Raketen und Böller: Hansa-Abstieg von Randalen überschattet

Der Abstieg des F.C. Hansa Rostock aus der 2. Bundesliga bei der 1:2-Niederlage gegen den SC Paderborn am Sonntagnachmittag ist von Randalen in den Hansa-Fanblöcken überschattet worden. Für 25 Minuten musste die Partie in der Schlussphase unterbrochen werden, es drohte der Abbruch.

Schiri schickt Teams in die Kabine

Knapp zwei Minuten waren in der Nachspielzeit absolviert, als in beiden Hansa-Blöcken auf der Süd- und der Nordtribüne (Block 9A) Böller und schwarze Rauchtöpfe gezündet wurden. Nachdem kurz danach auch Raketen auf den Platz flogen, unterbrach Schiedsrichter Harm Osmers die Partie und schickte die Mannschaften in die Kabinen. Das Geschehen auf den Rängen beruhigte sich in der Zwischenzeit noch nicht, stattdessen flogen weitere Feuerwerkskörper in Richtung Spielfeld. Mindestens eine Rakete landete zudem im Mittelkreis. Erst nach einer Viertelstunde schien der Pyro-Vorrat aufgebraucht, anschließend verließen die Hansa-Fangruppen das Stadion.

In Rücksprache mit der Polizei entschied Osmers daraufhin, die Partie nach einer 25-minütigen Unterbrechung fortzusetzen, machte in den Katakomben aber offenbar deutlich, dass er das Spiel bei einem weiteren Vorfall abbrechen würde. Dazu kam es nach Wiederanpfiff jedoch nicht, sodass die verbleibenden drei Minuten der Nachspielzeit über die Bühne gebracht und die Partie regulär beendet werden konnte. Wäre das Spiel abgebrochen worden, wäre es vom DFB-Sportgericht am grünen Tisch mit 2:0 für den SCP gewertet worden. Die Kogge muss nun mit einer drastischen Geldstrafe seitens des DFB rechnen.,

"Zwei-Watt-Birnen"

"Das ist etwas, was man nicht sehen will" sagte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic gegenüber dem "NDR". "Klar, die Fans sind wegen der ganzen Situation frustriert. Das sind unschöne Szenen, ich weiß nicht, was man dazu noch sagen muss oder soll." Interimsboss Jürgen Wehlend entschuldigte sich derweil bei den Paderbornern und erklärte die Krawalle damit, dass sich über die Saison "etwas angestaut" habe. Dennoch seien die Vorfälle "in keinster Weise zu tolerieren". Aber eben auch nicht zu verhindern.

Paderborn-Coach Lukas Kwasniok bezeichnete die Krawalle im "Sky"-Interview derweil als "ein wenig angsteinflößend" und betonte: "Das sind keine Aldi-Böller, das ist Sprengstoff. Dann hast du schon das Gefühl, dass es in die falsche Richtung geht. Das ist einfach too much. Ich glaube, dass die Menschen hier sehr zwiegespalten sind. Ich hab die Reaktionen hinter unserer Bank hier gesehen. Da waren auch sehr, sehr viele Menschen dabei, die über die eigenen Zwei-Watt-Birnen sehr erbost waren." Das habe auch nichts mit Hansa Rostock zu tun, sondern sei ein grundsätzliches Problem. "Wenn zu wenig Menschen mit wenig Watt in der Birne den Laden übernehmen, dann haben wir alle ein Problem."

   

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