Prognose #1: Wer setzt sich oben fest, wer rutscht ab?

16 Spieltage sind absolviert und die Dritte Liga kämpft sich derzeit durch die zweite Länderspielpause der laufenden Saison. Zwei Wochen Zeit, für viele Verein ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Lief es gut, lief es schlecht und wie stehen die Perspektiven für die Restsaison? liga3-online.de blickt auf die bisherige Runde aller 20 Vereine und wagt eine Prognose bis zum Saisonende. Den Beginn machen die zehn Vereine aus der oberen Tabellenhälfte.

Platz 1: Dynamo Dresden

Die Favoritenrolle wurde den Sachsen schon vor der Saison zugeschrieben, diese wurde dankend angenommen. Und das mit Recht! Mit Können, ein wenig Glück und vielen Fans im Rücken marschiert Dynamo Dresden unentwegt Richtung Aufstieg und bricht dabei nahezu sämtliche Startrekorde der eingleisigen 3. Liga. Wer soll Torjäger Justin Eilers, Standard-Genius Marvin Stefaniak oder Routinier Andreas Lambertz stoppen? Die Qualität des Kaders ist unbestritten – und in diesem Jahr wird sie auch auf dem Platz umgesetzt. Für Dynamo kann der Weg nur in die zweite Bundesliga führen, ein Absturz erscheint sehr unwahrscheinlich. Prognose: Rang 1

Platz 2: Preußen Münster

So richtig euphorisch war an der Hammer Straße niemand vor der Saison gewesen. Umbruch ja, aber sofortiger Erfolg? Damit war nicht gerechnet worden, und der Saisonstart ließ ebenfalls nur eine Durchschnitts-Spielzeit vermuten. Plötzlich ist die Elf von Ralf Loose aber gereift, tritt als Einheit auf und legte so eine Serie von zehn ungeschlagenen Spielen hin. Die Frage ist: Besitzt diese Mannschaft die Qualität, endlich einmal eine komplette Spielzeit auf diesem Niveau zu absolvieren? Der Aufstieg ist jedenfalls weiterhin mehr als realistisch, zumal in dieser Liga aktuell kein weiteres Team den Anschein erweckt, sich plötzlich nachhaltig oben abzusetzen. Prognose: Rang 2-5

Platz 3: SG Sonnenhof Großaspach

Die Überraschung schlechthin stammt aus Baden-Württemberg, denn die SGS Großaspach mischt seit Wochen die Liga auf. Zwar wurde in Kiel vor kurzem eine Erfolgsserie gestoppt, doch dies tut der guten Stimmung zunächst keinen Abbruch. Mit 27 Punkten hätte kaum jemand im Fautenhau gerechnet, zumal der Klassenerhalt damit näher denn je gerückt ist. Aber ob die Mannschaft von Rüdiger Rehm wirklich ganz oben bleiben kann? Das erscheint noch mehr als fraglich und wird in den nächsten Wochen vorentschieden. Fest steht aber: Auch ein solider Mittelfeldplatz wäre für den kleinen Verein ein echter Erfolg. Prognose: Rang 7-10

Platz 4: FSV Mainz 05 II

Und die zweite kleine Sensation folgt sogleich: Auch dem FSV Mainz 05 II hätten viele wohl lediglich den Klassenerhaltskampf zugetraut, nun haben sich Sandro Schwarz und seine Mannen im oberen Tabellendrittel etabliert und beim jüngsten 4:1-Auswärtserfolg bei den kriselnden Stuttgarter Kickers im Stärke abermals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Mannschaft ist eingespielt, verfügt über einige Profi-Leihgaben und viele kreative Köpfe, dazu mit Lucas Höler und Philipp Klement gleich zwei Torjäger. Auch wenn die Reserve des Bundesligisten nicht aufstiegsberechtigt ist, stehen die Chancen gar nicht schlecht, dass der FSV noch längere Zeit die Spitze aufmischt. Prognose: Rang 3-6

Platz 5: 1. FC Magdeburg

In Magdeburg reiben sich immer noch viele die Augen, denn einen derart traumhaften Start in den Profifußball hätten sich die Fans des FCM nicht zu träumen erhofft. Nun machen sie das Beste daraus und beeindrucken die Liga mit Lautstärke und Begeisterung für den Verein. Die Spieler zahlen es ihnen zurück und spielen am obersten Limit ihrer Möglichkeiten. Aber wohin kann dies führen? Das Ende ist offen, Beispiele wie das des SV Darmstadt 98 lassen am Heinz-Krügel-Platz die Euphorie überkochen. Realistisch ist allerdings zunächst einmal ein einstelliger Tabellenplatz, und auch dies würde in Magdeburg kein Blau-Weißer verschmähen. Prognose: Rang 5-8

Platz 6: VfL Osnabrück

Wohin führt der Weg des VfL Osnabrück? Marcos Alvarez meint: "Wir können nun auch wieder nach oben schauen.“ Trainer Joe Enochs bleibt da bescheidener und will "die Kirche im Dorf lassen.“ Ja, die Ergebnisse stimmten zuletzt wieder – doch über 90 Minuten souveräne Auftritte sind weiterhin die Mangelware an der Bremer Brücke. So verbleibt den Lila-Weißen das Image einer Wundertüte, die für den weiteren Saisonverlauf nur sehr schwer einzuschätzen ist. Im Normalfall sollte weder nach oben noch nach unten ein Ausreißer gelingen und eine ausnahmsweise ruhige Saison bevorstehen. Prognose: Rang 6-9

Platz 7: FC Erzgebirge Aue

Begeisterung herrscht in Aue auch noch Tage nach dem überraschenden, aber nicht unverdienten 2:1-Derbysieg beim Chemnitzer FC. Spätestens jetzt ist der 0:4-Ausrutscher beim SV Werder Bremen II wieder vergessen, die Veilchen sind nach dem Rundumbruch infolge des Zweitliga-Abstiegs in der Liga angekommen. Der Anspruch dürfte schon bald wieder in Richtung Bundesliga-Unterhaus gehen, zumal der Spatenstich für eine moderne Arena im Erzgebirge ebenfalls in Kürze gelegt wird. Die Frage ist: Kann dies schon diese Saison gelingen? Wohl eher nicht. Doch Aue besitzt zumindest das Potenzial, überraschend oben anzuklopfen. Prognose: Rang 4-7

Platz 8: VfR Aalen

Das Potenzial der Elf von Peter Vollmann ist unbestritten, doch in der Liga gelingt dem Zweitliga-Absteiger bisher noch nicht, eine richtige Serie auf das Parkett zu legen. Jüngst erwies man sich gegen Erfurt schlichtweg zu tollpatschig, um drei Zähler zuhause über die Zeit zu retten. So sortieren sich die Schwarz-Weißen auf dem siebten Rang ein, besitzen aber weiterhin Blickkontakt zum direkten Aufstiegsrang. Es erscheint nicht unmöglich, dass der VfR im Verlauf der Spielzeit durch Konstanz und seine guten Defensivleistungen nochmals an den oberen Rängen schnuppern wird. Prognose: Rang 3-6

Platz 9: Würzburger Kickers

Die Rothosen vom Dallenberg fahren ihre Minimalisten-Taktik seit Saisonbeginn mehr als erfolgreich. Der Lohn ist Rang 9 und die mit Abstand beste Drittliga-Defensive – und das als Aufsteiger, wohlgemerkt! Darunter leidet natürlich die Attraktivität der Spiele, die bei FWK-Beteiligung gerade einmal auf einen durchschnittlichen Wert von gut 1,3 Toren pro Begegnung kommen. Das reicht allerdings offensichtlich, um in der neuen Spielklasse bestens mitzuhalten – und in jedem Fall die Klasse zu halten. Prognose: Rang 9-12

Platz 10: Hallescher FC

Dass der HFC überhaupt in der oberen Tabellenhälfte vorzufinden ist, war nach dem wieder einmal verpatzten Saisonstart alles andere als erwartbar. Nun ging es zwar zuletzt wieder ein wenig bergab, dennoch überwiegt die Zuversicht, mit Stefan Böger eine Spielzeit ohne Abstiegssorgen verbringen zu können. Der Kader mit einem zuletzt bärenstark aufspielenden Osayamen Osawe oder dem begehrten Flügelspieler Sören Bertram dürfte ausreichend bestückt sein, um dieses Ziel zu verwirklichen – für mehr fehlt es allerdings an Konstanz und an der nötigen Kaderbreite. Prognose: Platz 8-11

[box type="info"]Hinweis: Die Prognose für die Teams der unteren Tabellenhälfte wird am Freitag veröffentlicht.[/box]

 

   

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