Reaktion auf Pyroshows: Münster untersagt Choreos und Blockfahnen

Während es sportlich beim SC Preußen Münster angesichts von fünf Spielen in Folge ohne Niederlage derzeit läuft, knirscht es hinter den Kulissen. Grund dafür sind die Pyroshows bei den Spielen gegen Essen und den FC Bayern. Als Reaktion darauf verbietet der Klub vorerst sämtliche Choreos und Blockfahnen.

"Klare Grenzüberschreitungen"

In einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme spricht der Klub angesichts der beiden Pyroshows von "gravierenden Vorfällen" und "klaren Grenzüberschreitungen". Situationen wie diese könnten weder wirtschaftlich verkraftet noch gesellschaftlich toleriert werden. Konkret rechnet der SCP mit den "höchsten Geldstrafen der Vereinsgeschichte", die den Klub "nachhaltig belasten" und ihn "bei vielen dringend notwendigen Investitionen in Personal und Infrastruktur weit zurückwerfen" würden. Allein das Feuerwerk beim Pokalspiel gegen die Bayern wird die Adlerträger mindestes 50.000 Euro kosten. Dennoch setzt der Verein weiterhin "auf einen direkten Dialog mit der aktiven Fanszene".

Am vergangenen Donnerstagabend fand demnach "ein schon länger anberaumter Austausch mit Vertretern der aktiven Fanszene statt", bei dem die Vorkommnisse der letzten Wochen offen und kritisch angesprochen worden seien. "Der Austausch war intensiv und direkt", heißt es. "Ergebnis des Gesprächs war, dass beide Seiten den vor den jüngsten Ereignissen eingeschlagenen Weg bewusst und vor allem gemeinsam weitergehen wollen." Gleichzeitig könne der Verein aber nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und habe der aktiven Fanszene mitgeteilt, dass bis zum Jahresende "keine Choreografien und Blockfahnen genehmigt werden". Bei den standardmäßigen Fan-Utensilien, darunter Zaunfahnen, Schwenkfahnen und Doppelhaltern, werde es dagegen "ausdrücklich keine Einschränkungen geben".

"Sicheres Stadionerlebnis gewährleisten"

Zuletzt hatte die Fanszene das Heimspiel gegen Aue aufgrund eines kurzfristig verhängten Materialverbots boykottiert. Hierzu teilte der SC Preußen mit: "Bei der Einlasskontrolle kam es zu unterschiedlichen Bewertungen mitgebrachter PVC-Rohre, was leider nicht kurzfristig gelöst werden konnte." Im Gespräch am Donnerstag sei diese Thematik aber ausgeräumt worden.

Warum der Klub so konsequent handelt: "Als Ausrichter von Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Zuschauern steht der Sportclub in der Pflicht, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um für alle Besucherinnen und Besucher des Preußenstadions ein sicheres Stadionerlebnis zu gewährleisten." Die Maßnahmen dienten dem Wohle des Vereins, sollen gleichzeitig aber nachvollziehbar und transparent sein. Der Informationsfluss zwischen Fans, Fanbetreuung und Verein müsse "weiter optimiert werden". Abschließend heißt es: "Um den gemeinsamen Weg weiter fortsetzen zu können, dürfen weder die Aktionen der aktiven Fans, noch Kommunikationsprobleme die Weiterentwicklung von Preußen Münster nachhaltig gefährden."

   

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