Regionalliga: HSV II verzichtet trotz Platz 2 auf Drittliga-Lizenz
Am heutigen Mittwoch (17 Uhr) endete beim DFB für die Dritt- und Viertligisten die Frist zur Einreichung der Lizenzunterlagen für die kommende Drittliga-Saison. Keinen Antrag gestellt hat die zweite Mannschaft des Hamburger SV, die in der Regionalliga Nord immerhin den zweiten Tabellenplatz belegt. Damit ist der VfB Lübeck fast schon durch.
Antrag "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht sinnvoll
Sieben Punkte und ein Spiel weniger liegt der HSV II hinter Tabellenführer VfB Lübeck. Doch selbst wenn die Rothosen noch am Drittligisten der Saison 2020/21 vorbeiziehen sollten: Aufsteigen kann die Reserve des Zweitligisten nun nicht mehr. Auf Anfrage von liga3-online.de teilte der HSV mit, dass Vorstand und Nachwuchsleitung "nach internen Gesprächen" zu dem Ergebnis gekommen seien, dass eine Meldung für den potenziellen Aufstieg des aktuellen Regionalliga-Teams "finanziell, infrastrukturell und auch sportlich" hinsichtlich der Entwicklung junger Spieler "zum jetzigen Zeitpunkt" nicht sinnvoll sei. Nachwuchschef Horst Hrubesch habe die Mannschaft "persönlich von dieser Entscheidung" informiert. Noch im Dezember hatte der Ex-Profi angekündigt: "Der HSV wird für die 3. Liga melden! Wenn man das Ziel Aufstiegsplatz erreicht, dann muss man es auch wahrnehmen." Auch Im vergangenen Jahr hatte der HSV den Lizenzantrag gestellt.
Knackpunkt dürften aber vor allem die Kosten sein: Wie die "Bild" Anfang Dezember berichtet hatte, wären wohl 2,5 bis 3 Millionen Euro notwendig gewesen, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft für die 3. Liga aufzustellen. Zudem müsste ein Großteil der Spiele im Volkspark ausgetragen werden, da die aktuelle Spielstätte – der Sportpark Eimsbüttel – die Drittliga-Anforderungen angesichts von nur 2.400 Plätzen nicht erfüllt.
Lübeck schon fast durch
Durch den Verzicht der Hamburger auf den Lizenzantrag für die 3. Liga ist der VfB Lübeck nun schon fast durch: 13 Punkte (bei einem Spiel mehr) beträgt der Vorsprung auf den nächsten Verfolger, die zweite Mannschaft von Hannover 96 (3.). Nach Informationen von liga3-online.de haben die Niedersachsen die entsprechenden Unterlagen beim DFB eingereicht hat. Eintracht Norderstedt, das 14 Zähler hinter dem VfB liegt, verzichtete dagegen ebenfalls auf den Lizenzantrag. Und weil der Meister der Regionalliga Nord in diesem Jahr direkt aufsteigt, könnten die Chancen der Lübecker auf eine Rückkehr in die 3. Liga nun kaum besser sein. Zuletzt war der VfB 2020 in die 3. Liga aufgestiegen, allerdings direkt wieder abgestiegen.