Hansa kassiert späten Ausgleich – KSC springt auf Rang 3
Am 14. Spieltag der 3. Liga wollten die Verfolger aus Münster, Rostock und Karlsruhe Boden auf Ligaprimus Osnabrück gut machen. Nur dem KSC gelang dies dank Matchwinner Marvin Pourié. Auf allen anderen Plätzen sollte sich kein Sieger ergeben, weil Jena und Haching ihre Rückstände noch spät ausgleich konnten.
Jena 1:1 Rostock: Jena gleich spät aus
Auf dem Ernst Abbe Sportfeld übernahm der heimische FCC das Kommando gegen die favorisierten Rostocker. Zwar blieb das Spiel in den ersten 20 Minuten ohne Chancen, aber den besseren Eindruck hinterließen eindeutig die Thüringer. Mitte der Halbzeit kamen die Hanseaten dann deutlich besser ins Spiel. Nach 28 Minuten zog Biankadi halbrechts im Strafraum ab, wurde aber noch von Kühne bedrängt. Acht Minuten später versuchten es wieder die Gäste, diesmal über einen Distanzhammer von Rieble. Coppens lenkte das Leder noch an die Latte. 60 Sekunden danach visierte Hildebrandt die lange Ecke des Jena-Tores an, doch der Abschluss rauschte am Tor vorbei und sorgte für ein 0:0 zur Pause.
Aus der kam die Heimelf mit deutlich mehr Schwung und verbuchte erste gute Ansätze über Eckardt. Doch zehn Minuten nach dem Seitenwechsel leitete eine Fehlentscheidung den Rückstand der Thüringer ein: Bei einem langen Ball auf Hilßner stand dieser deutlich im Abseits. Dem Hansa-Spieler war es egal, er legte das Leder quer auf Hildebrandt, der nur noch einschieben musste (56.). Jena versuchte in der Folge alles, ließ sich auch durch Unruhen im Gästeblock nicht aus der Ruhe bringen. Pannewitz traf in der 88. Minute mit Gewalt nur die Latte, sodass sich Hansa auf der Siegerstraße wähnte. In der Nachspielzeit sollte dies aber noch korrigiert werden. Kühne löffelte den Ball in die Box, wo Stenzel hochstieg und zum 1:1 einköpfen könnte, bei dem es am Ende auch völlig zurecht blieb. Rostock rutscht damit auf Platz fünf ab, der FC Carl Zeiss Jena verbleibt auf Tabellenrang 17.
Münster 0:0 TSV 1860: Wenig Fußball im Preußenstadion
Die Partie im Preußenstadion begann gleich zweimal mit unschönen Szenen. Zuerst prallten in der siebten Minute Pires und Rühle zusammen, beide konnten aber weiter machen. Drei Minuten später foulte Lacazette an der Eckfahne Borgmann in brutaler Manier und sah nur die gelbe Karte. So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe es mal auf einer Seite gefährlich wurde. Mölders legte per Seitfallzieher ab auf Sturmkollege Grimaldi, doch der Ex-Preuße konnte das Leder nicht verwerten. Die Löwen wurden nun mutiger und hätten acht Minuten vor der Pause in Führung gehen müssen. Einen abgewehrten Schuss von Borgmann wuchtete Paul aus dem Hintergrund an die Latte. Es blieb also beim torlosen Remis zur Pause.
Im Anschluss an die Pause konnten die Gastgeber die Partie wieder beruhigen. Eigene Chancen kreierten die Adler aber auch kaum. Nach einer Stunde ließ Kobylanski das Leder für Henrich abklatschen, doch dessen Volley flog einen Meter über das Tor. Verwundert schauten sich auch die Fans im Stadion an, dass die beiden offensivstärksten Teams der Liga kaum einen gelungenen Angriff zu Ende spielen konnten, sodass es folgerichtig am Ende bei einem eher schwachen 0:0-Endergebnis blieb. Münster schloss damit nach Punkten zu Osnabrück auf, doch der Tabellenerste spielt erst am Montag gegen Uerdingen. Sechzig klettert auf Rang 10.
Karlsruhe 2:1 Würzburg: Pourié und die Gefühlsachterbahn
Die Partie im Karlsruher Wildpark machte in den ersten Minuten nur durch zwei gelbe Karten Schlagzeilen. Fink und Stiefler erhielten jeweils die Verwarnung, ohne dass zu Beginn auch nur ein einziger Torschuss zu verzeichnen gewesen wäre. Mitte der 1. Hälfte nahm der KSC dann Fahrt auf und drängte die Kickers hinten in die eigene Abwehr. Pourié vergab in der 35. Minute nach einem Abpraller aus wenigen Metern kläglich, machte es aber vier Minuten später besser: Stiefler legte quer in die Box, wo Pourié aus 15 Metern zur 1:0 Pausenführung traf (41.).
Die Kickers zeigten sich nach der Pause moralisch gut eingestellt und wirkten deutlich zielstrebiger. Die erste Chance ging aber wieder an den KSC. Pourié legte ab auf Stiefler, dessen Abschluss noch zur Ecke abgefälscht wurde (49.). Zwei Minuten danach schlugen die Kickers zurück. Bachmanns Abschluss wurde von Uphoff pariert, doch die anschließende Flanke von Mast nickte Göbel zum überraschenden Ausgleich ein. Für Karlsruhe blieb es ein Spiel der vergebenen Chancen. Wieder war es Pourié, der 23 Minuten vor dem Ende perfekt vor dem Tor bedient wurde, aus 15 Metern jedoch den leeren Kasten verfehlte. Das muntere Chancenvergeben ging durch Pourié (75.) auch in der Folge weiter. Gerade als Würzburg sich selbst wieder nach vorne trauen wollte, schlug der KSC doch noch einmal zu. Ausgerechnet Marvin Pourié, der alleine Chancen für mehrere Spiele gehabt hatte, konnte seine vergebenen Möglichkeiten wieder gut machen und den KSC in Front bringen. Im Gewühl legte Fink den Ball zurück auf seinen Sturmkollegen, der diesmal aus elf Metern cool blieb und zum verdienten Heimsieg verwertete. Der KSC springt damit auf Platz 3, Würzburg fällt auf Rang 11.
Großaspach 1:1 Braunschweig: BTSV kommt nach Rückstand zurück
Das Tabellenschlusslicht aus Braunschweig versuchte von Beginn an den Schwung aus dem Osnabrück-Spiel mitzunehmen. Der letzte Pass gestaltete sich für die Niedersachsen aber zu Beginn als sehr schwierig. Nach einer halben Stunde wurde es aus dem Nichts wild. In der 27. Minute lief Hofmann alleine auf Keeper Broll zu, der sich groß machte und mit dem Oberkörper parierte. Vier Minuten später dasselbe Bild auf der Gegenseite: Kruse blieb im 1-gegen-1 gegen Baku der Sieger (31.).
Kaum hatte die zweite Hälfte begonnen, da überschlugen sich die Ereignisse dann doch. In der 49. Minute hätte Bulut aus einem halben Meter das Tor machen müssen, scheiterte aber an Broll. Als Quittung erzielte die SGS quasi im Gegenzug das 1:0. Ein Steilpass auf Hercher erreichte den Offensivmann im Vollsprint, der aus acht Metern trocken ins lange Eck vollendete. Für die Löwen – die weiterhin versuchten, Fußball zu spielen – war der Gegentreffer ein Schock. Im Gegensatz zu anderen Spielen brachen die Gäste aber nicht ein, sondern fingen sich. Überfällig war in der 77. Minute der Ausgleich: Kijewski flankte das Leder in die Box, wo Hofmann aus der Drehung zum Ausgleich traf. Zwar versuchte das Schlusslicht noch, den Siegtreffer zu erzielen, doch es blieb beim 1:1, was für Braunschweig zu wenig sein dürfte: Die Niedersachsen hängen weiterhin auf Platz 20 fest, Großaspach rutscht auf Rang 15 in Richtung Tabellenkeller ab.
Lotte 1:1 Aalen: Leistungsgerechtes Remis in Lotte
Die heimischen Sportfreunde erwischten gegen Aalen den deutlich besseren Start in die Partie. Schon nach 13 Minuten hatten Lindner und Hofmann zwei gute Gelegenheiten für die SFL, aber Bernhardt war auf dem Posten. Obwohl die Heimelf deutlich mehr Spielanteile verbuchen konnte, sollten große Chancen oder gar Tore nicht mehr vor der Pause verzeichnet werden können.
Geradezu typisch fiel das erste Tor der Partie nicht nur auf der eigentlich falschen Seite, sondern auch noch auf kuriose Art und Weise: Ein Distanzschuss von Schorr, der das Gehäuse verfehlt hätte, wurde noch in Richtung Tor abgefälscht und schlug hinter dem irritierten Kroll im Kasten ein (60.). Beinahe ebenso aus dem Nichts wie die Führung kam dann auch der Ausgleich in der 71. Minute. Hofmann hob das Leder per Flanke an den Fünfer, wo Chato mit der Hacke ins lange Eck zum 1:1 verlängerte (71.). Bei diesem verdienten Ergebnis in einem schwachen Spiel blieb es schließlich auch. Lotte büßt dadurch einen Tabellenplatz ein und fällt auf Rang 14, Aalen verbleibt auf 18.
Zwickau 2:2 Unterhaching: Schimmer kontert Reinhardt
Rund 20 Minuten blieb das Spiel in Zwickau mehr ein Abtasten denn ein offensives Feuerwerk, doch dann drehten beide Teams plötzlich auf. Zuerst brachte Endres im Strafraum König zu Fall. Den etwas zweifelhaften Elfmeter verwandelte Wachsmuth in der 20. Minute links unten zur Führung. Nur eine Minute später schlug Bigalke den Ball aus 40 Metern in die Box, wo Hain völlig frei den Ausgleich einköpfen konnte. Die beiden Tore belebten die Partie merklich. Sorges für den FSV per Kopf (28.) und Hain per Flachschuss (36.) hätten ihre Farben auch noch in Führung bringen können.
Das anschauliche Spiel verflachte nach der Pause leider deutlich. Chancen wollten vor den knapp 4000 Zuschauern quasi überhaupt nicht mehr herausspringen. Zwickau probierte es immer wieder mit Abschlüssen aus der Ferne. So auch in der 77. Minute, als Bonga aus 25 Metern quer zu Reinhardt ablegte, dessen wuchtiger Schuss noch von Dombrowka abgefälscht wurde. Königshofer konnte nicht mehr reagieren und musste das 1:2 hinnehmen. Haching ließ sich aber nicht beeindrucken und kam in der 86. Minute durch Schimmers Schlenzer erneut zum Ausgleich, sodass die Partie mit einem gerechten Unentschieden endete. Tabellarisch ändert sich für den FSV Zwickau auf Platz 16 damit nichts, Unterhaching rutscht auf Rang sechs ab.