Relegation: Zwicks Patzer beschert Havelse den Last-Minute-Sieg

In einem intensiven Hinspiel der Aufstiegsrelegation feiern die Gäste aus Havelse im Schweinfurter Willy-Sachs-Stadion einen wichtigen Auswärtserfolg und gewinnen mit 1:0. Der umjubelte Siegtreffer fällt erst in der letzten Minute der Nachspielzeit und wird durch einen schweren Fehler von Schweinfurts Torhüter Zwick begünstigt, der sein Team zuvor noch mehrmals stark vor einem Rückstand bewahrt hatte. 

Munterer Auftakt im Willy-Sachs-Stadion

Rund 1000 Zuschauer hatten das Privileg, im Hinspiel der Aufstiegsrelegation zwischen dem FC Schweinfurt und dem TSV Havelse im Willy-Sachs-Stadion zugegen sein zu dürfen. Und sie sahen einen Auftakt mit viel Schwung und einer frühen Doppelchance für die Gäste, die zuvor immerhin seit über einem halben Jahr kein Pflichtspiel mehr bestritten hatten. Nach einem Eckball musste Schweinfurts Keeper Zwick zunächst einen Kopfball von Schumacher parieren, den Nachschuss von Fölster klärte Schnüdel-Stürmer Jabiri mit dem Kopf auf der Torlinie (3.). Auf der anderen Seite wäre Suljic nach einem schönen Diagonalball beinahe in aussichtsreicher Position zum Abschluss gekommen, wurde im letzten Moment aber noch von Quindt geblockt (12.).

Es war auch in der Folge, anders als in vielen anderen Relegationsspielen, weiterhin nichts von einem vorsichtigen Abtasten zu spüren. Ganz im Gegenteil: beide Mannschaften spielten munter nach vorne und wollten sich einen Vorteil erarbeiten. Nach einer Viertelstunde bugsierte Plume den Ball im Anschluss an eine Freistoßhereingabe aus kürzester Distanz knapp am Schweinfurter Kasten vorbei. Noch enger ging es bei einem Kopfball von Adlung zu, der an den Querbalken des TSV-Tores klatschte (20.). Und auch in den Zweikämpfen schenkten sich beide Teams nichts, Schiedsrichter Dr. Robert Kampka zog alleine im ersten Durchgang viermal die gelbe Karte, wobei drei Verwarnungen an die Gäste gingen.

In den Fokus rückte vor der Halbzeitpause schließlich noch zweimal Schweinfurts Torhüter Zwick, der erst einen Flachschuss von Damer hielt (33.) und kurz darauf mit einem tollen Reflex ein Eigentor von Maier verhinderte (37.). Insgesamt waren die Gäste aus Havelse im ersten Durchgang das etwas gefälligere und torgefährlichere Team, blieben letztlich aber noch ohne den erhofften Auswärtstreffer, so dass es schließlich mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen ging.

Fölster trifft in letzter Sekunde

Zunächst ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte, in der nun auch die Gastgeber wieder größere Anteile am Spielgeschehen haben wollten. Havelse hatte zunächst aber weiterhin alles im Griff und blieb das bessere Team. Nach einer Stunde wurde Schumacher mit einem feinen Pass im gegnerischen Strafraum bedient, drehte sich einmal um die eigene Achse und traf aus halbrechter Position mit einem schönen Schlenzer den linken Außenpfosten (60.).

Nun reagierte Schweinfurts Trainer Tobias Strobl und brachte Pieper für Suljic, wenig später kam zudem Laverty für Thomann. Dennoch fanden die Schnüdel Offensiv kaum statt, immerhin konnte man aber die Niedersachsen immer besser vom eigenen Strafraum fernhalten, die lediglich durch einen Distanzschuss von Schumacher noch einmal auf sich aufmerksam machten (84.). Auf der anderen Seite blieb Laverty schließlich aus nächster Nähe an einem stark parierenden Quindt hängen (89.).

Es schien also alles auf ein torloses Unentschieden hinauszulaufen, bis Havelse in der Nachspielzeit noch einmal einen Freistoß in zentraler Position zugesprochen bekam. Weil der etatmäßige Standardschütze Damer eine Minute zuvor ausgewechselt worden war, trat Kapitän Fölster an und brachte den Ball aus 20 Metern eigentlich mittig aufs Tor, der zuvor so starke Zwick ließ das Spielgerät aber durch seine Finger rutschen und schenkte den Niedersachsen somit den viel umjubelten Last-Minute-Sieg (90.+4).

Der TSV Havelse geht somit mit einem klaren Vorteil ins Rückspiel, das am kommenden Samstag (13 Uhr) im Wilhelm-Langrehr-Stadion stattfindet.

   

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