Regionalliga-Reform: FCM unterstützt Protest der Drittligisten
"Stillstehen gegen den Stillstand": Unter diesem Motto protestierten die Drittligisten an diesem Spieltag in einer gemeinsamen Aktion, um ihren Unmut über das drohende Scheitern der Regionalliga-Reform zum Ausdruck zu bringen. Und auch die 2. Bundesliga lässt das Thema nicht kalt: Mit dem 1. FC Magdeburg positioniert sich der erste Zweitligist klar auf die Seite der Drittliga-Vereine.
Kallnik: DFB-Vorgaben nicht erfüllbar
Der 1. FC Magdeburg kennt die 3. Liga noch gut: Erst vor einem halben Jahr stieg der FCM gemeinsam mit dem SC Paderborn in die 2. Bundesliga auf. Dennoch wird das Geschehen weiterhin verfolgt: "Wir sehen uns der 3. Liga verbunden – allein schon aufgrund der letzten drei Jahre, in der wir in der Dritten Liga gespielt haben", erklärt Manager Mario Kallnik gegenüber unserer Redaktion. Daher unterstützt der FCM nun den Protest der Drittliga-Vereine. Der Zweitligist betonte in einer Mitteilung, dass die teilnehmenden Vereine im Fokus der Verbandsarbeit stehen sollte und Meister direkt aufsteigen müssten.
Eine Lösung mit vier Regionalligen und vier direkten Aufsteigern deutet sich derzeit jedoch nicht an – sehr zum Unmut von Kallnik, der zusammen mit Helmut Sandrock (zuletzt Geschäftsführer beim Karlsruher SC) als Vertreter der 3. Liga auch zur Arbeitsgruppe des DFB in dieser Angelegenheit gehörte. Wie der 44-Jährige kritisiert, habe sich in der Arbeitsgruppe relativ schnell herausgestellt, dass die Bedingungen des DFB-Bundestages für eine viergleisige Regionalliga nicht erfüllbar seien.
Demnach habe es nicht ein Modell gegeben, das den Vorgaben entsprach. Unter anderem deswegen nicht, weil die Bundesländer-Grenzen berücksichtigt werden sollen. Die Folge: Die Regionalverbände verständigten sich auf einen Modellvorschlag, wonach die Meister der West- und Südwest-Staffeln direkt aufsteigen würden und die Staffeln Nord, Nordost und Bayern zu zwei Regionalligen verschmelzen werden sollen.
"Kompromissbereitschaft darf nicht bestraft werden"
"Die Vertreter der 3. Liga können das aktuelle Modell nicht mittragen, da es hier eine zu große Wahrscheinlichkeit gibt, dass es auch im Ergebnis des Modells zu Ungerechtigkeiten kommt und sehr wahrscheinlich nicht das Ziel verfolgt, Meister müssen direkt aufsteigen", stellt Kallnik fest und macht klar: "Sollte das Modell in dieser Form beschlossen werden, solte die 3. Liga zu drei Absteigern zurückkehren." Vor einem Jahr waren die Drittliga-Vereine mit der Bereitstellung eines vierten Absteigers in Vorleistung gegangen, um einen Kompromiss zu ermöglichen und Solidarität mit den Regionalligen zu zeigen – offenbar vergeblich. "Wenn unter den Regionalverbänden keine Lösung hinsichtlich von vier direkten Aufsteigern zu Stande kommt, kann nicht die 3. Liga für ihre Kompromissbereitschaft bestraft werden", so Kallnik.
Und wie soll es jetzt weitergehen? "Der richtige Schritt der Arbeitsgruppe wäre es aus meiner Sicht gewesen, dass Ergebnis, das unter vom DFB-Bundestag vorgegebenen Bedingungen kein zielführendes Modell entwickelt werden kann, an den Bundestag zurückzugeben." Daraufhin, so der 44-Jährige weiter, hätte der Bundestag die Chance, über die Aufweichung von bestimmten Kriterien bzw. über die Vorgabe zu anderen Möglichkeiten erneut Beschluss fassen können.
Nun wird sich das DFB-Präsidium am kommenden Freitag mit dem erarbeiteten Vorschlag befassen, ehe beim DFB-Bundestag 2019 am 26. und 27. September 2019 die Neuregelung des Aufstiegs zur 3. Liga verabschiedet werden soll. Bis dahin scheinen weitere Protestaktionen der Vereine nicht ausgeschlossen, sollte sich herausstellen, dass die 3. Liga als großer Verlierer aus der Regionalliga-Reform herausgehen würde.
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