur geahnt, dass die Preußen so einen eklatanten Fehlstart hinlegen werden? Der Reihe nach: Mit der Hoffnung auf den ersten Saisonsieg im Gepäck reisten die Adlerträger nur 40 Stunden nach dem Remis gegen Duisburg ins Schwabenland. Gegen die SG, die ihren letzten Heimsieg im Dezember 2015 feierte, kamen Denis Mangafic nach abgesessener Sperre für Stéphane Tritz und Edisson Jordanov für Mehmet Kara von Beginn an ins Spiel. Wer jedoch annahm, dass der Punktgewinn gegen Duisburg für einen Energieschub sorgte, sah sich getäuscht.

Steffen: "Ganz schwaches Spiel"

Die Begegnung ist in Worten schnell zusammengefasst. Der SCP präsentierte sich an diesem Samstag harmlos in allen Belangen und auf jeder Position. Lediglich Schlussmann Max Schulze Niehues, vor der Saison fast aussortiert, zeigte Normalform und verhinderte noch Schlimmeres. Die Gastgeber gingen früh in Führung (5.), dem SCP hingegen bekam kein Zugriff auf das Spiel. Den Schlusspunkt setzte abermals die SG mit dem 2:0 in der 83. Minute. Preußen-Coach Horst Steffen brachte es auch kurz und knapp auf den Punkt: „Wir haben ein ganz schwaches Spiel mit vielen Fehlern gemacht. Ich hatte das Gefühl, die Mannschaft hat nach der Duisburg-Partie an Stabilität gewonnen, aber das war nicht der Fall. Wir haben einfach zu viele technische Fehler gemacht und verdient verloren.“

SCP steckt früh in der Krise

Es war ein gebrauchter Tag an dessen Ende der Tabellenkeller stand. Ein Zustand, den die Preußen (immerhin seit sechs Jahren in Folge in der 3. Liga) so noch nicht kannten. Der SCP steckt früh in der Saison in einer Krise, die von Spiel zu Spiel bezeichnender wurde. Auch wenn die Adlerträger einen großen Umbruch (elf Neuzugänge, zwölf Abgänge) innerhalb des Teams hinnehmen mussten, klangen die Namen der Neuverpflichtungen durchaus interessant. Und dennoch muss nun jedes Mannschaftsteil herbe Kritik einstecken. Zu Recht!

Harmlose Offensive

Der Angriff um Adriano Grimaldi und Neuzugang Tobias Rühle glänzt mit Harmlosigkeit. Mit vielen Vorschusslorbeeren wurde Rühle, der in Großaspach in 147 Drittliga-Partien 14 Treffer erzielte und 19 Mal mit Vorlagen glänzte, bedacht. Die bescheinigte Dynamik und Wucht auf dem Platz suchte man bislang vergebens. Grimaldi, der in der Vorsaison immerhin in elf Partien dreimal erfolgreich war, trat bislang kaum offensiv in Erscheinung. Das Mittelfeld des SCP machte gerade in den vergangenen Tagen nur abseits des Grüns auf sich aufmerksam. Da gab es die unrühmliche Baustelle vor dem Spiel in Rostock um Ex-Kapitän Amaury Bischoff. Zumindest er brachte sich mit seinem Elfmetertor im Duell gegen Duisburg wieder ins Gespräch und ins Spiel, um gegen Großaspach neben Sandrino Braun und Michele Rizzi im Mittelfeld wieder abzufallen. Der neue SCP besticht durch wenig bis keine Torgefahr und Ungenauigkeiten im Spielaufbau.

Schwache Defensive

Torwart Schulze Niehues ausgeklammert, präsentiert sich die neuformierte Abwehr der Adlerträger total überfordert. Die Defensive, die sich bis auf Lion Schweers zu Saisonbeginn mit Jeron Al-Hazaimeh, Sebastian Mai und Denis Mangafic komplett neu aufstellte, wirkt bis dato noch nicht eingespielt und offenbarte in allen Partien Abstimmungsprobleme und Defizite. Es herrscht noch viel Arbeit für Horst Steffen, um die sportlichen Darbietungen aufzuarbeiten und schnellstens aus dem Tabellenkeller hinauszukommen. Schon am kommenden Mittwoch sind die Adlerträger im Westfalenpokal bei der Spielvereinigung Vreden gefordert. Nicht auszuschließen, dass personelle Veränderungen innerhalb des Teams anstehen…

   

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