Rot-Weiß Erfurt will Wiedergutmachung gegen den Tabellenführer
Am Dienstagabend (Anpfiff 19 Uhr) empfängt der FC Rot-Weiß Erfurt den Tabellenführer SV Wehen Wiesbaden zum siebten Spieltag der Saison. Nach zwei Auftaktsiegen zu Beginn der Spielzeit haben die Thüringer zuletzt nur zwei Punkte aus vier Partien geholt und benötigen einen Sieg, um den Anschluss an das obere Tabellendrittel nicht zu verlieren. Die Hessen reisen mit 16 von 18 möglichen Punkten nach Erfurt und sind neben Holstein Kiel das einzig ungeschlagene Team der Liga.
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Erfurt mit Negativtrend
Obwohl man auf Seiten der Rot-Weißen mit der Leistung beim Spiel gegen RB Leipzig zufrieden war und an diese gegen Duisburg anknüpfen wollte, ging man am vergangenen Samstag chancenlos gegen den MSV als Verlierer vom Platz. Trotz Überzahl waren die spielerischen Ideen zu limitiert, um der erfahrenen Mannschaft von Trainer Karsten Baumann gefährlich zu werden. "Der Gegner hat unsere Schwächen gnadenlos bestraft. Wir haben während der 90 Minuten keine Mittel gefunden", sagte ein nach dem Spiel sichtlich bedienter Walter Kogler. Die Defensive der Erfurter war phasenweise komplett überfordert und muss am morgigen Dienstag einen besseren Tag erwischen, soll es gegen die spielerisch starken Wiesbadener kein Debakel geben. Nach der schwachen Leistung hat man nun immerhin schnell die Chance, das Dargebotene wieder gutzumachen, sagte Kapitän Nils Pfingsten-Reddig. "Allerdings muss uns bewusst sein, dass Wehen noch stärker als Duisburg ist", warnte Aykut Öztürk. Nach seinen drei abgesessenen Spielen Sperre kommt Mijo Tunjic zurück in den Kader und wird Morten Nielsen im Sturm ersetzen. Auch Neuzugang Andreas Wiegel trainierte bereits zwei Mal mit der Mannschaft mit und wird auf der Bank Platz nehmen. Ein Einsatz ist je nach Spielverlauf denkbar. Nicht dabei sein werden André Laurito (Knieprellung) und Mario Fillinger (Oberschenkelverletzung).
Wiesbaden mit breiter Brust
Anders ist die Gefühlslage bei Wehen Wiesbaden. Mit bisher fünf Siegen und noch ohne Niederlage reist man als Tabellenführer an den Steigerwald. Am vergangenen Samstag unterstrich man mit einem 2:1-Heimsieg gegen RB Leipzig die großen Ambitionen des Vereins. Doch überbewerten möchte man die Tabellenführung nicht: "Wenn ich einmal auf die Tabelle schaue, dann allenfalls, um zu sehen, wo mit Rot-Weiß Erfurt unser nächster Gegner gerade steht", wird Trainer Peter Vollmann beim "Wiesbadener Kurier" wiedergegeben. "Wir sind charakterlich ein ganzes Stück weiter als noch vor einem Jahr, wissen aus Erfahrung aber auch, wie schnell es wieder in die andere Richtung gehen kann“, warnte Alf Mintzel davor, die folgenden Spiele als Selbstläufer anzusehen. Auch Robert Müller sah den Sieg gegen die Mesestädter als "ein hartes Stück Arbeit." Man dürfe "aber nur nicht den Boden unter den Füßen verlieren.“ Verzichten muss Trainer Peter Vollmann beim Auswärtsspiel auf Michael Wiemann, der nach wiederholtem Foulspiel gegen Leipzig in der 82. Minute die gelb-rote Karte sah.
Fazit
Die Ernüchterung im Lager der Erfurter ist nach dem guten Saisonstart groß. Nach der kämpferisch und spielerisch schwachen Leistung am Samstag kommt nun der Tabellenführer, der als Favorit ins Spiel geht. Sollte es RWE schaffen, wieder durch eine kompakte Mannschaftsleistung zu glänzen, ist auch gegen die spielstarken Hessen etwas Zählbares zu holen.
So könnten sie spielen
Rot-Weiß Erfurt: Klewin – Odak, Möckel, Kleineheismann, Czichos – Möhwald, Pfingsten-Reddig, Engelhardt, Öztürk - Brandstetter, Tunjic
Wehen Wiesbaden: Gurski – Straith, Herzig, Vidovic, Perger – Müller, Mann, Jänicke, Book, Mintzel – Vunguidica
FOTO: GEPA Pictures