Rahn wird zu Lottes Krieger: "Sieht gut aus"
Von den letzten sieben Spielen verloren die Sportfreunde Lotte nur eine Partie und das war nicht gegen den Halleschen FC am vergangenen Samstag. Die SFL trotzte dem Tabellendritten ein 0:0-Unentschieden ab, indem sie eine kämpferische Leistung und Einsatzwillen auf den Platz brachten. Allen voran Abwehrmann Matthias Rahn, der sich auch an das Hinspiel noch gut erinnern konnte.
Rahn holt sich ein "gutes Ding"
Oft zeichnen sich kleinere Mannschaften mit dem unbedingten Willen, Einsatzbereitschaft und Leidenschaft, ja manchmal sogar Kratzen und Beißen aus. Die Sportfreunde Lotte sind damit vor zwei Jahren bis ins Viertelfinale des DFB-Pokals gekommen und auch im Alltag gelten die SFL nicht häufig zu den Favoriten auf dem Papier. Auch gegen den Halleschen FC, immerhin Drittplatzierter der Liga, nahm Lotte erneut die Rolle des Underdogs ein und erkämpfte sich ein 0:0-Unentschieden.
Allen voran wirkte der Mann mit der Rückennummer Fünf wie der Fels in der Brandung, wie ein unzerstörbarer Krieger und fast schon wie eine Naturgewalt. Denn nach einem Kopfballduell im eigenen Strafraum mit Halles Pascal Sohm prägte eine zentimeterlange Wunde das Gesicht des Abwehrspielers. "Ich hab ein gutes Ding da", sagte der 28-Jährige in der Nachbesprechung der Partie bei der "Telekom", als er die Verletzung selbst das erste Mal sah. "Ich glaube, ich bin ein Kämpfer. Ja, kann man so sagen."
"Das war auch der Sohm"
"Anfangs habe ich gedacht: Ja, das ist Rot", schilderte Rahn die Situation im eigenen Strafraum, als Pascal Sohm mit ihm zum Kopfballduell hochstieg und den Defensivspieler umräumte. "Zuerst habe ich gedacht, er nimmt den Ellebogen, aber jetzt sehe ich, es ist der Kopf", räumte Lottes Innenverteidiger ein, der beim Betrachten der Videobilder schmunzeln musste: "Sieht gut aus." Schon im Hinspiel benötigte Matthias Rahn einen Turban, bei der 0:1-Heimpleite in Lotte trug er ebenfalls eine stark blutende Wunde davon.
"Das war auch der Sohm, glaub ich", versuchte sich Rahn zu erinnern, womit der Abwehrmann nur knapp daneben lag: Es war Sohms Sturmpartner Mathias Fetsch. Angesichts des brummenden Kopfes allerdings auch kaum zu verübeln. "Jetzt zum Ende hin geht es, in der Halbzeit hat es schon mächtig gebrummt", bestätigte der 1,95 Meter große Verteidiger. Bei einigen Kopfballduellen hätte es in der Folge auch geschmerzt, Rahn spielte aber bis zum Ende durch. Und auch sportlich ließ er es krachen, denn mit einem Kopfball nach seiner Verletzung prüfte er Halles Keeper Kai Eisele äußerst wuchtig, aber zu zentral: "Schade, dass ich ihn nicht in die Ecke kriege. Aber den hält er auch gut aus der kurzen Distanz."