Pyro-Chaos und Stadion-Sturm bei Rückspiel der Relegation

Das Rückspiel der Relegation zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Kaiserslautern (0:2) wurde am Dienstagabend von einigen unschönen Vorfällen begleitet. Kurz vor Ende drohte gar ein Spielabbruch, nachdem Dynamo-Fans etliche Leuchtraketen auf den Platz geschossen hatten. Zudem ermittelt die Polizei nach einem Sturm des Stadions.

Leuchtraketen auf dem Platz

Schon vor Spielbeginn qualmte es in beiden Blöcken. Während die Dynamo-Fans blinkende Stroboskope als Untermalung für eine Choreo einsetzten, wurden im Gästeblocke zahlreiche Bengalos und Böller gezündet. Zudem wurde eine Rakete in Richtung der angrenzenden Südtribüne geschossen. Verletzt wurde zwar niemand, dennoch leitete die Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts des Versuchs der gefährlichen Körperverletzung ein.

Auch während des Spiels gab es kaum Pyro-Pausen, unzählige Male appellierte der Stadionsprecher vergeblich, das Zünden von Feuerwerkskörpern zu unterlassen. Der negative Höhepunkt ereignete sich unmittelbar nach dem 2:0 für den 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit. Aus Frust über den nun nicht mehr abzuwendenden Abstieg schossen Dynamo-Fans aus dem K-Block etliche Leuchtraketen auf den Rasen und provozierten damit eine Spielunterbrechung. Auch Böller detonierten, immer wieder waren Knallgeräusche zu hören. Zudem wurde im Block ein Feuer gelegt. Für knapp sieben Minuten musste Schiedsrichter Daniel Siebert die Partie unterbrechen, danach konnte das Spiel regulär zu Ende gebracht werden – auch, wenn zwischenzeitlich weitere Feuerwerkskörper auf den Platz flogen.

Dynamo-Fans dringen in Stadion ein

Nach der Partie verschaffte sich eine Gruppe von 30 Dresdnern widerrechtlich Zugang zum Stadion und verletzte dabei zwei Ordner. Laut der "Bild" sollen einige vermeintliche Anhänger sogar in den Kabinentrakt vorgedrungen sein, einer soll gar in den Bus gestürmt sein und die Spieler beschimpft haben. Zu Handgreiflichkeiten kam es aber offenbar nicht, da die Polizei schnell angerückt war. Ermittelt wird nun wegen Landfriedensbruch. Dynamo-Geschäftsführer bezeichnete die Vorfälle als "völlig inakzeptabel". Es sei eine "klare Grenze" überschritten worden. "Wir werden die Geschehnisse gründlich aufarbeiten und im Ergebnis entschieden Konsequenzen ziehen", kündigte der 56-Jährige an.

Nach Steinwürfen auf einen der Shuttlebusse bei der Abreise wurden zudem Ermittlungen wegen Sachbeschädigung eingeleitet. Insgesamt waren über 1.100 Beamte im Einsatz, um das Risikospiel abzusichern. Beide Vereine müssen nun mit empfindlichen Geldstrafe seitens des DFB rechnen, der am Mittwoch entsprechende Ermittlungen eingeleitet hat. Während Dynamo in dieser Saison bereits 78.750 Euro zahlen musste, wurden beim FCK 45.725 Euro fällig. Damit belegen beide Klubs den Spitzenplatz in ihrer bisherigen Liga.

   

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