"Punkt für die Moral": FC Ingolstadt erkämpft sich ein spätes Remis

Bis zur sechsten Minute der Nachspielzeit dauerte es am Freitagabend, ehe der FC Ingolstadt im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld doch noch ein 1:1 rettete. Maßgeblich beteiligt war dabei Joker Sebastian Grönning, der den Ausgleichstreffer erzielte – und im Nachgang seinen Jubel erklärte. 

"Charakter der Gruppe"

Über weite Strecken war nicht zu erkennen, dass der FC Ingolstadt die zweitbeste Offensive der Liga stellt (54 Tore). Viel zu wenig Gefahr entstand bei den Schanzern aus dem Spiel heraus. Nur Standards brachten Gefahr – und dann auch den späten Ausgleich. Nahezu folgerichtig war es ein Eckball in der sechsten Minute der Nachspielzeit, der den Kopf vom eingewechselten Grönning fand, welcher wuchtig zum 1:1 einköpfte, nachdem der FCI seit der 40. Minute einem Rückstand hinterherlief. "Sie haben vor allem Malone fokussiert, nachdem er schon vier-, fünfmal nach Ecken an den Ball kam. Deswegen wusste ich, dass ich im Hintergrund sein musste, um den Ball zu bekommen, wenn er länger werden würde", erklärte der späte Matchwinner am Mikrofon von "MagentaSport".

So konnten alle Beteiligten ausblenden, dass die vorherigen 95 Minuten durchaus zerfahren daherkamen. "In der ersten Halbzeit war es ein ereignisarmes Spiel", befand FCI-Trainer Michael Köllner. Insgesamt habe seine Mannschaft "wenig zugelassen. Einmal bei einem Diagonalball schlecht verteidigt". So entstand der Rückstand. Nach dem Seitenwechsel habe der FCI das "Tempo forciert" und sei "am Drücker" gewesen – "vor allem bei Standards". Das späte 1:1 zeichne "die Mentalität aus. Den Charakter der Gruppe". Am Ende sei er froh, "einen Punkt mitgenommen zu haben. Einen Punkt für die Moral."

Grönnings Jubel mit den Fans

Bemerkenswert indes, wie schnell Torschütze Grönning nach seinem Last-Minute-Tor zu den Fans rannte. Die Erklärung lieferte er im Nachgang auf Englisch: "Als ich zum Aufwärmen ging, hat mir ein kleiner Fan 'Hallo' gesagt, also bin ich einfach zu ihm gerannt", berichtete der Stürmer, der nach seinem Wechsel im Winter vier Tore sowie eine Vorlage in neun Spielen beisteuerte, freudestrahlend. Der Eckball von Marcel Costly, der den Kopf des Dänen fand, habe dabei eine "gute Qualität" gehabt, weswegen die eigentliche Aufgabe gar nicht mehr so schwierig war.

Zwar verhinderte der schwache Auftritt über lange Strecken einen Sieg der Schanzer, doch konnte der FCI dennoch vorerst auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern und findet sich auf Rang 9 wieder. Weder nach oben noch nach unten wird in dieser Spielzeit aber wohl noch viel passieren. Umso wichtiger, dass der Landespokal unter der Woche mit aller Ernsthaftigkeit angegangen wird. Hier wartet der FV Illertissen, gegen den Köllner im vergangenen Jahr sowohl mit 1860 im Halb- sowie dem FCI im Finale verlor. Albträume habe der Übungsleiter aber nicht. "Da muss schon was Anderes passieren", grinste der 54-Jährige. So wolle er das Team "gut vorbereiten" und sei optimistisch "am Dienstag das Finale und den Einzug in den DFB-Pokal sicherstellen" zu können. Dass der FCI wach bis in die letzten Sekunde sein kann, hat er am Freitag bewiesen.

   

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