Regionalliga: Das sind die Favoriten auf den Aufstieg in die 3. Liga

Während in der 3. Liga erst in etwas mehr als einer Woche der Ball rollt, hat die neue Saison in der Regionalliga Bayern bereits begonnen. In drei weiteren Staffeln wird ab dem anstehenden Wochenende gespielt, im Südwesten ab Anfang August. liga3-online.de stellt die Aufstiegsfavoriten der einzelnen Staffeln vor.

West: Aachen und Wuppertal in der Pole-Position

Alemannia Aachen: Schon zehn Jahre ist es her, dass der frühere Bundesligist aus Aachen im Profifußball spielte, seitdem fristen die Kaiserstädter ein tristes Dasein in der Regionalliga. Doch nach elf Jahren Viertliga-Fußball soll es in dieser Saison endlich zurück in die 3. Liga gehen. Um das Ziel zu erreichen, hat die Alemannia ihren Kader ordentlich umgebaut und gleich 16 neue Spieler verpflichtet. Die Folge: Trotz Tabellenplatz 8 in der Vorsaison haben nahezu alle Trainer den früheren UEFA-Cup-Teilnehmer im "Kicker" als den Top-Aufstiegsfavoriten benannt. Alemannia-Trainer Helge Hohl macht aus den Ambitionen gegenüber dem Fachmagazin keinen Hehl: "Wir wollen der Euphorie, die durch unsere Transfers im Umfeld sowie im Verein entstanden ist, gerecht werden und oben angreifen."

Wuppertaler SV: Auch der Wuppertaler SV ist als Vizemeister der vergangenen Saison in der obligatorischen Trainerumfrage von fast allen Übungsleitern benannt worden und gibt sich angriffslustig: "Wir wollen ganz klar oben mitmischen und möglichst mehr Punkte holen", so Trainer Hüzeyfe Dogan. Zum Auftakt der neuen Saison treffen beide Top-Favoriten am Freitagabend im direkten Duell aufeinander. Über 20.000 (!) Zuschauer werden auf dem Tivoli dabei sein.

Herausforderer: Neben den beiden Top-Favoriten werden aber auch dem SV Rödinghausen um Rückkehrer Simon Engelmann (zuletzt Rot-Weiss Essen), Rot-Weiß Oberhausen um den Ex-Duisburger Moritz Stoppelkamp, der U23 von Borussia Mönchengladbach (Platz 3 letzte Saison) sowie der zweiten Mannschaft des FC Schalke 04 um Ex-Bundesliga-Stürmer Pierre-Michel Lasogga Chancen eingeräumt.

 

Nordost: Energie nimmt neuen Anlauf

Energie Cottbus: Vor wenigen Wochen in der Relegation gegen die SpVgg Unterhaching am Aufstieg gescheitert, will Cottbus die Drittliga-Rückkehr nun im fünften Anlauf schaffen. Und die Chancen gegenüber dem Vorjahr haben sich – zumindest auf dem Papier – sogar verbessert, steigt der Meister der Nordost-Staffel in dieser Saison doch direkt auf. In der "Kicker"-Trainerumfrage wurde der Vorjahresmeister von allen 17 Konkurrenten als Top-Favorit auf den Aufstieg benannt – und das ungeachtet der Tatsache, dass die Lausitzer mit Eric Hottmann und Nicolas Wähling ihre beiden Top-Torjäger verloren haben.

Carl Zeiss Jena & BFC Dynamo: Je 13 Stimmen bekamen Carl Zeiss Jena und der BFC Dynamo. Während die Thüringer (zuletzt zwischen 2017 und 2020 in der 3. Liga) bereits in der letzten Saison lange um den Aufstieg mitspielten und am Ende Zweiter wurden, war der BFC vor einem Jahr als Meister in die Aufstiegsrelegation gegangen, hatte dort aber gegen den VfB Oldenburg den Kürzeren gezogen. In der vergangenen Spielzeit belegten die Berliner am Ende den sechsten Platz.

Herausforderer: Chancen werden darüber hinaus auch Lok Leipzig (sechs Stimmen), der VSG Altglienicke, dem Greifswalder FC (je drei Stimmen), Rot-Weiß Erfurt und Drittliga-Absteiger FSV Zwickau (je zwei) eingeräumt. Die Schwäne um Neu-Coach Rico Schmitt haben allerdings einen großen Umbruch hinter sich und zudem mit finanziellen Sorgen zu kämpfen.

 

Südwest: OFC hat sich namhaft verstärkt

Kickers Offenbach: Nach einer enttäuschenden Saison mit Tabellenplatz 7 und satten 17 Punkten Rückstand auf Aufsteiger Ulm wollen die Kickers Offenbach nun einen neuen Anlauf starten, um nach elf Jahren in der Regionalliga in die 3. Liga zurückzukehren. Dafür haben sich die Hessen mit Spielern wie Johannes Brinkies, Dimitrij Nazarov und Marcos Alvarez für Regionalliga-Verhältnisse überaus namhaft verstärkt. Neu ist auch der Trainer: Christian Neidhart, zuletzt bei Waldhof Mannheim, soll den OFC wieder auf die große Bühne führen.

Steinbach Haiger & Homburg: Nur ein Punkt fehlte dem TSV Steinbach Haiger in der vergangenen Saison, jetzt wollen es die Hessen erneut wissen. Während der Klub aus der Nähe von Gießen bei einem Aufstieg erstmals im Profifußball vertreten wäre, will Homburg nach langen 28 Jahren zurück und hat sich dafür unter anderem mit dem bisherigen Bayreuther Felix Weber verstärkt. Neu an der Seitenlinie ist Danny Schwarz (zuletzt Würzburger Kickers).

Herausforderer: Auf dem Zettel sollte man aber auch die U23 der TSG Hoffenheim haben, die einerseits in der vergangenen Saison den dritten Platz belegte und andererseits den höchsten Marktwert aller Südwest-Klubs aufweist – nicht zuletzt dank der Profitalente Umut Tohumcu (1,5 Mio. Euro) und Muhammed Damar (1,0 Mio Euro). Aber auch Aufsteiger Eintracht Frankfurt II geht mit Ambitionen in die Saison, ebenso die U23 des FSV Mainz 05 sowie die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart.

 

Nord: Gelingt Oldenburg die direkte Rückkehr?

VfB Oldenburg: Nachdem der VfB Oldenburg nur ein Jahr nach dem Aufstieg in die 3. Liga sofort wieder abstieg, soll es nun auf direktem Wege zurückgehen. Auch die Konkurrenz hat die Oldenburger auf dem Zettel, gleich 14 der 18 Trainer haben den Klub von der Hunte in der "Kicker"-Trainerumfrage als Favoriten benannt. Trainer Benjamin Duda sagt über das Saisonziel: "Wir haben ein ambitioniertes Team zusammengestellt und wollen bis zur letzten Minute oben mitspielen. Aber die Konkurrenz ist groß." Trotz des Abstiegs konnte der VfB zahlreiche Spieler halten, darunter Sebastian Mielitz, Christopher Buchtmann und Max Wegner. Neu hinzugekommen sind unter anderem Meppens Ole Käuper und Bayreuths Markus Ziereis.

Drochtersen/Assel & SV Meppen: Als weitere Favoriten wurden die SV Drochtersen/Assel (zehn Stimmen) und Absteiger SV Meppen (neun) genannt. Beim SVM muss Trainer Ernst Middendorp allerdings einen XXL-Umbruch mit 14 Zu- und 25 Abgängen moderieren. Noch scheint der SVM daher nicht gerüstet zu sein, was auch eine 0:8-Klatsche im letzten Testspiel der Vorbereitung gegen den SV Rödinghausen zeigte. Entsprechend will Middendorp auch nichts von einer sofortigen Drittliga-Rückkehr wissen: "Wir sind gerade erst von der Intensivstation erwacht und müssen uns neu sortieren."

Herausforderer: Angreifen will der SC Weiche Flensburg: "Unser Ziel ist es, in dieser Saison ernsthaft um die Meisterschaft mitzuspielen", so Trainer Benjamin Eta gegenüber dem Fachmagazin. Ähnlich ambitioniert äußert sich Dominik Glawogger, Coach von Teutonia 05 Ottensen: "Es ist kein Geheimnis, dass wir oben angreifen wollen." Vizemeister HSV II trauen nach dem Verlust nahezu aller Leistungsträger derweil nur drei Trainer den Aufstieg zu. Direkt hoch geht es für den Meister in dieser Saison nicht, zunächst stehen noch zwei Entscheidungsspiele gegen den Sieger der Bayern-Staffel an.

 

Bayern: Alle Augen auf Würzburg und Bayern II

Würzburg & Bayern II: In der Regionalliga Bayern rollt der Ball seit letzter Woche bereits, und geht es nach den Trainern, sind die Würzburger Kickers und die U23 des FC Bayern die großen Favoriten. Beide Klubs, die bereits in der letzten Saison bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielten, erhielten in der Trainerumfrage des "Kicker" jeweils 15 Nominierungen. Bei den Bayern, immerhin Drittliga-Meister 2020, ergibt sich der Anspruch aufzusteigen schon von selbst, die Kickers untermauen diesen damit, dass Leistungsträger wie Saliou Sané (21 Tore, neun Vorlagen in der Vorsaison) und Ivan Franjic (13 Tore, 17 Vorlagen) gehalten werden konnten. Zum Auftakt kamen die Unterfranken jedoch nicht über ein 0:0 gegen Memmingen hinaus, Bayern II spielte trotz 2:0-Führung nur 3:3 gegen Burghausen.

SpVgg Bayreuth: Drittliga-Absteiger und Meister 2022 Bayreuth trauen immerhin zehn Trainer den direkten Wiederaufstieg zu, wenngleich die Altstädter nur sieben Spieler aus dem letztjährigen Kader halten konnten und Leistungsträger wie Alexander Nollenberger (1. FC Magdeburg) und Eroll Zejnullahu (1860 München) verloren haben. Mit einem Marktwert von 1,67 Millionen Euro ordnet sich die Spielvereinigung im vorderen Mittelfeld ein – hinter Klubs wie Türkgücü München.

Herausforderer: Im Vergleich zu den übrigen Staffeln fällt das Verfolgerfeld in Bayern aufgrund einer großen Anzahl von "Dorfklubs" traditionell eher klein aus. Dazu zählen aber der FV Illertissen (sechs Stimmen), der 1. FC Schweinfurt 05 (vier) und Viktoria Aschaffenburg (drei).

   

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