Krohne im Interview: "Möchte durch meine Tore überzeugen"
Im Sommer 2013 wechselte der Niederländer Rogier Krohne aus der Regionalliga vom BV Cloppenburg zum SC Preußen Münster in die 3. Liga. Während er in den letzten zehn Spielen der vergangenen Saison seinen Stammplatz im Sturm sicher hatte, kam er in dieser Saison meist von der Bank. Seinem Torinstinkt konnte dies aber nicht schaden, im Gegenteil: Zwischen dem 10. und 15. Spieltag stand er insgesamt nur 96 Minuten auf dem Platz, erzielte aber gleich fünf zum Tore. Darunter zwei späte Treffer zum 2:0-Sieg gegen Halle sowie die 3:1-Entscheidung im Derby gegen Bielefeld. Im Interview mit liga3-online.de.de spricht der 28-Jährige über seine persönlichen Ziele bei den Preußen und die anstehende Begegnung beim Ligakonkurrenten aus Rostock.
liga3-online.de: Hallo Herr Krohne, erinnern Sie sich eigentlich noch an den letzten Auswärtssieg der Preußen in dieser Saison?
Rogier Krohne: (überlegt) Gute Frage! Wo und wann war das?
Ich helf Ihnen mal auf die Sprünge: Es war im September, genauer gesagt am 13. September, als Ihr Team 1:0 in Regensburg gewann. Nun fahren Sie an die Ostsee nach Rostock und treffen auf die Hanseaten, gegen die Sie zum Saisonauftakt mit 3:4 verloren. Gibt es eine Revanche? Schließlich war es dies Ihre einzige Heimniederlage.
Wir haben dort im vergangenen Jahr 4:2 gewonnen. Das waren sehr gute Erinnerungen für uns. Auch am Samstag werden wir alles daran setzen, einen Dreier einzufahren.
Rostock auswärts scheint ein gutes Pflaster zu sein: Zwei Spiele, zwei Siege und sechs Treffer für den SCP.
Das passt. Am Samstag gibt es den dritten Auswärtssieg.
Der Startelfplatz winkt aufgrund der Verletzung Ihres Sturmkollegen Marcel Reichwein auch gegen Rostock.
Genau! Ich gehe davon aus, dass ich von Anfang an dabei bin.
Sie kamen 2013 als Torschützenkönig (85 Tore in 125 Spielen) aus der Regionalliga Nord in die 3. Liga. Wie groß ist der Unterschied zwischen beiden Ligen?
Für mich war der Schritt damals ziemlich groß. Das machte sich nicht nur in den Ligaspielen bemerkbar, sondern auch in der Intensivität der Trainingseinheiten. Es war zu Beginn sehr anstrengend.
Fühlen Sie sich nach anderthalb Jahren Preußen wohl im Münsterland?
Ja klar, ich bin total zufrieden. Der Verein ist top und die Stadt ist wunderschön. Und außerdem bin ich in zwei Stunden in der Heimat bei meinen Eltern.
Preußen hat sich in den vergangenen Monaten konstant nach oben entwickelt. Vor einem Jahr steckte der Verein im unteren Tabellendrittel, nun spielen Sie als Tabellenzweiter ganz oben mit. Wie betrachten Sie diese Entwicklung?
Das ist natürlich positiv, auch weil man als Verein immer oben mitspielen möchte. Trotzdem haben wir noch die komplette Rückrunde vor uns – das sind neunzehn Spiele. Wir denken von Spiel zu Spiel und schauen, wo wir dann stehen.
Wie sehen Ihre persönlichen Ziele bei den Preußen aus?
Ich habe meinen Vertrag im Sommer bis 2016 verlängert. Bis dahin möchte ich durch meine Tore überzeugen und Stammspieler sein.
Und gibt es persönliche Ziele für Ihre Kariere? Stichwort Traumverein?
Natürlich hat man als Kind und Spieler Traumvereine. Aber man sollte realistisch bleiben, ob man es schafft oder eben nicht.
In Cloppenburg haben Sie Ihre Ausbildung zum Physiotherapeuten begonnen und diese dann abgebrochen, als die Preußen anriefen. Ist das immer noch eine Option nach der Karriere?
Ja vielleicht, aber nicht in Deutschland. Hier müsste ich die Ausbildung wieder von Anfang an beginnen, eher also in Holland. Das muss aber wohl überlegt sein. In erster Linie will ich jetzt erst einmal schauen, wie es in den kommenden Jahren mit dem Fußball weitergeht.
Herr Krohne, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei den Adlerträgern!