Nach Darmstadt-Drama: Aue tobt und legt Einspruch ein

Der FC Erzgebirge Aue zeigte beim Abstiegsgipfel in Darmstadt eine seiner besten Saisonleistungen. Dennoch gingen sie als Verlierer vom Platz und müssen nun in der Relegation gegen Karlsruhe weiter um den Klassenerhalt bangen. Dass daran das Schiedsrichtergespann nicht ganz unschuldig ist, steht außer Frage. Seither kochen die Emotionen im Erzgebirge hoch. Am Montag hat der FCE beim DFB sogar Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt.

Präsident Helge Leonhardt kocht vor Wut

Bereits nach vier Minuten hätten die mutigen Angriffsbemühungen des FC Erzgebirge Aue belohnt werden müssen. Doch Schiedsrichter Sören Storks erkannte ein Eigentor des Darmstädters Marvin Mehlem nicht an, obwohl der Ball die Linie deutlich überschritten hatte. Das konnte jeder sehen. Das Schiedsrichtergespann sah es nicht. In der 31. Minute wurde Aue ein Elfmeter aberkannt. Ein klares Handspiel im Strafraum von 98-Stürmer Felix Platte war in den Augen des Unparteiischen Storks keinen Elfmeter wert, auch in der 62. Minute hätte es nach einem Foul von Dong Won Ji an Sebastian Hertner Strafstoß geben können. Doch Storks Pfeife blieb erneut stumm.

Kein Wunder, dass nach dem Spiel auf Auer Seite die Emotionen hochkochten: Gegenüber "Sky" deutet Aue-Präsident Leonhardt sogar Betrugsvorwürfe an: "Wir wurden verschaukelt. Ich weiß nicht, ob fahrlässig oder vorsätzlich. Das müssen andere prüfen, dafür gibt es Staatsanwälte und den DFB." Am Montagnachmittag reagierte der FC Erzgebirge Aue und legte beim DFB Einspruch gegen die Spielwertung ein. "Diese ganz klar und in aller Welt sichtbaren Fehler dürfen und können wir nicht im Raum stehen lassen und einfach so hinnehmen", begründet Leonhardt und betont: "Wir haben als Verein eine enorm große Verantwortung unseren Mitgliedern, Sponsoren, unseren Fans, unserer Mannschaft und der breiten Öffentlichkeit gegenüber." Das Fairplay sei vom Schiedsrichterteam "mit Füßen getreten" worden. "Das kann nicht sein", tobt Leonhardt.

Mit Hinblick auf die "enorme wirtschaftliche Bedeutung der getroffenen Fehlentscheidungen" behält sich der FC Erzgebirge Aue weitere strafrechtliche und schadensersatzrechtliche Schritte gegen das Schiedsrichterteam "wegen des Verdachts der Spielmanipulation" vor, heißt es in einer Mitteilung. Der Verein hofft nun auf ein Fairplay des DFB. Allerdings dürften die Erfolgsaussichten sehr gering sein. Unterdessen hat der DFB-Kontrollausschuss nach "Bild"-Angaben Ermittlungen gegen Leonhardt eingeleitet. Hintergrund sind die Aussagen des 59-Jährigen.

Auer Stadtrat stellt Strafanzeige gegen Schiedsrichter

Auch Aues Stadtrat Tobias Andrä will die Fehlentscheidungen nicht einfach so hinnehmen, am Montag stellte der parteilose Politiker wegen des "Anfangsverdacht auf Betrug" Strafanzeige gegen Schiedsrichter Sören Storks. Dabei hat der Politiker selbstredend kaum Aussichten auf Erfolg. Anzunehmen, dass ihn die pure Wut zu diesem Schritt veranlasste. So sagte er dem MDR: "Es gibt auch für uns im Osten keinen Grund, immer mit Buckel und gesenktem Kopf durch die Welt zu marschieren und uns alles bieten zu lassen."

Bis zum schmeichelhaften Siegtreffer der Lilien in der 86. Minute waren die Veilchen das klar bessere Team. In punkto Ballbesitz und auch was die Torgelegenheiten angeht, hätten die Auer den Sieg oder zumindest das Unentschieden weitaus mehr verdient gehabt. Am Ende stehen die Sachsen aber mit leeren Händen da und müssen sich nun auf zwei brisante Partien in der Relegation gegen den KSC einstellen.

   

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