RB Leipzig empfängt geschwächte Erfurter zum Ost-Duell

Am morgigen Samstag empfängt Aufsteiger und Drittliga-Neuling RasenBallsport Leipzig den FC Rot-Weiß Erfurt (Anstoß um 14 Uhr/ live im MDR-Fernsehen und auf mdr.de) zu einem brisanten Ost-Duell. Während die Messestädter im dritten Anlauf ihren ersten Heimsieg feiern wollen, muss Erfurts Trainer Walter Kogler auf drei Leistungsträger verzichten.

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 "Ausfälle machen Erfurt unberechenbar"

Im zweiten Heimspiel binnen sieben Tagen wollen die Leipziger nach zwei Unentschieden gegen Preußen Münster (2:2) und den MSV Duisburg (1:1) morgen den ersten Heim-Dreier der noch jungen Spielzeit feiern. Trotz dreier Ausfälle im Offensivbereich wird der Gast aus Erfurt nicht auf die leichte Schulter genommen. "Die Mannschaft ist nicht mehr mit dem Team aus der vergangenen Saison zu vergleichen und hat jetzt viel mehr Potential. Der Gegner wird uns alles abverlangen und ist ein richtiger Gradmesser", sagte RB-Abwehrspieler Tim Sebastian auf der Pressekonferenz vor der Partie. Rot-Weiß Erfurt muss auf die gesperrten Mijo Tunjic  und Aykut Öztürk verzichten. Auch Simon Brandstetter, der sich am vergangenen Wochenende eine Schulterverletzung zuzog, kann ebenfalls nicht mitwirken. Zwar konnte er bereits eine erste leichte Laufeinheit absolvieren, ein Einsatz am Samstag kommt jedoch nicht in Frage. Doch gerade diese Ausfälle machen RWE "unberechenbarer, weil wir nicht wissen, was auf uns zukommt. Deshalb müssen wir hellwach sein", warnt Sebastian und erwartet emotionale 90 Minuten.

Trainer Zorniger hat sich wie sein Gegenüber Kogler noch auf kein System festgelegt

Mit welchem System RB-Trainer Zorniger spielen lassen wird, ist noch nicht sicher. "Thiago Rockenbach ist sicherlich wieder eine Überlegung. Er zeigt sich wieder im Training, lässt sich nicht hängen – genauso wie Timo Röttger und Clemens Fandrich", so der 45-Jährige. Auch er verspricht sich keinen Vorteil durch die Erfurter Personalproblematik, denn "die Spieler, die die Ausfälle kompensieren werden, haben bis gestern keine Rhythmische Sportgymnastik betrieben." Dies sei der Unterschied in der dritten Liga. "Der Kader ist einfach breiter", so Zorniger. Verzichten muss Zorniger auf Christian Müller (Aufbau-Training nach Unterschenkel-Prellung), Joshua Kimmich (Aufbautraining nach einer Schambeinverletzung) und Tobias Willers (Rot-Sperre).

"Nun sind die anderen Spieler gefordert, ihren Teil beizutragen"

Auf der Pressekonferenz am Donnerstag ließ RWE-Coach Walter Kogler wissen, dass neben der drei Ausfälle auch der Einsatz von Kapitän Nils Pfingsten-Reddig fraglich ist. Der 31-Jährige Mittelfeld-Regisseur musste sich aufgrund eines Magen-Darm-Infekts krankmelden und konnte am Donnerstag nicht mittrainieren. Ein mögliches Auflaufen klärt sich erst kurz vor Spielbeginn. Wer indes das Sturm-Duo Brandstetter-Tunjic ersetzen wird, ließ Kogler noch offen. Alternativen wären Morten Nielsen, von dessen Einsatz RB-Trainer Zorniger überzeugt ist, der 19-jährige Jonas Nietfeld und der 18-jährige Sebastian Stolze, der ab Montag wieder die Schulbank drücken muss. Die Chancen auf einen Startelf-Einsatz stehen beim angehenden Abiturienten nicht schlecht. Nach seiner Einwechslung und dem gleichzeitigen Debüt in der dritten Liga konnte er mit einem Treffer bei Preußen Münster auf sich aufmerksam machen. Doch Auch eine System-Umstellung auf ein 4-1-4-1 wäre laut Kogler denkbar.

Neben Öztürk (m.) und Brandstetter (r.) droht auch Pfingsten-Reddig (l.) auszufallen

"Ich habe immer gesagt, es wird die Zeit kommen, in der jeder seinen Teil beitragen kann. Nun ging es sehr schnell – und jetzt dürfen auch die anderen Spieler ran", sagte der österreichische Fußballlehrer.Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende hat man nun die Möglichkeit, vor einer tollen Kulisse – 20.000 Zuschauer werden erwartet – und knapp 3000 eigenen Fans im Rücken ein gutes Spiel abzuliefern und den guten Start in die Saison weiter fortzuführen. Trotz der Ausfälle möchte er sein Team nicht defensiver auftreten lassen als in den bisherigen vier Partien. "Die Leipziger haben ihre Eigenheiten, auf die man sich einstellen muss, aber wir wollen selber sehr aktiv sein", kündigte der 45-Jährige vor dem Spiel an. Auf Seiten der Erfurter kommt es zum Wiedersehen mit Carsten Kammlott. Der gebürtige Thüringer schloss sich 2010 RB Leipzig an, um mit ihm gemeinsam den Weg Richtung Bundesliga zu gehen. Rot-Weiß kassierte die bisherige Vereins-Rekord-Ablöse von 800.000 Euro. 

Den Zuschauern in der Leipziger WM-Arena steht ein brisantes und hoffentlich friedliches Duell bevor, bei dem die Messestädter als leichter Favorit ins Spiel gehen. Den Ausfall von drei, vielleicht sogar vier, Leistungsträgern zu kompensieren, kann der jungen Erfurter Mannschaft nicht gelingen. Dafür waren die bisher gezeigten Leistungen der Ausfallenden zu gut. Mit einer starken Tagesform und etwas Glück ist ein Unentschieden für die Gäste möglich.

So könnten sie spielen:

RB Leipzig:

Coltorti – Judt, 
Hoheneder, Franke, Jung – Schulz, Sebastian, Kaiser – Morys, Frahn, Kammlott

Rot-Weiß Erfurt:

Klewin – Odak, Laurito, 
Kleineheismann, Czichos – Möhwald, 
Pfingsten-Reddig, Engelhardt, 
Göbel – Nielsen, Stolze

FOTO: GEPA pictures/ Sven Sonntag, Marcel Junghanns [Klettermaxe Photographie | Fototifosi]

   

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