Regionalliga: So läuft der Kampf um den Drittliga-Aufstieg

Gut zwei Drittel der Spielzeit 2018/19 sind absolviert, auch in der Regionalliga kristallisieren sich damit langsam aber sicher die Aufstiegskandidaten heraus. Drei von ihnen werden erstmals davon profitieren, dass die Meister ihrer Staffel direkt aufsteigen können. liga3-online.de zeigt, wie der Kampf um die 3. Liga derzeit läuft.

Nord: Junge Wölfe reißen die Punkte

In der Nord-Staffel gibt es an der Spitze keine große Überraschung: Die Reserve des VfL Wolfsburg hat sich nach 22 von 34 Spielen abgesetzt, konnte sich dank Top-Torjäger Daniel Hanslik (19 Treffer in 21 Spielen) mit 53 gesammelten Punkten einen komfortablen Vorsprung herausspielen. Mit neun Punkten Rückstand ist der erste Verfolger der VfB Lübeck, auch dort ist mit Daniel Franziskus (13 Tor ein 20 Spielen) jemand unterwegs, der bereits am höherklassigen Fußball gespielt hat.

Am Ende wird die Erfahrung des Goalgetters wohl nichts nützen, ein Einbruch bei den jungen Wölfen ist aktuell nicht vorherzusehen. Vorjahresmeister SC Weiche Flensburg 08, der in den Relegationsspielen gegen Energie Cottbus unterlag, rangiert mit 38 Zählern auf dem vierten Platz. Auch der diesjährige Meister des Nordens muss wieder in das einzig verbliebene Relegationsspiel – gegen den Meister der Bayern-Staffel.

Bayern: Der Name ist Programm

Im Süden der Republik bahnt sich keine Seltenheit an, denn ob erste oder vierte Liga – der FC Bayern München hat stets die Tabellenspitze im Visier. Die von Holger Seitz trainierten Jung-Bayern haben aus 20 Spielen starke 44 Punkte geholt, zwei Nachholpartien gegen die Ingolstädter Reserve und Verfolger 1. FC Schweinfurt stehen noch auf dem Programm. "Verfolger" können die Schweinfurter allerdings nur im entferntesten Sinne genannt werden, denn auf Platz drei platziert, fehlen den Unterfranken jetzt schon neun Punkte, um zur Tabellenspitze aufzuschließen.

Dazwischen befindet sich überraschend der absolute Underdog VfB Eichstätt, der zwar punktgleich mit Bayern München II ist, jedoch keine Drittliga-Lizenz eingereicht hat: Zu schwierig sind die Teilnahmebedingungen in der niedrigsten deutschen Profi-Klasse, um sie für einen kleinen Verein wie Eichstätt zu stemmen. Somit wäre aktuell das Duell der Reservemannschaften in der Relegation vorprogrammiert.

Nordost: CFC vor schneller Rückkehr

Zwei Drittliga-Dinos stiegen vor der Saison in die Viertklassigkeit ab, der Chemnitzer FC und Rot-Weiß Erfurt werden seither aber auch immer mit finanziellen Problemen in Verbindung gebracht. Sportlich läuft es zumindest bei den Himmelblauen wieder rund, denn mit 18 Siegen und nur zwei Niederlagen aus 20 Saisonspielen thronen die Karl-Marx-Städter mit zwölf Punkten Vorsprung vor dem Berliner AK auf dem ersten Tabellenplatz.

Und auch in der Torjägerliste jagt der CFC aktuell nur sich selbst: Mit 15 Treffern ist Dejan Bozic dicht hinter seinem erfahrenen Sturmpartner Daniel Frahn, der zweimal mehr treffen konnte. Sollte Chemnitz die Finanzen also stemmen können, steht es gut um eine schnelle Rückkehr in die Dritte Liga, denn die Nordost-Staffel profitiert von einem direkten Aufstiegsplatz. Rot-Weiß Erfurt belegt derzeit den vierten Tabellenplatz.

West: Viktoria droht der Umzug

Auch im Westen steht aktuell keine Zweitvertretung eines Bundesligisten auf dem Sonnenplatz, obwohl mit Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und Fortuna Düsseldorf gleich drei Teilnehmer (gut) vertreten sind. An der Spitze rangiert mit 46 Punkten aktuell ein weiterer Kölner Klub, nämlich der FC Viktoria. Das Team um ehemalige Zweitliga-Kicker wie Albert Bunjaku, Mike Wunderlich, Manuel Junglas oder Daniel Reiche haben nach zwei Dritteln der Saison einen Sieben-Punkte-Vorsprung vor den Pokalhelden vom FC Rödinghausen (1:2-Niederlage gegen den FC Bayern München in der 2. Hauptrunde).

Dahinter folgt mit Rot-Weiß Oberhausen noch ein Traditionsverein, doch mit neun Punkten Rückstand wird eine Aufholjagd schwer. Allerdings muss sich beim FC Viktoria Köln noch die Stadionfrage klären, denn der "Sportpark Höhenburg" fasst genau 6.214 Zuschauer – die Mindestkapazität für die Dritte Liga liegt laut DFB-Regularien bei 10.000 Plätzen. Die erste Alternative wäre das Südstadion von Rivale Fortuna Köln. "Wir hoffen auf eine Ausnahme-Genehmigung. Derzeit suchen wir nach einer Lösung und wären dann auf die Hilfe des DFB angewiesen", so Präsident Franz-Josef Wernze gegenüber der "Bild".

Südwest: Mannheim könnte sich (endlich) belohnen

Der spannendste Aufstiegskampf ereignet sich im Südwesten des Landes, denn zwischen dem Erstplatzierten Waldhof Mannheim und dem FC 08 Homburg auf Platz sechs liegen gerade einmal zehn Punkte – so viele, wie in den anderen Ligen teilweise zwischen den ersten beiden Mannschaften. Neben den Mannheimern, die aktuell mit 45 Punkten ganz vorne stehen, werfen außerdem der 1. FC Saarbrücken, der TSV Steinbach Haiger (je 40 Punkte), die Kickers Offenbach und der SSV Ulm (je 36 Punkte) ihre Hüte in den Ring.

Die Waldhöfer können der Konkurrenz möglicherweise aber am grünen Tisch entfliehen, denn nach den Ereignissen im Aufstiegsspiel gegen den KFC Uerdingen wurde dem Verein vom DFB drei Punkte abgezogen. Mannheim läge damit schon bei 48 Punkten und will diese aller Voraussicht nach auch einklagen. "Der DFB hängt bei uns ziemlich am Haken, weil er nach derzeitigem Stand eine krachende Niederlage erleiden wird", erklärte SVW-Anwalt Johannes Zindel gegenüber dem "Mannheimer Morgen", dass die Aussichten auf Erfolg gegeben sind. Sollte es so kommen, würde Waldhof im vierten Anlauf in Folge aufsteigen.

 

Der Aufstiegsmodus im Überblick:

Saison 2018/19

  • Direkte Aufsteiger: Meister Südwest, Meister Nordost, Meister West
  • Relegation: Meister Nord gegen Meister Bayern

 

Saison 2019/20

  • Direkte Aufsteiger: Meister Südwest, Meister Nord, Meister Bayern
  • Relegation: Meister Nordost gegen Meister West

   

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