Regionalliga: Der Kampf um den Drittliga-Aufstieg

So spannend die 3. Liga in dieser Saison wohl werden wird – immer wieder ist auch ein Blick auf die Zusammenstellung der kommenden Spielzeit erlaubt. Immerhin wird es erstmals vier Aufsteiger geben! Wer aber bewirbt sich nach dem Auftakt in den Regionalligen für ein Drittliga-Ticket und wer hat einen klassischen Fehlstart hingelegt? liga3-online.de schaut, was in den fünf Staffeln vor sich geht.

Regionalliga Nord: Weiche Flensburg erwischt keinen Optimalstart

Zehn Spieltage sind in der Nord-Staffel schon über die Bühne gegangen. Hier wird der Meister gegen den Besten der Regionalliga Bayern in zwei Entscheidungsspiele gehen müssen, während die Sieger der drei übrigen Staffeln direkt aufsteigen. Als Favorit galt Weiche Flensburg, im Mai noch per Relegation gescheitert an Energie Cottbus. Doch der Start ist spätestens nach der jüngsten 2:3-Niederlage gegen den neuen Spitzenreiter VfL Wolfsburg II missglückt, auf den Weiche jetzt schon sechs Zähler Rückstand hat. Absteiger Bremen II ist ebenso wie der VfB Lübeck knapp hinter den jungen Wölfen angesiedelt. Die allerdings haben mit teils spektakulären Ergebnissen Eindruck geschunden: 32 erzielte Treffer bringen dem VfL ein sagenhaftes Torverhältnis. Beeindruckend: Verfolger Bremen (15) und Lübeck (14) bringen es selbst zusammen auf weniger Treffer.

Regionalliga Nordost: CFC distanziert Erfurt deutlich

Eindrucksvoll untermauert hat Absteiger Chemnitzer FC seine Ambitionen in der Nordost-Liga. Acht Spiele, acht Siege, 24 Punkte – das ist die makellose Bilanz der Karl-Marx-Städter, die damit schon jetzt genauso oft gewonnen haben wie in der gesamten Abstiegssaison 2017/18. Mitabsteiger Rot-Weiß Erfurt kann derweil trotz des jüngsten 5:0-Erfolgs über Abstiegskandidat Optik Rathenow mit dem Tempo der Himmelblauen nicht mithalten, wenngleich der Aufstieg auch nicht das Ziel ist. Auch abseits des Platzes bleibt es bei RWE zuletzt eher unruhig, wie eine hektische Mitgliederversammlung Anfang des Monats zeigte. Ebenso die Favoritenrolle zugeordnet war Wacker Nordhausen, die sich etwa mit Torhüter Jan Glinker und Stürmer Carsten Kammlott verstärkt hatten. Doch obwohl Wacker noch ungeschlagen ist, rangieren sie aufgrund dreier Punkteteilungen schon ein ganzes Stück hinter Chemnitz.

Regionalliga West: Wuppertal in Problemen

Spannend sieht die Tabelle in der Regionalliga West aus. Viktoria Köln, wie in jedem Jahr der Topfavorit, unternimmt den x-ten Anlauf, endlich die Viertklassigkeit zu verlassen. Aktuell sieht es gut aus, allerdings liegt den Domstädtern (17 Punkte) Traditionsklub Rot-Weiss Essen dicht im Nacken (16 Punkte). Überraschender Dritter ist Aufsteiger SV Lippstadt, dessen Ziel aber einzig und allein der Klassenerhalt bleibt. Probleme haben derweil andere hoch gehandelte Klubs: Der SV Rödinghausen, der bald den FC Bayern im DFB-Pokal empfängt, hat seit sechs Spielen nicht mehr gewinnen können und ist ins Mittelfeld abgerutscht. Der Wuppertaler SV, ebenfalls ein Mitfavorit, steht gar nur auf dem 13. Platz und hat schon neun Punkte Rückstand. Alemannia Aachen ist dagegen mangels Geld deutlich ausgedünnt an den Start gegangen, belegt momentan einen Abstiegsplatz und kommt allenfalls noch für das Mittelfeld in Frage.

Regionalliga Südwest: Waldhof Mannheim lacht sich ins Fäustchen

"Waldhof lacht sich ins Fäustchen", das sagten die Fans der Kickers Offenbach und des 1. FC Saarbrücken nach dem schwachen 1:1-Remis am Wochenende. Spielerisch war das Duell über 90 Minuten ein Armutszeugnis, das die mäßigen Tabellenpositionen des OFC (14.) und FCS (6.) vollkommen rechtfertigte. Nutznießer ist der SV Waldhof Mannheim, der dreimal in Folge in der Relegation scheiterte und deshalb nun offenbar ganz besonders heiß auf den direkten Aufstiegsplatz ist. Der SVW ist Spitzenreiter und führt die Tabelle mit satten sechs Punkten vor dem SSV Ulm an, dann folgt Aufsteiger FC Homburg 08. Pikant: In der kommenden Woche wird über den Drei-Punkte-Abzug für Mannheim infolge der Ausschreitungen beim Aufstiegsspiel gegen Uerdingen verhandelt. Wird dieser bestätigt, reduziert sich der sportlich erarbeitete Vorsprung. Keine Rolle im Rennen um die 3. Liga spielt übrigens die sonst oft starke SV Elversberg, die auf Rang 15 aktuell ganz andere Sorgen hat. Auch die Zweitvertretung aus Stuttgart, Mainz und Hoffenheim rangieren lediglich im Mittelfeld.

Regionalliga Bayern: FC Bayern II patzt kaum

Seit Beginn in die Saison überzeugt die Reserve des FC Bayern, die seit fast zehn Jahren nicht mehr in der 3. Liga gespielt hat, mit guten Leistungen. Der Lohn sind starke 26 Punkte aus den ersten zehn Partien und drei Zähler Vorsprung gegenüber Wacker Burghausen, das allerdings ein Spiel mehr absolviert hat. Wer könnte in dieser Spielklasse den Bayern sonst noch ernsthaft gefährlich werden? Der FC Schweinfurt 05 etwa, der im eigenen Stadion fast jedes Spiel gewinnt, aber auswärts ziemlich konstant die Punkte teilt – trotz elf Partien ohne Niederlage ist der Rückstand auf den FCB damit schon auf fünf Zähler angewachsen, obgleich Schweinfurt ein Spiel mehr absolviert hat. Die weiteren Verfolger wie Eichstätt, Memmingen und Heimstetten dürften infrastrukturell der 3. Liga kaum gewachsen sein. Vom Aufstieg wird dort ohnehin nicht gesprochen.

   

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