Ristic lamentiert nicht: "Wir nehmen das einfach mal an"
Der Hallesche FC hat in der jungen Saison schon viele Gefühlslagen durchlebt. Vier Punkte zum Start sorgen bislang für Zuversicht, während eine krachende Niederlage und immenses Verletzungspech eher ins Gegenteil führen. In der Medienrunde vor dem Auswärtsspiel bei Waldhof Mannheim (Sonntag, 16:30 Uhr) machte Cheftrainer Sreto Ristic jedoch einen unaufgeregten Eindruck. Er könne die Situation sowieso nur so nehmen, wie sie kommt.
"Klar geht es besser"
Sreto Ristic lamentierte nicht. Nach den Ausfällen von Nico Hug (Syndesmosebandverletzung) und Meris Skenderovic (Oberschenkelverletzung) saß der Schock über die Tumordiagnose bei Niklas Kreuzer tief. Danach fiel auch Besar Halimi (Syndesmosebandverletzung) aus. Unter der Woche folgte Tunay Deniz (Muskelverletzung), wobei Ristic noch Hoffnung hat. "Bei ihm müssen wir mal abwarten. Es ist nicht ganz so schlimm", blickte der HFC-Coach voraus. In Panik verfiel der 47-Jährige angesichts der Ausfälle nicht, obwohl es zunehmend Leistungsträger im Kader trifft. Ristic blieb aber zuversichtlich: "Es ist keine einfache Situation, aber wir nehmen das einfach mal an."
Zum Ende der Englischen Woche sind die Saalestädter in Mannheim gefordert. Das Vertrauen vom Cheftrainer in seine Mannschaft ist groß. "Die Jungs, die hinten dran waren und weniger gespielt haben, nehmen die Situation an. Ich war froh, dass das im letzten Spiel zu sehen war", lobte Ristic die Reservisten, die nun zum Teil in die Bresche springen. Dass dadurch an der Saale nicht alles rund läuft, liegt für den Coach auf der Hand: "Klar geht es besser. Klar sehen wir auch viele Themen, die wir noch angehen müssen. Aber es ist aktuell so, wie es ist." Gerade im aktuellen Spielrhythmus bliebe dem HFC ohnehin nicht viel Zeit, um daran zu arbeiten.
Ristic stellt sich hinten an
So bekam die Mannschaft nach dem Spiel in Duisburg erst einmal einen Regenrationstag. "Es war nötig, den Jungs einen freien Kopf zu geben", fand Ristic nach der Belastungsprobe unter der Woche. Aber klar sei auch: "Wir müssen die Zähne zusammen beißen." In Mannheim erwartet den HFC das heimstärkste Team der Liga – zumindest war das im Vorjahr der Fall. Obwohl die Kurpfälzer derzeit Tabellenvorletzter sind, erwartetet Ristic eine Herausforderung beim Waldhof: "Es wird ein heißer Tanz dort. Es ist sehr ungemütlich in Mannheim."
Der 47-Jährige will seine Mannschaft auf die eigenen Stärken fokussieren. "Wir müssen uns weiterhin gegenseitig helfen", forderte Ristic. Dafür wirft der HFC-Coach auch eigene Ideen über den Haufen. "Wichtig ist, dass wir die Jungs dahin stellen, wo sie hingehören. Es bringt ja nichts, wenn ich nur meine Idee verfolge. Wir müssen versuchen, den Jungs zu helfen", untermauerte der Cheftrainer, dass die Meinung der Mannschaft in seiner Planung ebenso ins Gewicht fällt. Denn am Ende könne Ristic nur Hilfestellung leisten, auf dem Rasen entscheidet ohnehin das Team. "Es gibt kein System, das Spiele gewinnt. Wir müssen es mit Leben füllen", so Ristic. In Mannheim wird diese These auf die Probe gestellt.