Reform der Aufstiegsspiele: Bayern für vier Aufsteiger
In der Debatte um eine Reform der Aufstiegsspiele zur 3. Liga, die möglicherweise schon mit Beginn der Saison 2018/19 greift, haben sich die bayrischen Spitzenvereine im Rahmen einer Tagung am Montag positioniert. Das Ergebnis: Die Anzahl der Aufsteiger sowie die Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga soll auf vier erhöht werden, zudem sollen die Meister der West- und Südwest-Staffel direkt aufsteigen.
Relegationsspiele zwischen Nord, Nordost und Bayern
Festgehalten wurden die Forderungen in der sogenannten "Wendelsteiner Vorlage", einem Acht-Punkte-Papier, das alle 19 bayrischen Regional- und die beiden Drittligisten Unterhaching und Würzburg am Montagabend verschiedet haben. Darin gestehen die bayerischen Klubs der West- und Südwest-Staffel jeweils einen direkten Aufstiegssplatz in die 3. Liga zu, da in diesen beiden Staffeln "50 Prozent der deutschen Herrenmannschaften am Spielbetrieb teilnehmen", heißt es. Die anderen beiden Aufstiegsplätze würden in Relegationspartien oder einer Aufstiegsrunde zwischen der Nord-, Nordost und Bayern-Staffel, die allesamt eher ländlich geprägt sind, ausgespielt werden.
Neustrukturierung der Regionalliga im Gespräch
Darüber hinaus haben sich die bayrischen Klubs auch mit einer Neustrukturierung der Regionalliga befasst, die dann vier Staffeln umfassen und so aussehen würde: Südost (Bayern, Sachsen, Thüringen), Nord (Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen), West (Nordrhein-Westfalen) und Südwest (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Würtemberg). Lieber wäre es den bayrischen Spitzenvereinen aber, wenn die Regionalligen Nord, Nordost und Bayern in ihrer jetzigen und eigenständigen Form erhalten bleiben würden. Ohnehin könnte eine Neustrukturierung der Regionalliga frühestens auf dem nächsten DFB-Bundestag im Herbst 2019 beschlossen werden.
Aufstockung der 3. Liga abgelehnt
Klar positionierten sich die Vereine unterdessen zu einer möglichen Aufstockung der 3. Liga: "Eine Erhöhung der Anzahl der in der 3. Liga teilnehmenden Mannschaften von 20 auf 22 und damit einhergehend eine Erhöhung der Anzahl der Auf- und Absteiger zwischen der Regionalliga und 3. Liga von drei auf fünf wird mehrheitlich abgelehnt." Ebenfalls im Gespräch: Die Einführung einer zweigleisigen 3. Liga. Damit würde aus Sicht der bayerischen Spitzenvereine die Spielklassenpyramide wiederhergestellt und die Aufstiegsfrage zufriedenstellend gelöst werden. "Ein solches Modell ist allerdings nur vorstellbar, wenn die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenverhältnisse eine sinnvolle Weiterentwicklung dieser Spielklasse zulassen", heißt es in der "Wendelsteiner Vorlage".
"Eine Lösung zu finden, die alle zufrieden stellt, ist wahnsinnig schwierig. Sowohl die Interessen der Regionalligisten als auch der Drittligisten sind dabei zu berücksichtigen", äußerte sich Haching-Präsident Manfred Schwabl. Jeder müsse unter bestimmten Umständen "Kompromisse eingehen", fordert Schwabl. Am Dienstagabend stimmen sich alle Drittligisten zu einer möglichen Reform der Aufstiegsspiele ab.
Die "Wendelsteiner Vorlage" im Wortlaut:
WendelsteinerVorlage