Ratajczak: "Ob wir ein Aufstiegsteam sind, wird sich zeigen"

Mit 32 Jahren gehört Michael Ratajczak beim MSV Duisburg nicht nur zu den ältesten, sondern vor allem zu den erfahrensten Spielern. Der Keeper der Zebras spielt seit 2013 an der Wedau und kam in dieser Zeit in 63 Drittliga-Spielen zum Einsatz. Davor lief er für Düsseldorf und Ahlen in insgesamt 78 Partien der 2. Bundesliga auf. Im Interview mit liga3-online.de spricht der Schlussmann über den kommenden Gegner, den F.C. Hansa Rostock, den Aufstiegskampf und seine Urlaubsplanung.

liga3-online.de: Hallo Herr Ratajczak: Der kommende Gegner Hansa Rostock steht zwar auf Platz 15, warum sollte sich jedoch kein Fan vom Tabellenstand blenden lassen?

Michael Ratajczak: In unserer Liga darf man grundsätzlich keinen Gegner unterschätzen, jeder kann jeden schlagen. Rostock hat nur eine der letzten acht Partien verloren und sich im Winter gut verstärkt. Sie sind sehr unangenehm zu bespielen. Außerdem treffen zwei ehemalige Zweitligisten aufeinander, sodass es am Ostersonntag nach dem Eier suchen auch noch ein interessantes Spiel in der Arena für unsere Fans zu sehen gibt.

Hansa wird mit einer Menge Selbstvertrauen anreisen. Wie agiert man gegen ein Team, das einen Lauf hat?

Man muss kompakt stehen und aufpassen, dass man sich nicht im eigenen Stadion auskontern lässt. Wichtig wird sein, eine gute körperliche Präsenz zu zeigen. Aber wir haben bisher in allen Heimspielen Gas gegeben und konnten unseren Fans immer etwas bieten. Das ist auch am Sonntag unser Ziel!

Was ist Ihnen lieber: Ein Spiel, bei dem der Gegner wenige Fans mitbringt und ihr nur die eigenen Anhänger hört oder ein Spiel, bei dem auch mehrere Gäste-Fans dabei sind, wie es jetzt gegen Rostock der Fall sein wird?

Vor vielen Leuten zu spielen, ist immer schön und auch der Reiz eines jeden Fußballers. Ich persönlich freue mich darüber, wenn das Stadion voll ist. Die letzten beiden Partien waren wie zwei Heimspiele für uns. Zwar haben wir nur gegen Unterhaching in der Area gespielt, aber auch nach Dortmund haben uns wieder so viele Fans begleitet, dass es gefühlt ein Heimspiel war. Das ist immer eine tolle Motivation für uns.

Am Sonntag kommt Karsten Baumann erstmals zurück nach Duisburg. Was für einen Empfang wünschen Sie ihm?

Wir werden uns freundlich begrüßen, da wir ein Jahr lang mit Karsten Baumann erfolgreich zusammengearbeitet haben. Außerdem freue ich mich auf Uwe Klein, der Sportdirektor der Hansa, mit dem ich fünf Jahre bei Fortuna Düsseldorf ebenso erfolgreich zusammengearbeitet habe. Dennoch ist das Spiel kein Treffen von ehemaligen Mitstreitern. Wir wollen am Sonntag die drei Punkte holen, das ist das Wichtigste.

Euer Restprogramm ist alles andere als einfach: Nach der Partie in Stuttgart warten ausschließlich Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Worauf kommt es in solchen Partien an?

Auf mannschaftliche Geschlossenheit. Wir müssen als Team auftreten. Generell ist es unser Anspruch, in jedem Spiel Gas zu geben. Allerdings sollten wir noch nicht so weit voraus schauen, sondern uns immer nur auf das nächste Spiel fokussieren, wie jetzt auf das Heimspiel am Sonntag gegen Hansa Rostock.

Die letzten drei Heimpartien der Saison bringen mit Cottbus, Münster und Kiel Mannschaften nach Duisburg, gegen die Sie in der Hinrunde verloren haben. Ist es eine Extramotivation, diese offenen Rechnungen zu begleichen?

Jede Niederlage schmerzt. Die Partien waren allesamt Auswärtsspiele, jetzt haben wir die Mannschaften daheim vor der Brust, wo wir stärker sind. Natürlich möchte man gegen keine Mannschaft zwei Mal in einer Saison verlieren, deshalb wird es auch dann wichtig sein, den Kampf anzunehmen und die Partien erfolgreich zu bestreiten.

Sie sind mit Fortuna Düsseldorf zwei Mal aufgestiegen und wissen daher was ein Aufstiegsanwärter mitbringen muss. Ist der MSV eine Aufstiegsmannschaft?

Wichtig ist, dass wir die Spiele so annehmen, wie sie kommen und uns immer nur auf den nächsten Gegner konzentrieren. Ob wir eine Aufstiegsmannschaft sind, wird sich erst am Ende der Saison zeigen.

Warum werden Sie am 23.05 in Wiesbaden den Aufstieg-, anstatt des Urlaubsbeginns feiern?

Ich habe zumindest noch keinen Urlaub gebucht, weil ich noch nicht genau weiß, wann unsere Saison tatsächlich vorbei ist. Allerdings ist es bis dahin noch eine Weile hin. In der Zeit kann vieles passieren.

   

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