Rechtsstreit: KFC soll Kevin Großkreutz 42.000 Euro zahlen

Aufgrund ausstehender Gehaltszahlungen hatte Kevin Großkreutz Klage gegen den KFC Uerdingen eingereicht. Es geht um viel Geld. Doch die Chancen, dass er Recht bekommt, stehen offenbar gut.

Zahlungen eingestellt

Am Donnerstag fand vor dem Arbeitsgericht Krefeld die entsprechende Verhandlung statt. Dabei kam nach "dpa"-Angaben ans Licht, dass der KFC die Gehaltszahlungen an Großkreutz für die Monate April bis August komplett eingestellt hatte, nachdem der Weltmeister einem 30-prozentigen Gehaltsverzicht wegen der Coronakrise nicht zugestimmt hatte. Zwar soll Großkreutz laut Aussage seiner Anwältin durchaus zu einem Gehaltsverzicht bereit gewesen sein. "Aber nur auf Basis des vertraglichen vereinbarten Monatsgehalts." Denn das Gehalt des 32-Jährigen war schon einige Monate zuvor deutlich reduziert worden. So verzichtete der Weltmeister zwischen Juli 2019 und März 2020 nach Angaben der "Rheinischen Post" (RP) auf 14.000 Euro monatlich. Ursprünglich soll Großkreutz demnach 51.000 Euro pro Monat kassiert haben.

Vergleich vorgeschlagen

Die Zahlungen einfach einzustellen, sei rechtswidrig, betonte der Vorsitzende Richter David Hagen. "Der Verein müsse seine Vertragsverpflichtungen erfüllen und habe keinerlei rechtliche Grundlage dafür, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten das Gehalt eines Spielers zu kürzen oder ganz einzubehalten." Als Vergleich schlug das Gericht eine Summe von 42.000 Euro vor. Bei dieser Summe handelt es sich um 25 Prozent des Gehalts, auf das Großkreutz zuvor verzichtete. Insgesamt beläuft sich der Betrag auf 168.000 Euro. Beide Seiten haben nun bis Anfang Oktober Zeit, den Vergleich anzunehmen. Kommt es nicht dazu, wird der Fall erneut verhandelt – dann mit den Zeugen Kevin Großkreutz und KFC-Präsident Mikhail Ponomarev.

Einvernehmliche Trennung?

Ob der 32-Jährige nochmal für den KFC auflaufen wird, ist offen – in den Planungen von Trainer Stefan Krämer spielt er keine Rolle mehr. In den Augen von KFC-Rechtsanwalt Christoph Schickhardt, so berichtet die "RP", sei Großkreutz körperlich nicht mehr in der Lage, professionell auf hohem Niveau zu spielen, das zeigten die medizinischen Werte. Wenn überhaupt, so benötige er zunächst einmal ein Aufbautraining." Gut möglich, dass es auf eine einvernehmliche Trennung hinausläuft. Großkreutz' Vertrag beim KFC läuft noch bis 2021.

   

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