Prognose #2: Wer muss zittern, wer befreit sich?

16 Spieltage sind absolviert und die Dritte Liga kämpft sich derzeit durch die zweite Länderspielpause der laufenden Saison. Zwei Wochen Zeit, für viele Verein ein erstes Zwischenfazit zu ziehen. Lief es gut, lief es schlecht und wie stehen die Perspektiven für die Restsaison? liga3-online.de blickt auf die bisherige Runde aller 20 Vereine und wagt eine Prognose bis zum Saisonende. In Teil 2 analysieren wir nun die untere Tabellenhälfte, die mit Traditionsvereinen gespickt ist.

[box type="info"]]Hinweis: Hier geht es zur Prognose für die Teams der oberen Tabellenhälfte[/box]

Platz 11: Chemnitzer FC

Der Chemnitzer FC in der unteren Tabellenhälfte? Das ist eine faustdicke Überraschung, denn den ehemaligen Geheimfavoriten hatten nicht nur die eigenen Anhänger vermehrt auf dem Zettel für die oberen Ränge. Der mit erfahrenen Spielern und hochveranlagten Talenten gespickte Kader quält sich nun aber bereits seit Monaten nur so durch die Spiele, lässt dabei immer wieder die Konstanz vermissen. Besonders das verlorene Derby gegen den Erzrivalen aus dem Erzgebirge schmerzt noch immer bitter. Ein oftmals ineffizienter Sturm, einige Lücken in der Defensive – aktuell ist der CFC, so bitter es klingen mag, lediglich Mittelmaß. Prognose: Rang 8-11

Platz 12: SC Fortuna Köln

Den Fortunen aus Köln wird ihr zwölfter Rang da deutlich besser schmecken, zumal vor einigen Wochen noch die Rote Laterne über dem Südstadion hing. Einiges hat sich jedoch gebessert, auch wenn 32 Gegentreffer (zwei pro Spiel) weiterhin den zweitschlechtesten Wert der Liga bedeuten. So verfügt die Mannschaft von Uwe Koschinat über 23 eigene Treffer – Höchstwert abseits der ersten drei Plätze. Zudem spricht das Formhoch – zehn Punkte aus vier Spielen – für die Domstädter. Nichtsdestotrotz wird auch dieses Jahr zu einem einzigen Klassenerhaltskampf mutieren. Da zählt jeder Punkt doppelt. Prognose: Rang 15-19

Platz 13: Rot-Weiß Erfurt

Nichts Halbes und nichts Ganzes ist die Saison im Lager der Rot-Weißen aus Erfurt. Immer wieder flammt Kritik an Trainer Christian Preußer auf, ehe ein oder zwei Spiele Hoffnung auf Besserung gedeihen lassen und aus der Stichflamme wieder eine vor sich hin schwelende Glut machen. Fest steht: Nachhaltig aus dem Abstiegskampf befreien, konnte sich RWE noch nicht, und zumal das Geld für große Nachverpflichtungen im Winter ebenfalls fehlt, sollten sich die Fans der Thüringer auf eine harte Saison im unteren Mittelfeld einstellen. Prognose: Rang 13-16

Platz 14: SV Wehen Wiesbaden

Mit dem SV Wehen Wiesbaden gastiert noch ein weiterer Verein in der unteren Tabellenhälfte, der dort eigentlich nur zu Besuch sein dürfte. Doch seit Saisonbeginn prägen den SVWW die Inkonstanz, die notorische Auswärtsschwäche und das Verletzungspech. Mit Steven Ruprecht soll nun die Innenverteidigung gestärkt werden, die bereits 23 Gegentreffer zuließ. Doch mehr als dies zieht sich das Problem der späten Gegentore durch die Spielzeit – mehr als zehn Punkte verschenkten die Hessen so. Allein das spielerische Potenzial sollte allerdings dafür sorgen, dass in Wiesbaden schon bald nicht mehr nach unten geguckt werden. Prognose: Rang 7-11

Platz 15: Holstein Kiel

Die Wundertüte Holstein, sie scheint den knapp verpassten Aufstieg noch nicht komplett verarbeitet zu haben. Urplötzlich fanden sich die Störche aus Kiel gar auf dem allerletzten Rang wieder – Abstiegskampf statt Aufstiegshoffnungen, das ist eine Ernüchterung an der Kieler Förde. Klar dürfte sein, dass die KSV Holstein im Normalfall schon zur Winterpause im Mittelfeld angekommen sein sollte. Der Aufstiegszug, er ist wohl abgefahren, aber die hinteren Plätze? Nein, das kann und darf nicht der Anspruch der Neitzel-Elf sein, die sich spätestens in der Rückrunde endgültig ins vordere Mittelfeld vorschieben dürften. Prognose: Rang 6-10

Platz 16: FC Energie Cottbus

Ist der Miriuta-Effekt allmählich verpufft? Nach überzeugendem Saisonstart und einer unglaublichen Negativserie ist der FC Energie im Abstiegskampf angekommen. Die Bilanz von sechs ungeschlagenen Partien liest sich gut, doch fünf Unentschieden „fälschen“ die Statistik, die letztendlich nur acht Punkte beinhaltet – die Bilanz eines Teams aus dem Mittelfeld. Freilich würden die Lausitzer dort gerne hin, doch vorerst müssen sich alle Rot-Weißen in Geduld üben. Defensive Stabilität und eine geschlossene Mannschaftsleistung – nur so findet der FCE allmählich den Weg aus dem Keller. Prognose: Rang 11-15

Platz 17: VfB Stuttgart II

Nach einem erschreckenden Saisonstart hat sich der VfB Stuttgart II unter Trainer Jürgen Kramny halbwegs stabilisieren können, das zeigte das späte 2:2 in Cottbus vor wenigen Tagen deutlich. Die Mannschaft, die seit Beginn der dritten Liga stets im sicheren Mittelfeld vorzufinden ist, sieht sich nun ernsthaften Abstiegssorgen gegenüber. Auch weil einige namhafte Teams mit gänzlich anderen Erwartungen im direkten Umfeld rangieren, kann das Unterfangen für die Schwaben ein ganz heißer Tanz werden. Prognose: Rang 17-20

Platz 18: Stuttgarter Kickers

Selbst hinter die Zweitvertretung des Lokalrivalen hat es die Stuttgarter Kickers verschlagen. Dabei hoffte man an der Waldau noch vor einem halben Jahr, vielleicht sogar das traditionsreiche Stuttgarter Stadtduell bald in der zweiten Liga jährlich austragen zu können. Sieben Niederlagen in Folge haben die Schwaben nun aber dorthin zurückgespült, von wo aus sie vor knapp zwei Jahren emporstiegen: Aus dem tiefsten Abstiegskampf. Wann findet die Negativserie ihr Ende? Aktuell scheint die Dimension der Krise nicht absehbar, daher ist auch eine Prognose alles andere als leicht. Normalerweise sollten die Kickers aber nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dennoch steht Trainer Tomislav Stipic vor einer ganz schweren Aufgabe. Prognose: Rang 10-14

Platz 19: FC Hansa Rostock

Das Chaos hat auch in dieser Saison wieder einen Namen: Hansa Rostock. Abgesehen von diversen Differenzen in der Chefetage, die aktuell immer noch längst nicht beigelegt wurden, ist die Truppe von Karsten Baumann seit zwölf (!) Spielen ohne einen Sieg. Das große Problem: In nur einem (!) von 16 Auftritten erzielte der FCH mehr als ein Tor – das Offensivproblem wurde trotz vieler Neuzugänge nicht behoben. Nun findet sich die Kogge dort wieder, wo sie eigentlich in diesem Jahr niemals stehen wollten: dem Abgrund bedrohlich nahe. Und tatsächlich deutet aktuell wenig auf eine Besserung der Situation hin. Prognose: Rang 15-18

Platz 20: SV Werder Bremen II

Kaum ein Verein spiegelt die Ausgeglichenheit der Dritten Liga mehr wider als der SV Werder Bremen II, der in Halle mit 2:6 und gegen die SGS Großaspach mit 0:4 unterliegt, aber Erzgebirge Aue mit 4:0 besiegt und Spitzenreiter Dynamo Dresden an den Rand einer Niederlage führt. Die negativen Ergebnisse überwiegen jedoch weiterhin und der Abstieg ist bedrohlich nahe, auch wenn der SVWW jüngst mit drei Siegen in fünf Spielen den Kontakt zum hinteren Mittelfeld herstellte. Klassenerhalt oder direkter Wiederabstieg? Das Ende ist (noch) nicht absehbar. Prognose: Rang 17-20

   

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