Regionalliga: Platzt das China-Projekt nach nur einem Spiel?

Nach nur einem Testspiel droht dem umstrittenen China-Projekt in der Regionalliga Südwest offenbar bereits das Aus. Noch ist unklar, ob die U20-Nationalmannschaft am Samstag beim FSV Frankfurt antreten wird. Weitere Proteste wurden bereits angekündigt.

Tibet-Fahnen sorgen für Spielunterbrechnung

Hintergrund der aktuellen Diskussion sind die Tibet-Fahnen, die am vergangenen Samstag beim Testspiel von Chinas U20 in Mainz gezeigt wurden. Die Chinesen haben die Fahnen als Provokation aufgenommen, da ihr Heimatland durch ein politisches Spannungsfeld mit der Provinz geprägt ist. Seit knapp 70 Jahren wird Tibet, deren völkerrechtlicher Status umstritten ist, durch China besetzt, nachdem sich die Provinz abspalten wollte. Das Resultat: Die Mannschaft weigerte sich, weiterzuspielen und verließ den Platz. Die Partie musste rund eine halbe Stunde unterbrochen werden. Erst als die Fahnen eingepackt wurden, konnte weitergespielt werden.

Proteste wohl auch in Frankfurt

Vor dem anstehenden Testspiel beim FSV Frankfurt am Samstag deutet sich nun bereits an, dass erneut Tibet-Fahnen gezeigt werden: "Ich weiß, dass unsere Fans ein Banner angemeldet haben, auf dem sie auf die freie Meinungsäußerung in Deutschland hinweisen, und dass sie auch eine Tibet-Fahne aufhängen wollen", sagte Präsident Michael Görner der "Hessenschau". Solange sich die Meinungsäußerung im Rahmen der Gesetze abspielt, werde der Verein sich auch nicht einmischen, so Görner weiter. Daher ist noch offen, ob die Chinesen überhaupt zum Spiel antreten werden. Laut der "Bild" soll die Entscheidung erst am heutigen Mittwoch fallen.

Streitpunkt freie Meinungsäußerung

Sagen die Chinesen das Spiel tatsächlich ab, droht der Kooperation mit dem DFB das frühzeitige Ende – und das nach nur einem Spiel. Klar ist: Die Meinungsfreiheit in Deutschland kann und wird der DFB nicht verbieten: "Wir hatten im Vorfeld unsere Ansprechpartner auf chinesischer Seite immer wieder darauf hingewiesen, dass die Spiele im Rahmen der in Deutschland geltenden freien Meinungsäußerung stattfinden. Wir sind der Meinung, dass dazu auch das Aufhängen einer solchen Flagge im Stadion gehört", sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann. Nun müssen die Chinesen entscheiden, ob sie sich damit arrangieren können. Für Görner ist klar: "Wir weichen keinen Zentimeter von den Grundrechten unserer Demokratie ab, zu denen auch die Meinungsfreiheit gehört. Wenn die Chinesen ein Problem damit haben, müssen sie sich überlegen, ob sie überhaupt noch weitere Freundschaftsspiele in unserem Land bestreiten wollen."

   

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